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Naab, Ingbert

H.A.M. 0

Ingbert Naab (eigtl. Karl Borromäus Naab, Pseud.: Karl Dahner)

Priester, Autor und Publizist

Geb. 05.11. 1885 in Dahn

Gest. 28.03. 1935 in Straßburg/ Frankreich


“Wir wollen ein freies Deutschland, das sich in seinem Inneren reinigt, von aller Zersetzung, von jeglichem Schmutz und jeder Form der Kulturanarchie, das nach außen seine Würde zu wahren weiß, einen Hort der Gerechtigkeit und des Friedens, ein Vaterland auf das wir mit Recht stolz sein können.“ (Ingbert Naab, hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.pater-ingbert-naab.de/ })


Der aus einem tiefgläubigen Elternhaus stammende Sohn besucht zunächst die Schule in seinem pfälzischen Heimatort, wechselt 1898 nach Speyer und legt hier 1905 das Abitur ab. Mit 21 Jahren tritt er in Oberbayern dem Kapuziner-Orden bei, trägt von nun an auch den Ordensnamen “Ingbert“, nimmt im selben Jahr noch in Eichstätt das Studium der Theologie auf und wird dort auch 1910 zum Priester geweiht.


In seinem Heimatbistum Speyer wirkt Naab zunächst zwischen 1914 und 1916 im Kapuzinerkloster St. Ingbert und ist danach für seinen Orden in zahlreichen Ämtern und Funktionen tätig: als Lektor der Theologie und Kleriker-Magister in Eichstätt, Seminardirektor in Regensburg, Guardian in Passau und Eichstätt, Definitor und Generalkustos sowie als Gründer und Schriftleiter diverser  Jugendzeitschriften.


Bereits 1932, also gegen Ende der Weimarer Republik,  erhebt Naab seine Stimme gegen Rassenlehre und Prinzipien des Nationalsozialismus, die, seiner Meinung nach, weder mit dem Christentum noch mit allgemeiner Ethik zu vereinbaren sind. Der Theologe wird in der Folgezeit zum wichtigsten literarischen Mitarbeiter des Münchner Publizisten {ln:Gerlich, Carl Albert Fritz Michael ‚Fritz Gerlich}, Herausgeber der Zeitung “Der gerade Weg“. Immer wieder schreiben die beiden engagierten Christen gegen “die braune Pest“ der NDAP an und prognostizieren mit erschreckender Deutlichkeit die künftige politische Entwicklung. Hitlers “Mein Kampf“ bezeichnet Naab als “Handbuch der Demagogie“, wendet sich mit einem (millionenfach nachgedruckten) offenen Brief am 20. März 1932 sogar persönlich an Adolf Hitler (“Herr Hitler, wer hat Sie denn gewählt?“) und adressiert im Juni 1934 eine Denkschrift an die Deutsche Bischofskonferenz.


Beider Mut und Offenheit hat schließlich Konsequenzen: Fritz Gerlich wird 1934 im KZ Dachau ermordet, Ingbert Naab (dessen Bücher “Ist Hitler Christ?“ [1931] und “Die Brüder Kommunisten“ [1932] von den Nazis auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt werden)  befindet sich seit Juni 1933 unter dem Decknamen ‘Peregrinus‘ (lat. Pilger) auf der Flucht durch die Schweiz, die Tschechoslowakei und Italien, bis er zu seinem frühen Tod im Alter von noch nicht einmal 50 Jahren im französischen Elsass Zuflucht findet, wo er für einige Monate theologische Vorlesungen in Koenigshoffen (heute ein Stadtteil von Straßburg) hält. Am 21. April 1953 werden die sterbliche Überreste des streitbaren Priesters, mutigen Nazi-Gegners und großen Rhetorikers von Straßburg in seinen Studienort Eichstätt überführt und auf dem Friedhof des dortigen Kapuzinerklosters beigesetzt.


Quellen:

{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Ingbert_Naab }

{ln:nw:http://www.pater-ingbert-naab.de/ }

{ln:nw:http://www.pallottiner.org/aktuell/christ-der-woche/514/Ingbert-Naab/ }

{ln:nw:http://www.deutsche-biographie.de/sfz67711.html }

{ln:nw:http://www.berlin.de/geschichte/verbannte-buecher/de/autoren/ingbert-naab-925 }


Links (deutsch):

{ln:nw:http://www.cyclopaedia.de/wiki/Ingbert-Naab }

{ln:nw:http://www.karl-gruener.de/Texte/Ingbert.htm }

{ln:nw:https://www.heiligenlexikon.de/BiographienI/Ingbert_Karl_Naab.htm }

{ln:nw:http://www.pater-ingbert-naab.de/biografie.htm }

{ln:nw:http://www.swr.de/swr2/stolpersteine/menschen/pater-ingbert-naab-dahn/-/id=12117596/did=12948484/nid=12117596/1tn9muu/index.html }

{ln:nw:http://www.swr.de/landesschau-aktuell/ingbert-naab-dahn/-/id=13830988/did=12948628/nid=13830988/1ggresd/index.html }

{ln:nw:http://www.kapuziner.org/de/dprov/Dokumente/ingbert-naab.php }

{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Der_gerade_Weg }

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