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Milosz, Czeslaw

H.A.M. 0

Czesław Miłosz
Schriftsteller und Übersetzer


Geb. 30.6. 1911 in Szetejnie (Seteiniai) bei Kedainiai (Litauen)/ damals Russland
Gest. 14.8. 2004 in Krakau/ Polen


Czesiaw Milosz„Ich bin wie ein Sehender,
doch selbst nicht vergänglich,/
ein Luftgeist, trotz grauen Hauptes
und Altersgebrechen“

(Czeslaw Milosz)


1980 wurde er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, er erhielt eine Vielzahl weiterer angesehener Literaturpreise. Milosz‘ Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt, er ist Doktor honoris causa zahlreicher amerikanischer und polnischer Universitäten und Ehrenbürger von Litauen und der Stadt Krakau.


Seine Schul- und Universitätszeit verbrachte Milosz in Wilno, wo er auch als Lyriker debütierte. Während der deutschen Besatzung war er in Warschau. Nach dem Krieg arbeitete er im diplomatischen Dienst der Volksrepublik Polen in den USA und in Frankreich. 1951 bat er in Paris um politisches Asyl und 1960 zog er nach Kalifornien, wo er zwanzig Jahre lang als Professor für slawische Sprachen und Literatur an der Universität von Berkeley lehrte. Bis 1989 publizierte Milosz hauptsächlich im Emigrationsverlag der Pariser „Kultura“ und in Polen unter Umgehung der Zensur. Seit 1989 wohnte er in Berkeley und Krakau, wo er am 14. August 2004 starb. Laut internationaler Kritik und vieler zeitgenössischer Lyriker (darunter auch Josif Brodski) ist Milosz‘ Lyrik eines der bedeutendsten literarischen Phänomene unserer Zeit.


Neben Gedichten, die eine dichte visuelle und symbolische Metaphorik aufweisen und in denen das Idyllische neben dem Apokalyptischen steht, finden wir philosophische und religiöse Gedichte, die in fast reiner Prosa geschrieben sind. Neben Liedern-Gedichten stehen theologische Traktate, wie die im von den Deutschen besetzten Warschau geschriebenen Zyklen Welt. Naive Poeme (Swiat Poema naiwne) oder Sechs Vorlesungen in Gedichten (Szesc wykladow wierszem) aus dem Band Chroniken, die in der Form von „Kinderreimen“ erschienen.


Milosz durchschreitet die verschiedenen Literaturgattungen und ist als Lyriker und Übersetzer mit der Tradition der Lyrik hervorragend vertraut – von der Bibel (Fragmente übertrug er neu ins Polnische) bis zu den zeitgenössischen amerikanischen Poeten. Als Erzähler erlangte er Ansehen mit dem Roman Das Gesicht der Zeit (1953), der die Errichtung der kommunistischen Herrschaft in Polen beschreibt. Doch Milosz selbst und seine Leser schätzen besonders die quasi-autobiographische Erzählung Tal der Issa, ein Buch voller philosophischer Anspielungen über das Erwachsenwerden und den Verlust der Unschuld. Persönliche Erfahrungen verarbeitet er stark in seiner Essayistik, sowohl in Verführtes Denken, einem Buch, das zu den Klassikern der Literatur zählt, die sich mit dem Phänomen des Totalitarismus auseinandersetzt, wie auch in West- und Östliches Gelände, einem der interessantesten Bücher über die „mitteleuropäische“ Mentalität, und in Das Land Ulro, einer Art intellektueller und literarischer Autobiographie. Diese und spätere Werke, wie Das Zeugnis der Poesie oder Das Leben auf den Inseln führen zum Kern der Dinge, die heute das Leben und die Literatur ausmachen.


Bibliografie:

