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Grube, Ernst

H.A.M. 0

Ernst Grube

Politiker

Geb. 22.01. 1890 in Neundorf (Anhalt)

Gest. 17.04. 1945 im KZ Bergen-Belsen


Der gelernte Tischler wird 1908 Mitglied, später dann auch Funktionär des Deutschen Holzarbeiterverbandes und tritt der Sozialdemokratischen Partei bei. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wird er im Gefolge der Novemberrevolution 1918 an seinem Arbeitsplatz in einer Waggonfabrik im sächsischen Werdau von seinen Kollegen zum Vorsitzenden des Arbeiterrates gewählt. Bereits seit Gründung des Spartakusbundes gehört Ernst Grube der dortigen Gruppe an, wechselt mit ihr 1917 gemeinsam in die USPD und tritt Anfang Januar 1919 der Kommunistischen Partei bei. 1927 wird er zum Kandidaten und 1929 zum Mitglied des Zentralkomitees der KPD gewählt, gehört von 1920 bis 1922 als Abgeordneter dem Sächsischen, von 1924 bis 1932 dem Preußischen Landtag an und wird 1924 sowie ab 1930 in den Deutschen Reichstag entsandt.


Kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten nimmt Ernst Grube Anfang Februar 1933 an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil. Am 27. Februar 1933 brennt der Reichstag.  Der Nazi-Terror gegen politisch Andersdenkende, Linke, Sozialdemokraten, Kommunisten und Pazifisten beginnt. Auch Ernst Grube wird verhaftet und verbringt die folgenden sechs Jahre bis zum Mai 1939 in den KZs  in Sonnenburg, Lichtenburg (wo u.a. auch {ln: Langhoff, Wolfgang ‚Wolfgang Langhoff}, {ln:Kroch, Ernesto ‚Ernesto Kroch}, {ln:Wegner, Armin T. ‚Armin T. Wegner}, {ln:Reuter, Ernst ‚Ernst Reuter}, {ln:Litten, Hans ‚Hans Litten} und {ln:Huber, Lotti ‚Lotti Huber} inhaftiert sind) und Buchenwald (zu den prominenten Häftlingen gehören hier neben {ln:Blum, Léon ‚Léon Blum}, {ln:Améry, Jean ‚Jean Améry}, {ln:Kogon, Eugen ‚Eugen Kogon} und {ln:Kertész, Imre ‚Imre Kertész} auch {ln:Semprún, Jorge ‚Jorge Semprún}, {ln:Soyfer, Jura ‚Jura Soyfer}, {ln:Peroutka, Ferdinand ‚Ferdinand Peroutka}, {ln:Grünbaum, Fritz ‚Fritz Grünbaum}, {ln:Leopoldi, Hermann ‚Hermann Leopoldi}, {ln:Beda-Löhner, Fritz ‚Fritz Beda-Löhner}, {ln:Morgan, Paul ‚Paul Morgan}, {ln:Bettelheim, Bruno ‚Bruno Bettelheim}, {ln:Alsberg, Paul Avraham ‚Paul Alsberg}, {ln:Bonhoeffer, Dietrich ‚Dietrich Bonhoeffer}, {ln:Gauger, Martin ‚Martin Gauger}, {ln:Hessel, Stéphane ‚Stéphane Hessel} und {ln:Halbwachs, Maurice ‚Maurice Halbwachs}). 


Nach seiner Entlassung wird Ernst Grube als Tischler nach Warschau dienstverpflichtet und hält sich ab 1941 wieder in Berlin auf, wo der überzeugte Antifaschist Verbindungen zur Widerstandsgruppe um Robert Uhrig unterhält. Der unter Überwachung der Gestapo stehende Grube wird schließlich  1942 erneut verhaftet und für mehrere Monate inhaftiert. Seine letzte Festnahme erfolgt am 21. August 1944, nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler,   im Rahmen der Aktion “Gitter“ (zu den Verhafteten gehören u.a. auch der spätere erste Bundeskanzler Konrad Adenauer sowie der ehemalige SPD-Reichstagsabgeordnete {ln: Schumacher, Kurt ‚Kurt Schumacher}). Ernst Grube kommt ins Konzentrationslager  Sachsenhausen (Mithäftlinge sind hier u.a. {ln:Burger, Adolf ‚Adolf Burger}, {ln:Becker, Jurek ‚Jurek Becker}, {ln:Geschonneck, Erwin ‚Erwin Geschonneck}, {ln:Grundig, Hans ‚Hans Grundig} und {ln:Wicki, Bernhard ‚Bernhard Wicki}) und Anfang April 1945 nach Bergen-Belsen (wo neben {ln:Frank, Anne ‚Anne Frank} auch {ln:Lasker-Wallfisch, Anita ‚Anita Lasker-Wallfisch}, {ln:Capek, Josef ‚Josef Capek}, {ln:Laqueur, Renata ‚Renata Laqueur} und {ln:Berr, Hélène ‚Hélène Berr} inhaftiert sind). Hier stirbt der 65Jährige wenige Tage vor Kriegsende an Flecktyphus.


Quelle:

{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Grube }


Links (deutsch):

{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=130002445 }

{ln:nw:http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=130002445&recherche=ja }

{ln:nw:http://www.etg-ziegenhals.de/Ernst_Grube.html }

{ln:nw:http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3b-1424.html?ID=4391 }

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