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Kristof, Agota

H.A.M. 0

Agota Kristof
Schriftstellerin


Geb. 30.10. 1935 in Csikvand/ Ungarn

Gest. 27.07. 2011 in Neuenburg/ Schweiz


„Wie wäre mein Leben gewesen, wenn ich mein Land nicht verlassen hätte? Härter, ärmlicher, denke ich, aber auch weniger einsam, weniger zerrissen, vielleicht glücklich.“

(Agota Kristof)


Agota Kristof, Tochter eines Dorfschullehrers, verlebt eine wohlbehütete, wenn auch bescheidene Kindheit im Kreise ihres Elternhauses. Nach dem Zweiten Weltkrieg darf – im nunmehr kommunistisch regierten Ungarn – von einem Tag auf den andern in den Schulen nur noch russisch gesprochen werden. Der Vater wird verhaftet, sie selber kommt in ein staatliches Internat, das sie eher an eine Besserungsanstalt erinnert als an eine Schule.


Im Gefolge des Ungarnaufstandes verläßt sie im November 1956, gemeinsam mit ihrem Ehemann und einer Handvoll Flüchtlinge, ihre Heimat und gelangt über Österreich nach Neuchâtel in die französischsprachige Schweiz. Als Arbeiterin in einer Uhrenfabrik erlernt sie die ihr bis dahin fremde Sprache und schreibt auf Französisch ihre erfolgreichen Bücher, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt werden.


„Das Exil hat ihr Schreiben entscheidend geprägt – „naturgemäß“, würde der von ihr verehrte Thomas Bernhard hinzufügen. Sie verlor Freunde und Familie, die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft und, mit der Sprache, auch die inneren Orte der Erinnerung: die Sprachbilder und Klangfarben und die Gefühlsstruktur der Sätze. In der französischsprachigen Schweiz, der sie als Flüchtling zugeteilt wurde, blieb sie lange vom kulturellen und sozialen Leben ausgeschlossen, weil sie nicht lesen konnte und die Menschen nicht verstand. Sie war in einer Wüste gelandet – aber das konnte sie den freundlichen Schweizern, die so stolz auf ihr Land waren, ja nicht sagen.“

Nicole Henneberg: Die Sprache als Anker. Die Exil-Ungarin Agota Kristof erzählt, warum sie Schriftstellerin wurde. Hier entnommen aus:

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/belletristik/?sid=e78b7dc2905edf9e0273b237cf7a857d&cnt=713534


2001 wird Agota Kristof mit dem Gottfried-Keller-Preis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.


Literatur:

Agota Kristof: Die Analphabetin. Autobiographische Erzählung.
Aus dem Französischen von Andrea Spingler. Meridiane 83
Ammann-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-2506-0083-0


Links (deutsch):

http://www.welt.de/data/2005/07/30/752349.html

http://www.zeit.de/archiv/1996/36/koeszeg.txt.19960830.xml

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/402799

http://www.wikiservice.at/buecherlei/wiki.cgi?AgotaKristof

volume_up.gifhttp://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2005/08/09/dlf_1610.mp3

http://www.freitag.de/2001/11/01111401.htm


International:

http://www.theatre-contemporain.net/auteurs/kristof/pdgak_sp.htm

http://www.lexpress.ch/loisirs/livres/2004/lanalphabete.htm

http://www.cyberpresse.ca/lectures/article/article_complet.php?path=/lectures/article/06/1,9442,0,032005,946230.php

http://www.art.e-zine.it/Eventi.asp?cmd=view&ID=502

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