• Trzy zimy [Drei Winter]. Warszawa: Wyd. Wtadystawa Mortkowicza 1936.
• Ocalenie [Errettung]. Warszawa: Czytelnik 1945.
• Zniewolony umysl [Verführtes Denken]. Paris: Instytut Literacki 1953. (Übers, ins:
Franz., Engl., Ital., Bulg., Tschech., Span., Serb.Kroat., Mazedon., Deut., Schwed.,
Ukrain., Ungar.)
• Swiatlo dzienne [Tageslicht]. Paris: Instytut Literacki 1954.
• Zdobycie wladzy [Das Gesicht der Zeit. Menschen in der Mühle der
Zeitgeschichte]. Paris: Instytut Literacki 1955. (Übers. ins: Franz., Engl., Span.,
Gudscherati, Indones., Japan., Korean., Malay., Deut., Serb.Kroat., Schwed., Ungar.)
• Dolina Issy [Tal der Issa]. Paris: Instytut Literacki 1955. (Übers. ins: Franz., Engl.,
Deut., Bulg., Dän., Finn., Fläm., Norw., Serb.Kroat., Schwed., Ungar.)
• Traktat poetycki [Lyrisches Traktat]. Paris: Instytut Literacki 1957. (Übers. ins: Russ.)
• Rodzinna Europa [West- und Östliches Gelände]. Paris: Instytut Literacki 1959.
(Übers, ins: Franz., Engl., Dän., Finn., Fläm., Span., Deut., Serb., Kroat., Schwed.,
Ungar., Ital.)
• Kröl Popiel i inne wiersze [König Popiel und andere Gedichte]. Paris: Instytut Literacki
1962.
Gucio zaczarowany [Gucio verzaubert], Paris: Instytut Literacki, 1965.
• The History of Polish Litrerature [Geschichte der polnischen Literatur], London-
New York: MacMillan, 1969. (Übers. ins: Poln., Franz., Deut., Ital.)
• Widzenia nad Zatoka San Francisco [Visionen an der Bucht von San Francisco]. Paris:
Instytut Literacki 1969. (Übers. ins: Engl., Franz., Serb.-Kroat.)
• Miasto bez imienia [Stadt ohne Namen]. Paris: Instytut Literacki 1969.
• Gdzie wschodzi slonce i kedy zapada [Wo die Sonne aufgeht und wo sie versinkt], Paris:
Instytut Literacki, 1974. (Übers. ins: Serb.Kroat.)
• Prywatne obowiazki [Private Pflichten], Paris: Instytut Literacki, 1974.
• Emperor of the Earth [Kaiser der Erde], Berkeley: University of Cal. Press, 1974 (Übers,
ins: Franz.)
• Ziemia Ulro [Das Land Ulro], Paris: Instytut Literacki, 1977. (Übers, ins: Engl., Franz.,
Deut., Serb.Kroat.)
• Ogröd nauk [Garten der Wissenschaften], Paris: Instytut Literacki, 1979. (Übers. ins:
Franz.)
• Nobel Lecture [Nobelpreisrede], New York: Frarrar, Straus, Giroux, 1981.
• Hymn o Perle [Die Hymne über Perle], Paris: Instytut Literacki, 1982. (Übers, ins:
Tschech., Serb.Kroat.)
• The Witness of Poetry [Das Zeugnis der Poesie], Cambridge Mass., Harvard Univ.-
Press, 1983. (Übers. ins: Poln., Franz., Deut., Serb.Kroat.)
Nieobjeja ziemia [Nicht umfasstes Land], Paris: Instytut Literacki, 1984. (Übers, ins: Engl., Franz… Deut.)
• Zaczynajac od moich ulic [Beginnend bei meinen Straßen)], Paris: Instytut Literacki,
1985. (Übers. ins: Engl., Franz.)
• Kroniki [Chroniken], Paris: Instytut Literacki, 1987. (Übers. ins: Franz., Serb.Kroat.)
• Dalsze okolice [Weitere Gegend], Krakow: Znak, 1991. (Übers. ins: Engl.)
• Szukanie ojczyzny [Heimatsuche], Krakow: Znak, 1992. (Übers. ins: Litau.)
• Na brzegu rzeki [Am Flussufer], Krakow: Znak, 1994. (Übers. ins: Engl.)
• Metafizyczna pauza [Metaphysische Pause], Krakow: Znak, 1995.
• Legendy nowoczesnosci (eseje wojenne) [Legenden der Moderne (Kriegsessays)],
Krakow: WL, 1996.
• Piesek przydrozny [Der Straßenhund], Krakow, Znak: 1997.
• Zycie na wyspach [Das Leben auf den Inseln], Paris: Znak: 1997.
• Abecadlo Milosza [Mitoszs ABC], Krakow: WL, 1997.
• Inne Abecadto [Ein anderes ABC], Krakow, WL, 1998.
• Wyprawa w dwudziestolecie [Eine Reise in die Zwischenkriegszeit], Krakow: WL, 1999.
• To [Es], Krakow: Znak, 2000.
• Druga przestrzen [Der Andere Raum]. Cracow: Znak, 2002.
• Orfeusz i Eurydyka [Orpheus und Eurydike] Krakow: WL, 2003.


Quelle:

Portal http://www.polska2000.pl und Polnisches Institut Düsseldorf/ Instytut Polski


Links (deutsch):

http://www.lyrikwelt.de/autoren/milosz.htm

http://www.perlentaucher.de/autoren/3905.html

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,316043,00.html

http://www.info-polen.com/beruehmt/czeslaw_milosz.php

http://www.zuta.de/nplit/milosz.htm

http://www.glaubeaktuell.net/portal/nachrichten/nachricht.php?IDD=1092502567

http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/meinabc-r.htm

http://www.sandammeer.at/streifzuge/czeslaw-milosz.htm

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0/0,1367,HOME-0-2179392,00.html

http://www.zvab.com/angebote/czeslaw-milosz.html

http://www.nzz.ch/2004/08/19/fe/page-article9SLH9.html

http://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=2751


international:

http://www.kirjasto.sci.fi/milosz.htm

http://en.wikipedia.org/wiki/Czeslaw_Milosz

http://www.ibiblio.org/ipa/milosz

http://www.poets.org/poets/poets.cfm?45442B7C000C040409

http://library.thinkquest.org/11959/milosz/00milo.htm%3ftqskip=1

http://almaz.com/nobel/literature/1980a.html

http://www.britannica.com/nobel/micro/394_69.html

http://www.nybooks.com/authors/427

http://aufbauonline.com/2000/issue20/pages20/1.html


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