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Bergner, Elisabeth

H.A.M. 0

Elisabeth Bergner (eigtl. Elisabeth Ettel)
Schauspielerin


Geb. 22.8. 1897 in Drohobycz (Galizien)/ Österreich-Ungarn
Gest. 12.5.1986 in London/ GB


„Bergner! Bergner“ rief die Galerie. Und wir, die wir dabei waren, nuckelten mit dem Kopf und segneten sie und wünschten ihr alles Gute. Betend, dass Gott sie erhalte, so jung, so schön, so hold. Und dass der Film ihr fernbleibe . . .“

(Kurt Tucholsky in „Die Weltbühne“ vom 10. Mai 1923)


Bereits als 14jährige studiert Elisabeth Bergner an einer privaten Schauspielschule und geht ein Jahr später ans Wiener Konservatorium. 1915 gibt sie ihr Bühnendebut in Innsbruck, es folgen Engagements in Zürich, München, Wien und – vor allem – Berlin, wo ihr 1923 unter der Regie von Max Reinhardt am Deutschen Theater mit dem Shakespeare-Stück Wie es Euch gefällt der große Durchbruch gelingt. Ihr Filmdebut liegt da bereits ein Jahr zurück: als Schneiderstochter in Der Evangelimann (1922/23).

Ab 1924 arbeitet Elisabeth Bergner ausschließlich mit dem Regisseur (und späteren Lebenspartner) Paul Czinner zusammen. Große Erfolge hat sie z. B. in Nju (1924), Liebe (1926) oder Dona Juana (1927). Ihren größten Stummfilmerfolg feiert sie jedoch als Arthur-Schnitzler-Heldin Fräulein Else (1928/29). Im Gegensatz zu vielen anderen Stummfilm-Stars schafft sie mit Ariane (1930/31) mühelos den Übergang zum Tonfilm.


Nach der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar 1933 emigrieren Elisabeth Bergner und Paul Czinner zunächst nach Wien, dann nach London, wo sie auch heirateten. Nach anfänglichen Problemen mit der ihnen fremden englischen Sprache, können sie später an ihre Filmerfolge anknüpfen: Elisabeth Bergner brilliert als russische Zarin in Czinners Katharina die Große (1934), der zweite gemeinsame Film ist das Melodram Verlass mich nie wieder (Escape me never) aus dem Jahr 1935, das seiner Hauptdarstellerin eine Oscarnominierung einträgt. 1936/35 dreht mit Dreaming Lips ein Remake von Der träumende Mund.

1938 erhält Elisabeth Bergner die britische Staatsbürgerschaft. Während des Krieges dreht sie nur einen Film, und zwar in den USA, wo sie seit 1940 lebt: Paris Calling (1941). Nach dem Krieg spielt sie zunächst in New York, kehrt aber 1950 wieder nach London zurück und verlagert ihren Arbeitsschwerpunkt weiterhin auf die Bühne. Die Mitunterzeichnerin der Erklärung des Council For A Democratic Germany kehrt als Schau-spielerin 1954 wieder nach Deutschland zurück, wo sie Theater spielt, z.B. mit O. E. Hasse in Geliebter Lügner, und ab 1961 wieder Filme dreht , u.a. B. in Wolfgang Staudtes Die glücklichen Jahre der Thorvalds (1962), in Talkshows auftritt und 1969 erstmals Regie führt.

Weitere Produktionen in diesen Jahren sind: Stunde der Wahr-heit (1958), Cry of the Banshee – Der Todesschrei der Hexen (1970), Der Kurier des Zaren (1970), Der Fussgänger (1973), Der Pfingstausflug (1978) und Der Garten (1982).


Preise und Auszeichnungen:

Schillerpreis Mannheim (1962), Bundesfilmpreis (1963), Ernst-Lubitsch-Preis (1979), Eleonora-Duse-Preis Asolo (1982), Filmband in Gold „für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film“ für ihr Lebenswerk (1985).


Elisabeth Bergner„Elisabeth Bergner in New York“
(Ein Artikel des Theaterkritikers Julius Bab im Aufbau vom 13.8.1943)

„Wer einmal Berliner Theater erlebt hat, für den ist es aufregend, Elisabeth Bergner auf der richtigen Bühne wiederzusehen. Auch wenn man sie in den letzten fünfzehn Jahren im Film, zuletzt im englischen, oft genug gesehen hat. Denn das wirkliche Theater ist, wenn nicht in jedem Sinne mehr, so doch sicherlich etwas ganz anderes als der lebendigste Film… . Und da steht nun also wieder Elisabeth Bergner – und spricht englisch. Aber niemand kann deutlich genug sagen, wie wenig ein schauspielerischer Eindruck von den Vokabeln, die gesprochen werden, abhängt. Wenn Bassermann sagt: »Gooh aweee!« so sind diese englischen Vokabeln mit ihrem eindringlich steigenden Gesang wahrscheinlich Mannheimisch und ganz bestimmt Bassermannsch, und deshalb bezaubernd.
Und da steht nun Elizabeth Bergner und spricht englisch…“

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Albert Ehrenstein – Elisabeth Bergner
Autor: Jürgen Serke

„Als ich 1976 bei meinen Recherchen zu den „Verbrannten Dichtern“ die 79jährige Bergner anrief und sie um ein Gespräch über ihre Beziehung zu Ehrenstein bat, leugnete sie erst einmal alles. „Aber liebe Ella, Liebella, Libelle“ sagte ich. „Woher wissen Sie das?“ „Von einer Postkarte, die Ehrenstein 1915 an Sie geschrieben, aber nicht abgeschickt hat.“ Ich hatte sie in New York geschenkt bekommen. In einem New Yorker Armenspital war Ehrenstein im Alter von 63 Jahren gestorben…“

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Links (deutsch):

http://www.literaturepochen.at/exil/lecturepage5013_2.html

http://www.perlentaucher.de/buch/2963.htm

http://kassiber.de/entartete-kunst/

http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/LitWiss/MedienWiss/Forsch/Telaviv/Trapp.html


International:

http://www.dartmouth.edu/~germ43/resources/biographies/bergner-e.html

http://www.xs4all.nl/~androom/index.htm?biography/p013553.htm

http://www.cinemorgue.com/elisabethbergner.html

http://www.csfd.cz/herec.php?16685

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