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Kaiser, Jakob

H.A.M. 0

Jakob Kaiser
Gewerkschafter und Politiker

Geb. 8.2.1888 in Hammelberg
Gest. 7.5.1965 in West-Berlin


Seinen Namen hat er in das deutsche Geschichtsbuch eingetragen als Christ im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach einer Lehre als Buchbinder und Mitgliedschaft im Kolping-Verein wurde er in der Weimarer Republik: politisch aktiv in der Zentrums-Partei, die katholisch geprägt war.

„Wir haben Brücke zu sein!“
(Jakob Kaiser)


Seit April 1924 war Jakob Kaiser Landesgeschäftsführer der Christlichen Gewerkschaften für das Rheinland und Westfalen, seit 1928 auch Mitglied des geschäftsführenden Reichs-vorstandes der Deutschen Zentrumspartei und bis 1933 Reichstagsabgeordneter.


Als ehemals führender christlicher Gewerkschafter knüpft Kaiser im Widerstand enge Verbindungen zu Gleichgesinnten wie Wilhelm Leuschner und Max Habermann. Um ihn sammeln sich Regimegegner, die enge Kontakte zu Carl Goerdeler haben. 1938 wird er zu einer mehrmonatige Haft wegen Verdachts des Hoch- und Landesverrats verurteilt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wird Jakob Kaiser von der Gestapo gesucht. Er taucht unter und überlebt in einem Kellerversteck in Potsdam-Babelsberg, während seiner Tochter Maria in Berlin ebenfalls versteckt lebt. Seine Frau Therese wird mit der zweiten Tochter Elisabeth im Rahmen der Sippenhaft von den Nazis nach Buchenwald deportiert.


1945 gehört Jakob Kaiser zu den Mitbegründern der Christlich-Demokratischen Union (CDU) und übernimmt deren Vorsitz für Berlin und die sowjetische Besatzungszone. Er war Mitglied des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses Groß-Berlin und 1946/47 des FDGB-Bundesvorstands sowie des Landes-vorstands Groß-Berlin. Im Dezember 1947 erfolgt durch die sowjetische Besatzungsmacht seine Absetzung, da er sich gegen die »Blockpolitik« und die Teilnahme der Ost-CDU am Ersten Deutschen Volkskongreß ausgesprochen hatte.


Von 1946 bis 1949 gehört Kaiser der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und vertritt die Stadt im Parlamentarischen Rat in Bonn. 1949 wird Jakob Kaiser als Abgeordneter der CDU in den ersten Bundestag gewählt und zum Minister für Gesamtdeutsche Fragen berufen. Zehn Jahre – zwischen 1948 und 1958 – arbeitet er als Vorsitzender der Sozialausschüsse in der CDU.


(Heute gibt es eine Jakob Kaiser-Stiftung und ein Jakob-Kaiser-Haus, in der im Sinne des Namensgebers gearbeitet wird.)


Entnommen einer Kurzbiographie von Theo Klems


Links (deutsch):

http://www.gegen-diktatur.de/beispiel.php?beisp_id=321&tafel_id=4&thema=0#

http://www.jakob-kaiser.de/index.php

 

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