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Mercouri, Melina

H.A.M. 0

Melina Mercouri (eigtl. Anna Amalia Mercouris)
Schauspielerin, Sängerin und Politikerin


Geb. 18. 10. 1922 in Athen/ Griechenland
Gest. 6. 3. 1994 in New York/ USA


„Ich bin als Griechin geboren, und ich werde als Griechin sterben“

(Melina Mercouri)

„Die Art, wie sie aufgestanden ist gegen die Herrschaft der Obristen in Griechenlamd, wie sie Freunde um Untertützung für Griechenland in der ganzen Welt mobilisiert hat, das war schon ein erstaunliches Engage-ment einer Künstlerin“!

(Hans-Dietrich Genscher, Bundesminister a.D.)


Die Tochter aus großbürgerlicherm Hause, deren Großvater dreissig Jahre lang gewähltes Stadtoberhaupot Athens war, möchte Schauspielerin werden. Stößt jedoch mit diesem Wunsch in ihrer Familie zunächst auf wenig Verständnis. Nach dem Abitur heiratet die damals 16-jährige heimlich einen älteren, reichen Geschäftsmann, besucht die Schauspielschule und hat kleinere Aufrtitte am griechischen Nationaltheater. Ihre Ehe ist nicht von Dauer – die Liebe zum Theater hingegen wird sie ihr Leben lang begleiten.


Melina Mercouri beginnt ihre Laufbahn als Filmschauspielerin 1955 in dem griechischen Spielfilm „Stella“. International bekannt wird sie mit der 1960 (in der Regie ihres Ehemannes Jules Dassin) gedrehten Filmkomödie „Sonntags nie!“ Für die Rolle der lebenslustigen Dirne Ilya wird Mercouri für einen Oscar nominiert und erhält die Goldene Palme bei den Fimfestspielen in Cannes.


Während der siebenjährigen Militärdiktatur in Griechenland zwischen 1967 und 1974 lebt Melina Mercouri im französischen Exil. Als die engagierte Regimegegnerin öffentlich Stellung gegen die Junta bezieht, wird ihr die griechische Staats-angehörigkeit entzogen.

Nach dem Sturz der Militärs und Wiedereinrichtung der Demokratie am 6. Juli 1974 kehrt die Widerstandskämpferin Melina Mercouri in ihr Heimatland zurück. 1977 wird sie erstmals ins griechische Parlament gewählt. Im Oktober 1981 holt der neugewählte griechische Ministerpräsident Andreas Papandreou Melina Mercouri als Kulturministerin in sein Kabinett. Dieses Amt bekleidet sie von 1981 bis 1989 und dann wieder von 1993 bis 1994. Nicht zuletzt auf ihre Initiative geht die Einrichtung der jährlichen Kulturhauptstadt Europas zurück, mit der die Menschen Europas einander nähergebracht werden sollen: die jeweils durch den EU-Ministerrat ausgewählten Städte sollen die Aufgabe übernehmen, Öffentlichkeit, Einheimischen wie Besuchern, markante Merkmale der Stadt, der Region und des Landes näher zu bringen sowie Veranstaltungen zu fördern, bei denen Kulturschaffende aus anderen Städten Europas einbezogen werden. Bei einem Ministertreffen am 13. Juni 1985 wird dieser Gedanke in die Tat umgesetzt und Athen die erste Europäische Kulturhauptstadt.


Im Alter von 71 Jahren stirbt die lebenslange Kettenraucherin Melina Mercouri in New York an Lungenkrebs.

Bis heute wird die ungekrönte Königin der Griechen als „Melina Mercourage“ verehrt und in der zum Volkslied gewordenen Titelmelodie ihres größten Filmerfolges als „Mädchen aus Piräus“ liebevoll besungen.

An ihr kulturpolitisches Engagement erinnert der seit Ende der neunziger Jahre verliehene „Melina-Mercouri-Preis für die Bewahrung von Kulturlandschaften“ (UNESCO-Greece Melina Mercouri International Prize for the Safegarding and Management of Cultural Landscapes). Die von der Regierung Griechenlands und der UNESCO gestiftete Auszeichnung würdigt außergewöhnliche Beispiele zur Rettung weltbedeutender Kulturlandschaften und wurde von der UNESCO 1999 erstmals verliehen. Der Elishia’s Park in Jericho, palästinensisches Autonomiegebiet, das Viñales-Tal in Kuba und das Open-Air Kunstmuseum Pedvale in Lettland teilten sich den Preis. Mit einer „ehrenvollen Erwähnung“ wurde 1999 der Muskauer Park an der deutsch-polnischen Grenze ausge-zeichnet.


Filmauswahl:

Stella (1955)
Sonntags nie! (1960)
Phaedra (1962)
Topkapi (1963)
Heißes Pflaster Chicago (1969)


Links (deutsch):

http://www.wdr5.de/sendungen/scala/manuskript/04-07-06_melina_mercouri.pdf

http://www.schwarzaufweiss.de/kulturstaedte/home.htm

http://www.zeit.de/archiv/1999/15/199915.parthenon_.xml

http://www.griechische-kultur.de


International:

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