Nil Mutluer
Soziologin und Genderforscherin
Geb. 1975 in Ankara/ Türkei
“Wie kann man erleichtert sein, wenn man seine Heimat hinter sich lässt? Das ist nicht leicht.“ *)
Mutluer wächst in Istanbul auf, studiert dort Internationale Beziehungen und Cultural Studies und promoviert zum Themengebiet Gender Studies an der Central European University in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagiert sie sich auch politisch, gehört mehreren türkischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen an, verantwortet als Ko-Produzentin eine wöchentliche TV-Politsendung, unterrichtet das Fach Menschenrechte an einer armenischen Hochschule, ist Autorin diverser Bücher und schreibt Artikel zu den Themen Gender, Nationalismus, Glauben, Alltagsleben und Urbanisierung für zahlreiche Fachzeitschriften und Zeitungen.
Nachdem die Leiterin des Instituts für Soziologie an der privaten Nişantaşı-Universität in Istanbul, gemeinsam mit rund tausend anderen WissenschaftlerInnen in der Türkei, die Petition “Akademiker für den Frieden“ (“academics for Peace“) unterzeichnet hat, wird sie Anfang Februar 2016 entlassen und entgeht ihrer anschließenden Verhaftung möglicherweise nur, weil sie zu diesem Zeitpunkt sich nicht im Lande, sondern zu einer Konferenz in Norwegen aufhält. Die unbequeme Wissenschaftlerin geht im selben Jahr noch ins bundesdeutsche Exil und ist seit Juli 2016 für zwei Jahre “ {ln:Schwartz, Philipp ‚Philipp-Schwartz}-Stipendiatin“ an der Humboldt-Universität in Berlin. Hier forscht die Mutter einer kleinen Tochter zum Thema “ The Masculine Voice of Political Authority in Turkey: From Gezi to Sur“, ein auch und gerade in diesen Zeiten hochaktuelles Thema, denn, so der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung in einer Rede anlässlich des Neujahrsempfangs am 19. Januar 2017, “sie analysiert die Verschmelzung von Nationalismus, Gewalt und Antiintellektualismus, sie beschreibt die Mechanik einer sich selbst demontierenden Demokratie.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:https://www.humboldt-foundation.de/pls/web/docs/F-1572650922/Ansprache_Neujahrsempfang_2017_Helmut_Schwarz.pdf})
Quellen:
*) entnommen aus: {ln:nw:http://www.taz.de/!5324163/} (Nil Mutluer im Gespräch mit Ralf Pauli: “Es gibt nur zwei Wege: sich selbst zensieren oder das Land verlassen“)
{ln:nw:http://www.tagesspiegel.de/wissen/tuerkische-soziologin-im-exil-dem-paradox-von-politikern-wie-erdogan-putin-oder-trump-auf-der-spur/14667158-2.html }
{ln:nw:https://www.sowi.hu-berlin.de/de/lehrbereiche/diversity/mitarbeiter-innen/nilmutluer }
{ln:nw:https://www.humboldt-foundation.de/pls/web/docs/F-1572650922/Ansprache_Neujahrsempfang_2017_Helmut_Schwarz.pdf }
{ln:nw:http://www.sueddeutsche.de/kultur/tuerkische-chronik-xxxii-kein-platz-fuer-kritisches-denken-und-freie-meinung-1.3443374 }
{ln:nw:https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/nr1606/pm_160601_00 }
Links (deutsch):
{ln:nw:http://www.sueddeutsche.de/politik/verfolgte-akademiker-forscher-asyl-1.3013397 }
{ln:nw:https://www.freitag.de/autoren/hugh-williamson/tuerkei-aktivisten-hoffen-auf-deutschland }
{ln:nw:http://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/hochschulasyl-fuer-verfolgte-forscher.html }
International:
{ln:nw:https://gender.ceu.edu/solidarity-phd-alumna-nil-mutluer }
Die Kommentare sind deaktiviert.