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Schaal, Eric

H.A.M. 0

Eric Schaal
Fotograf

Geb. 18.8. 1905 in München
Gest. April 1994 in Männedorf/ Schweiz


„Meinem besten Porträtisten …“
(Thomas Mann)*


Zu Bar Mitzwa 1918 bekommt er seine erste Kamera und beginnt danach eine Ausbildung im Münchner Fotostudio Tafelmaier. Bereits der Gymnasiast beginnt mit dem Sammeln von Autographen und nimmt Klavier- und Kompositions-Unterricht. 1921 wechselt Schaal an die zum Sinnthalhof, eine Freie Schulgemeinde in Bad Brückenau. Nach dem Tod der Mutter 1923 beginnt er auf Wunsch des Vaters eine kaufmännische Lehre.


Von Oktober 1928 bis Frühjahr 1930 hält sich Schaal in New York auf und setzt seine fotografischen Arbeiten dort fort. Zurückgekehrt nach München, lernt er 1932 Igor Strawinsky und Oskar Maria Graf kennen. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich in dieser Zeit durch Arbeit für eine Konzertagentur sowie das Schreiben von Literaturkritiken und Erzählungen.

Drei Jahre nach der nationalsozialistischen Machtergreifung emigriert Eric Schaal 1936 in die Vereinigten Staaten. Seine Autograhpensammlung und die meisten seiner Fotografien kann er allerdings nicht mit ins Exil nehmen – sie werden von den Nazis vernichtet.


Schaal lebt und arbeitet erneut in New York und fotografiert ab 1937 für die Agentur Pix, mit deren Mitbesitzer Alfred Eisenstaedt ihn zudem eine Freundschaft verbindet. Etwa ab 1941 ist er freier Mitarbeiter bei Time Inc., fotografiert mehrere Titelseiten für das Magazin Life und unternimmt diverse Reportage-Reisen. Der Vater eines Sohnes wird 1944 amerikanischer Staatsbürger, arbeitet nun hauptsächlich für Time und Life, gelegentlich für Psychology Today, sammelt weiterhin Autographen und photografiert Künstler. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges unternimmt Eric Schaal ab 1947 im Auftrag von Time Life ausgedehnte Reisen nach Europa.


1964 heiratet der Fotograf in New York in zweiter Ehe Miriam Alter, die ihn fortan als seine Assistentin begleitet, unter anderem nach Paris, wo Schaal für das dortige Time Life- Büro tätig ist. Bei einem Brand Mitte der 60er Jahre  werden zahlreiche seiner Negative vernichtet. Kurz darauf übersiedelt er nach Männedorf bei Zürich und fotografiert 1968 für Time Life die documenta 4 in Kassel.


Von 1968 bis 1972 folgen mehrere Reportagereisen für Time, die Schaal zum Teil bis nach Osteuropa führen. Anfang der 70er Jahre zieht er sich ins Privatleben zurück, sammelt Kunst und Bücher und ordnet sein umfangreiches Bildarchiv.

Einige seiner Fotos sind 1997 in der Ausstellung Und sie haben Deutschland verlassen … müssen im Rheinischen Landesmuseum, Bonn, vertreten. Im November desselben Jahres verstirbt Miriam Schaal in Männedorf. Anfang 1998 erinnert die Ausstellung Eric Schaal, Photograph in der Deutschen Bibliothek, Frankfurt/ Main an Leben und Werk des bedeutenden Bild-Künstlers.


Quelle: Eric Schaal, Photograph, Weidle-Verlag, Bonn, 1. Aufl. 1998, ISBN 3-931135-31-4, S. 127

Die Exil-Archiv-Redaktion bedankt sich beim Verlag für die Zur-Verfügung-Stellung der Biografie sowie weiterer Materialien, die Sie nachfolgend als pdf-Datei herunterladen können.
PDF: Interview mit Miriam Schaal
PDF: Klaus Honnef über Eric Schaal

*) Mit diesen Worten signierte Thomas Mann am 21. April 1937 ein Porträtfoto für den Fotografen Eric Schaal. Dieses Foto befindet sich heute, als Teil des Nachlasses Eric Schaal, im Besitz des Deutschen Exilarchivs 1933 – 1945. Entnommen aus:
http://www.ddb.de/aktuell/veranstaltungen/portraetisten_vorwort.htm


Links (deutsch):

http://www.nmz.de/nmz/nmz1998/nmz04/rezensionen/schaal.shtml

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