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Pixner, Franz

H.A.M. 0

Franz Pixner

Bildhauer, Maler und Kunstkritiker

Geb. 03.06. 1912 in Ried im Innkreis/ Österreich-Ungarn

Gest. 01.08. 1998 in Wien/ Österreich

 

„Im Alter von vier Jahren, das Brot wurde immer schwärzer und ungenießbarer, begann ich aus diesem Brot Figuren zu formen“ *)

 

Obwohl eigentlich mehr der künstlerischen Richtung zugeneigt, lernt der  Sohn eines Bäckermeisters zunächst ein Handwerk, beginnt eine Tischlerlehre, besucht dann aber von 1928 bis 1931 die Fachklasse für Modellieren und Holzbildhauerei in Hallstatt und geht anschließend nach Wien, wo er bei Michael Powolny und {ln:Gütersloh, Albert Paris ‚Albert Paris Gütersloh} die Meisterklassen für Bildhauerei und Aktzeichnen an der dortigen Kunstgewerbeschule besucht.

 

Der überzeugte Linke schließt sich der Sozialistischen Arbeiter-Jugend an und wird 1931 Mitglied der KPÖ. 1935 verweist man ihn aufgrund seiner Tätigkeit für die kommunistische Rote Hilfe der Hochschule und verbringt Pixner ins niederösterreichische “Anhaltelager“ Wöllersdorf, einem der während der Zeit des austro-faschistischen Ständestaats zwischen 1933 und 1938 eingerichteten Internierungslager, in denen politische Gegner, nach dem Februaraufstand 1934 vor allem  Sozialdemokraten und Kommunisten, inhaftiert werden.

 

1936 wird Pixner erneut festgenommen und bleibt bis  Februar 1937 in Haft. Wenige Monate nach seiner Freilassung geht er nach Spanien, wo er auf Seiten der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco kämpft und bei einem Partisaneneinsatz schwer verwundet wird. Wie viele ehemalige Spanienkämpfer, die nach dem Sieg der Francisten im benachbarten Frankreich Schutz suchen, wird auch Franz Pixner von den dortigen Behörden  festgenommen und 1939 im Pyrenäenlager Gurs interniert (wie mit ihm auch zahlreiche jüdische Intellektuelle, Künstler  und Nazi-Gegner, darunter {ln:Arendt, Hannah ‚Hannah Arendt}, {ln:Améry, Jean ‚Jean Améry}, {ln:Bing, Ilse ‚Ilse Bing}, {ln:Busch, Ernst ‚Ernst Busch}, {ln:Herz, Alice ‚Alice Herz}, {ln:Isolani, Gertrud ‚Gertrud Isolani}, {ln:Salomon, Charlotte ‚Charlotte Salomon} und {ln:Maillet, Léo ‚Léo Maillet}).

 

Nach seiner Freilassung aus dem Lager gelingt Pixner die Flucht nach Großbritannien, wo er in London bis Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt und sich in dieser Zeit Exilvereinigungen wie dem Free Austrian Movement und Austrian Centre (dessen Mitglied auch der Maler {ln:Kokoschka, Oskar ‚Oskar Kokoschka} ist) anschließt.

1946 kehrt er nach Wien zurück und nimmt dort sein Studium der Bildhauerei bei {ln:Wotruba, Fritz ‚Fritz Wotruba} an der Akademie der Bildenden Künste wieder auf. Der mit Minna Kohn, Schwester des Chemikers und Nobelpreisträgers {ln:Kohn, Walter ‚Walter Kohn}, verheiratete Spanienkämpfer, Maler, Bildhauer  und Kunstkritiker stirbt im Alter von 86 Jahren.

 

Quellen:

*) Das Eingangszitat wurde entnommen aus: {ln:nw:http://www.doew.at/termine/veranstaltungsarchiv/franz-pixner-widerstandskaempfer-spanienfreiwilliger-bildhauer }

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Pixner }

{ln:nw:https://books.google.de/books?id=PNZLDQAAQBAJ&pg=PT359&lpg=PT359&dq=Der+Bildhauer+Franz+Pixner+im+Exil&source=bl&ots=SfmJKNEDSr&sig=sWKsH58OEh9coeSjrHLlNW5CNqo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiTyKrB8q3SAhXKDMAKHd6NAkIQ6AEIQzAH#v=onepage&q=Der%20Bildhauer%20Franz%20Pixner%20im%20Exil&f=false }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:http://www.literaturepochen.at/exil/multimedia/pdf/exilantenlistereinhard.pdf }

{ln:nw:http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanienarchiv-online/spanienfreiwillige-p/pixner-franz }

 

International:

{ln:nw:http://www.viennareview.net/vienna-review-book-reviews/book-reviews/austrians-in-exile-the-london-years }

{ln:nw:http://discovery.nationalarchives.gov.uk/details/r/C14206468 }

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