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Ehrenstein, Albert

H.A.M. 0

Albert Ehrenstein
Schriftsteller


Geb. 23.12.1886 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 8.4. 1950 in New York/ USA


„Dein Ohr hab ich gegessen, /
Dein Aug hab ich getrunken, /
Irgendwann bin ich in dich versunken – /
Schenk mir zwei Härchen auf deinem Wärzchen“


Der Sohn ungarisch-jüdischer Eltern wächst unter ärmlichen Verhältnissen in Wiens Arbeiterbezirk Ottakring auf. Die Eltern ermöglichen ihm allerdings den Besuch eines Gymnasiums, nach dessen Abschluß er an der der Universität Wien Philologie und Geschichte studiert und 1910 zum Dr. phil. promoviert. 1912 lernt er die Schauspielerin Elisabeth Bergner kennen. Er ist es, der die Schauspielerin ohne Engagement beim Theater unterrbingt, zuerst in Innsbruck, später in Zürich, und er verhilft ihr zum Durchbruch auf der Bühne. Elisabeth Bergner wiederum, mit der ihn eine heftige Liebes- und danach lebenslange Beziehung verbinden wird, ist es, die ihn auch später im amerikanischen Exil immer wieder finanziell unterstützt. Aus seiner Freundschaft mit Karl Kraus hingegen wird später eine bittere Fehde werden.


Während des Ersten Weltkrieges ist Ehrenstein in den Jahren 1914/ 15 vorübergehend als Verlagslektor bei Samuel Fischer und Kurt Wolff tätig und arbeitet von 1916 bis 1918 in der Schweiz als Sekretär des Vereins für Individualpsychologie in Zürich, wo ihn auch eine Freundschaft mit dem Begründer der Individualpsychologie, Alfred Adler, verbindet. Zurückgekehrt nach Österreich, gehört er 1919 in Wien zu den Mitbegründern des Genossenschaftsverlags, dessen Publikation Die Gefährten er 1920-21 herausgibt und in der er auch auf Karl Kraus‘ Angriffe reagiert. Daneben beschäftigt sich Albert Ehrenstein mit Nachdichtungen chinesischer und lateinischer Lyrik und verfaßt sein Essay Upton Sinclairs Weg. 1928/29 folgen Reisen nach Nordamerika und den Nahen Osten.


1932 läßt er sich im schweizerischen Brissago nieder, wo er mit Hilfe von Hermann Hesse der Abschiebung und – damit Auslieferung an die Nazis – entgehen kann. 1934 gründet Ehrenstein in der Schweiz ein Aktionskomitee, das Flüchtlingen aus dem Deutschen Reich zur Ein- oder Weiterreise zu verhelfen soll. 1934/ 35 bereist er, zusammen mit Klaus Mann u. a. die Sowjetunion und nimmt 1935 am Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur in Paris teil. Ehrenstein gehört in dieser Zeit auch zum Mitarbeiterstab mehrerer Zeitungen, darunter die Pariser Tageszeitung, Der Schriftsteller (ebenfalls Paris) sowie Die Sammlung (Amsterdam).


Im Juli 1941 kann der jüdische Schriftsteller dem Zugriff durch die Nazis durch Flucht über Lissabon in die Vereinigten Staaten entkommen. In New York arbeitet der in äußerst bescheidenen Verhältnissen Lebende für den Aufbau und die Austro American Tribune. Die Totenrede für den in einem Armenhospital verstorbenen Albert Ehrenstein hält Kurt Pinthus.


Quelle:

http://www.literaturepochen.at/exil/a5312.html


Albert Ehrenstein – Elisabeth Bergner
Autor:

Jürgen Serke

„Als ich 1976 bei meinen Recherchen zu den „Verbrannten Dichtern“ die 79jährige Bergner anrief und sie um ein Gespräch über ihre Beziehung zu Ehrenstein bat, leugnete sie erst einmal alles. „Aber liebe Ella, Liebella, Libelle“ sagte ich. „Woher wissen Sie das?“ „Von einer Postkarte, die Ehrenstein 1915 an Sie geschrieben, aber nicht abgeschickt hat.“ Ich hatte sie in New York geschenkt bekommen. In einem New Yorker Armenspital war Ehrenstein im Alter von 63 Jahren gestorben…“

Zum Lesen des gesamten Textes klicken Sie bitte hier (PDF-Dokument).


Literatur:

Siglinde Bolbecher/ Konstantin Kaiser: Lexikon der österreichischen Exilliteratur, Wien 2000


Links (deutsch):

http://mitglied.lycos.de/lotharkrist2/ehrenstein.htm

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.e/e255813.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Ehrenstein

http://www.boerverlag.de/WALLAS.HTM

http://www.perlentaucher.de/autoren/15793.html

http://www.antiquario.de/a_autoren/e/Ehrenstein_Albert.html

http://www.joerg-gessner.de/prv/zitate/ehrenstein/text01.html

http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1971/234.htm

http://www.katz-heidelberg.de/Themen_im_Unterricht/Expressionismus/body_expressionismus.html

http://www.stumpfeldt.de/hcn21/dct.html

 

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