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Rewald, Ruth

H.A.M. 0

Ruth Rewald
Schriftstellerin


Geb. 5.6.1906 in Berlin
Gest. im KZ Auschwitz (Todesdatum unbekannt)


Ruth Rewald wird als Tochter einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin geboren und absolviert nach den Abitur zuerst in ihrer Geburtsstadt, später in Heidelberg ein Jurastudium.


1931 debütiert sie als Autorin mit dem Kinderbuch Rudi und sein Radio. Danach folgen zahlreiche Kurzgeschichten für Kinder in diversen Tageszeitungen. Nach der Machtergreifung der National-sozialisten emigriert Ruth Rewald mit ihrem Mann, dem Rechtsanwalt Hans Schaul, 1933 nach Paris.

1936 schließt sie die Arbeiten an ihrem Jugendbuch Tsao und Jing-Ling – Kinderleben in China ab. Die Geschichte erscheint als Fortsetzung in einer Schweizer Gewerkschaftszeitung.

Im Jahr darauf, 1937, wird ihre Tochter Anja geboren.


1939/38 hält sich die Autorin im republikanischen Spanien auf und besucht dort das Kinderheim Ernst Thälmann.

Nach ihrer Rückkehr aus Spanien schreibt Ruth Rewald 1938 das Jugendbuch Vier spanische Jungen. Das einzige deutsch-sprachige Jugendbuch aus dem spanischen Bürgerkrieg erzählt die – auf einer wahren Begebenheit beruhende – Geschichte von vier spanischen Jungen, die im Juni 1937 vor den Linien des Tschapajew-Bataillons der XI. Internationalen Brigaden auftauchen. Sie sind aus dem von den faschistischen Franco-Truppen besetzten Städtchen Penarroya fortgelaufen und melden sich als jüngste Überläufer bei den Internationalen Brigaden. Das später von der Gestapo beschlagnahmte Manuskript konnte gerettet und, fast 50 Jahre nach seiner Entstehung, 1987 im Pahl-Rugenstein-Verlag veröffentlicht werden.


1939/40 entgeht Ruth Rewald wegen ihres Kindes der allgemeinen Internierungspflicht für deutsche Staatsbürger in Frankreich.

Am 17. Juli 1942 wird die Kinderbuchautorin verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.


Literatur:

Dirk Krüger: Vater, du mußt mir zuerst etwas erklären. Was bedeutet staatenlos? Wie kommt es, daß jemand staatenlos ist? Kinder- und Jugendliteratur im Exil – Erinnerungen an die deutsch- jüdische Autorin Ruth Rewald, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch. Band 11, 1993: Frauern und Exil –
Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung, herausgg. im Auftrag der Gesellschaft f. Exilforschung/ Society for Exile Studies von Claus-Dieter Krohn, Erwin Rotermund, Lutz Winckler und Wulf Koepke unter Mitarbeit von Inge Stephan edition text + kritik GmbH München 1993, ISBN 3-88377-446-4
S.171-189


Literatur:

Ruth Rewald:
Vier spanische Jungen,
hrsgg. und mit einem Nachwort von
Dirk Krüger, Reihe Röderberg Pahl-Rugenstein
Verlag GmbH, Köln 1987, ISBN 3-87682-838-4


Links (deutsch):

http://www.aufbauonline.com/2003/issue22/17_2.html

http://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/95_0507.html

http://www.literaturhaus.at/buch/fachbuch/rez/fussphillips/

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