Leo Emiel Kok
Dekorations- und Reklamemaler, Ausstatter, Kostüm- und Bühnenbildner
Geb. 07.01. 1923 in Berchem bei Antwerpen/ Belgien
Gest. 12.05. 1945 in Sankt Wolfgang (b. Ebensee)/ Österreich
Der Sohn eines in Antwerpen tätigen, jüdisch-niederländischen Diamantenschleifers absolviert kurz vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Belgien im Frühjahr 1940 eine Ausbildung zum Dekorateur und Reklamemaler. Nach der Besetzung des Landes flieht die Familie zurück in die niederländische Heimat, wo Leo Kok als freischaffender Werbegrafiker arbeitet. Von Geesbrug, im Nordosten der Niederlande, wo Kok zuletzt lebt, deportieren ihn deutsche Stellen 1942 ins Durchgangslager Westerbork, wo sich Kok als künstlerischer Leiter der Lageraufführungen {ln:Ehrlich, Max ‚Max Ehrlichs} einen Namen macht. Ehrlich, seines Zeichens Kabarettist, Schauspieler und Filmregisseur aus Berlin, ist der kreativ-organisatorische Kopf der “Camp Westerbork theatre group“, und ihm gelingt es, zusammen mit (zum Teil prominenten) deutschen und österreichischen Mitgefangenen, darunter {ln:Spira, Camilla ‚Camilla Spira}, {ln:Gerron, Kurt ‚Kurt Gerron}, {ln:Rosen, Willy ‚Willy Rosen} und Erich Ziegler, aber auch beliebten niederländische Künstlern wie Esther Philipse, Jetty Cantor und dem Duo ‚Johnny and Jones‘ (Nol van Wesel und Max Kannewasser), eine Reihe von Bühnenprogrammen aus Sketchen und Songs zu erarbeiten und aufzuführen. Kleinkunst im Lager, für die Leo Kok unter den obwaltend schwierigen Umständen die Bühnenbilder und Kostüme entwirft.
Im Dezember 1943 heiratet Kok die Lagerinsassin Kitty de Wijze, eine Krankenschwester. Die Eheleute werden im September 1944 nach Theresienstadt deportiert, und noch im selben Monat erfolgt Koks Weitertransport ins Vernichtungslager Auschwitz. Seinem jugendlichen Alter und einer recht stabilen Gesundheit verdankt er sein Überleben bis zum Januar 1945, als im Rahmen der allgemeinen “Evakuierung“ von Auschwitz seine erneute Verlegung ins Konzentrationslager Mauthausen beschlossen wird. Von dort verbringt man den 21-Jährigen ins oberösterreichische Außenlager Ebensee, wo die Häftlinge auch und vor allem zum Ausheben von Stollen und Kavernen für die unterirdische Produktion von Raketen eingesetzt werden.
Am 6. Mai 1945 befreien Soldaten der 80th Infantry Division, einer Einheit der 3. US-Armee, das Lager Ebensee (unter den Befreiten befindet sich u.a. auch {ln:Burger, Adolf ‚Adolf Burger}, Überlebender mehrerer Konzentrationslager und Häftling im Fälscherkommando von Sachsenhausen). Leo Kok ist zum Zeitpunkt der Befreiung bereits so geschwächt, dass er sechs Tage darauf stirbt.
Quellen:
{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Kok }
{ln:nw:https://www.joodsmonument.nl/nl/page/228601/leo-emiel-kok }
International:
{ln:nw:http://www.drentheindeoorlog.nl/?aid=352 }
{ln:nw:https://nl.wikipedia.org/wiki/Leo_Kok }
{ln:nw:http://web.archive.org/web/20130323003939/http://www.jhm.nl/cultuur-en-geschiedenis/personen/k/kok,+leo }
{ln:nw:http://holocaustmusic.ort.org/places/camps/western-europe/westerbork/ }
{ln:nw:https://rkd.nl/nl/explore/artists/45444 }
{ln:nw:http://www.max-ehrlich.org/total21.htm }
{ln:nw:http://www.musiques-regenerees.fr/Pays-Bas/Westerbork/HumorUndMelodie.html }
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