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Neumann-Viertel, Elisabeth

H.A.M. 0

Elisabeth Neumann-Viertel

Schauspielerin

Geb. 05.04. 1900 in Wien/ Österreich-Ungarn

Gest. 24.12. 1994 in Wien/ Österreich

 

“Man hat eigentlich nie damit gerechnet, dass man je wieder zurückkommt, ich wenigstens. Und ich wäre wahrscheinlich auch nicht zurückgegangen, wenn mein Mann nicht dringend zurück hätte wollen und auch verlangt worden wäre. Ich hatte mich in Amerika eingelebt, habe auch meine ganze Familie dort gehabt, habe auch zu tun bekommen, gar nicht schlecht. […] Und es hat ja kein Mensch hier [in Europa] nach mir verlangt, aber nach dem Berthold haben sie schon geschrieben und geschrieben. Auch die anderen haben nicht ans Zurückgehen gedacht. Es sind aber doch viele zurückgekommen. Man wurde auch nicht sehr liebevoll empfangen.“ *)

 

Nach Beendigung ihrer Schulzeit nimmt sie Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg und Kläre Weisenberg, wird an den Münchner Kammerspielen engagiert und hat dort 1921 ihr Bühnendebüt. Von 1923 bis 1933 spielt Elisabeth Neumann an verschiedenen Theatern in Berlin (z. B. der Volksbühne und beim Preußischen Staatstheater). 1926 steht sie zum ersten Mal in “Schwester Veronica“ vor der Kamera. In {ln:Lang, Fritz ‚Fritz Langs} “M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ aus dem Jahr 1931 verkörpert sie eine Prostituierte.

 

1933, nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten, verlässt die mit dem Schriftsteller {ln:Kramer, Theodor ‚Theodor Kramer} und der Malerin und Kunsttherapeutin {ln:Kramer, Edith ‚Edith Kramer} verwandte Schauspielerin Hitler-Deutschland und geht zurück in ihre Geburtsstadt an der Donau. Nur fünf Jahre Aufenthalt sollen ihr jedoch vergönnt sein: Nach dem “Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Frühjahr 1938 flieht sie erneut und emigriert sie über Großbritannien 1938 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Der New Yorker Broadway gehört in der Folgezeit ebenso zu ihrer Wirkungsstätte wie zahlreiche Filmstudios.

 

1949 heiratet Elisabeth Neumann ihren langjährigen Lebensgefährten, den Schriftsteller {ln:Viertel, Berthold ‚Berthold Viertel}, kehrt im selben Jahr nach Europa zurück und gastiert an diversen Bühnen in Deutschland und Österreich. Engagements führen sie u. a. zunächst von 1949 bis 1953 wiederum an die Münchner Kammerspiele, danach gastiert sie am Bayerischen Staatsschauspiel in München, am Schauspielhaus Düsseldorf sowie in Wien am dortigen Burgtheater, im Theater in der Josefstadt und bei den Salzburger Festspielen

 

Zahllose klassische Rollen gehören zu ihrem schauspielerischen Repertoire, darunter 1921 im Nestroy-Stück “Einen Jux will er sich machen“ an der Seite von {ln:Bergner, Elisabeth ‚Elisabeth Bergner}, als Eve in Heinrich von Kleists “Der zerbrochene Krug“, als “Puck“ im Sommernachtstraum von William Shakespeare oder in {ln:Jessner, Leopold ‚Leopold Jessners} letzter Berliner Inszenierung im Jahr 1933, der Uraufführung des Stückes “Rosse“ von Richard Billinger. 1951 und 1953 spielt sie unter der Regie von {ln:Kortner, Fritz ‚Fritz Kortner}, an dessen Berliner Bühnen Neumann-Viertel bereits in der Vor-Nazi-Zeit aufgetreten ist. Neben Arbeiten in Fernseh- und Hörfunkproduktionen für bundesdeutsche öffentlich-rechtliche TV-Sender arbeitet sie auch weiter für den Film, steht 1972 in dem später Oscar-prämierten US-amerikanischen Spielfilm “Cabaret“, an der Seite von Liza Minelli und Michael York, vor der Kamera, 1974 in dem deutsch-britischen Thriller “Die Akte Odessa“ (mit Jon Voight, Maria und Maximilian Schell) und 1983 für die deutsche Produktion “Peppermint-Frieden“, einem Streifen über den Nachkriegsalltag aus Kindersicht (u.a. mit Peter Fonda, Hans-Peter Korff und Konstantin Wecker). Ihre letzte Fernseharbeit absolviert Elisabeth Neumann-Viertel noch im hohen Alter von 88 Jahren in dem Drama “Wie kommt das Salz ins Meer?“ unter der Regie von {ln:Beauvais, Peter ‚Peter Bauvais}.

 

Auf dem Wiener Zentralfriedhof wird die Schauspielerin an der Seite ihres Ehemanns zur letzten Ruhe gebettet. Drei Jahre nach ihrem Tod erscheinen im März 1997 ihre Erinnerungen unter dem Titel “Du mußt spielen: Das schöne Leben der Schauspielerin Elisabeth Neumann-Viertel“ im Wiener Edition-S-Verlag.

 

Quellen:

*) Das Eingangszitat wurde entnommen aus: {ln:nw:http://www.doew.at/erinnern/biographien/erzaehlte-geschichte/exil/elisabeth-neumann-viertel-from-vienna }

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Neumann-Viertel }

{ln:nw:http://www.filmportal.de/film/peppermint-frieden_c511052822ac4d0799583e0e0037a362 }

{ln:nw:http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/wie-kommt-das-salz-ins-meer,92384,ApplicationMovie.html }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119157160 }

volume_up{ln:nw:http://www.mediathek.at/trefferliste/searchword/czoyNjoiTmV1bWFubi1WaWVydGVsLCBFbGlzYWJldGgiOw==/}

 

International:

film{ln:nw:http://www.imdb.com/name/nm0627147/ }

{ln:nw:https://www.ibdb.com/broadway-cast-staff/elisabeth-neumann-78013 }

{ln:nw:https://fr.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Neumann-Viertel }

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