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Holland, Agnieszka

H.A.M. 0

Agnieszka Holland

Filmregisseurin und Drehbuchautorin

Geb. 28.11. 1948 in Warschau/ VR Polen

 

1967 geht die Tochter eines polnischen Journalisten Ehepaares zum Studium der Filmregie an die Film- und Fernsehakademie der Kunsthochschule in Prag, erlebt dort im darauffolgenden Jahr den Prager Frühling und dreht auch hier  noch vor Abschluss ihrer Ausbildung 1970 mit “Grzech Boga“ ihren ersten Film. “Ich habe die Zeit in Prag sehr intensiv erlebt“, erinnert sich Holland 2012 in einem Gespräch mit der FAZ: “Nicht nur die politischen Ereignisse, sondern auch die tschechische Kultur, Weltsicht, Art der gesellschaftlichen Organisierung und so weiter. Ich war damals sehr jung, fing aber gleich in Prag an, meine ersten Filme zu drehen, und ich heiratete dort auch. Überhaupt wollte ich in der Tschechoslowakei bleiben, und wenn das Leben dort nicht so schwierig geworden wäre, hätte ich es vermutlich auch getan. Dann musste ich aber ins Gefängnis, und als ich herauskam, erschien mir das von Gomulka regierte Polen doch erträglicher. Ich kam also mit dem ganzen Gepäck der tschechischen Erfahrungen nach Polen zurück, und gleichzeitig hatte ich mir die polnische Sensibilität, Kultur, Geschichte und Mythologie bewahrt. Diese Verbindung erzeugte eine ganz eigene Mischung.“ (Hier zitiert aus: “Im Gespräch: Agnieszka Holland Was hat Sie der Kommunismus gelehrt, Frau Holland?“/ {ln:nw:http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/im-gespraech-agnieszka-holland-was-hat-sie-der-kommunismus-gelehrt-frau-holland-11616198-p3.html})

 

In ihrer polnischen Geburtsheimat ist Agnieszka Holland zuerst  als Regieassistentin bei Krzysztof Zanussi tätig sowie für Andrzej Wajda, in dessen Auftrag sie dann auch diverse Drehbücher schreibt, unter anderem “Eine Liebe in Deutschland“, nach der gleichnamigen Novelle von Rolf Hochhuth, und arbeitet, gemeinsam mit Jean-Claude Carrière, an Wajdas Film “Danton“. Mit ihrer Regiearbeit “Gorączka“ (“Fieber“) gewinnt Agnieszka Holland 1981 den Hauptpreis beim Polnischen Filmfestival und ist im Wettbewerb der Berlinale 1981 vertreten, bei der ihre Hauptdarstellerin Barbara Grabowska den Silbernen Bären als beste Darstellerin erhält. Kurz vor der Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 emigriert Holland nach Paris, wo sie bis heute lebt. Ihre erste Regiearbeit nach der Emigration, die deutsche Produktion “Bittere Ernte“, mit Armin Mueller-Stahl in der Hauptrolle, wird 1986 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Ihr in Deutschland wohl bekanntester Film ist “Hitlerjunge Salomon“ (die Lebensgeschichte des Juden Sally Perel, der als Mitglied der Hitlerjugend die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland überlebt), der ihr den Golden Globe als bester fremdsprachiger Film sowie eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch einbringt.

1993 gelingt Holland (deren Schwester Magdalena Łazarkiewicz gleichfalls Regisseurin ist, ebenso wie Hollands Ehemann, der slowakische Film- und Theaterregisseur Laco Adamík und die gemeinsame Tochter Katarzyna Adamik) der Karriere-Sprung in die USA, als Francis Ford Coppola ihren Film “Der geheime Garten“, nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Frances Hodgson Burnett, produziert. Seither dreht eine der renommiertesten osteuropäischen Regisseurinnen und Drehbauautorinnen überwiegend in den Vereinigten Staaten, mit US-amerikanischen Schauspielern und zumeist europäischem Produktionskapital.

 

Für ihren Spielfilm “Pokot“, auf der Vorlage des Romans “Der Gesang der Fledermäuse“ von Olga Tokarczuk, erhält die polnische Regisseurin 2017 bei den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin (“Berlinale“) den SILBERNEN BÄREN ALFRED-BAUER-PREIS.

 

Quellen:

{ln:nw:http://de.wikipedia.org/wiki/Agnieszka_Holland }

{ln:nw:http://fr.wikipedia.org/wiki/Agnieszka_Holland }

{ln:nw:http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/im-gespraech-agnieszka-holland-was-hat-sie-der-kommunismus-gelehrt-frau-holland-11616198-p3.html }

 

 

Links (deutsch):

{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=119454319 }

{ln:nw:http://www.focus.de/kultur/kino_tv/film-keine-angst-vor-tabus-agnieszka-holland-wird-65_id_3438064.html }

{ln:nw:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126149172.html }

{ln:nw:http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/agnieszka-holland-im-interview-wir-sind-keine-diebe-okay/6701220.html }

{ln:nw:https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201711635#tab=filmStills }

 

International:

{ln:nw:http://www.facets.org/decalogue/holland.html }

{ln:nw:http://culture.pl/en/artist/agnieszka-holland }

{ln:nw:http://en.wikipedia.org/wiki/Agnieszka_Holland }

{ln:nw:http://www.imdb.com/name/nm0002140/ }

{ln:nw:http://www.dga.org/Craft/VisualHistory/Interviews/Agnieszka-Holland.aspx }

{ln:nw:http://www.telerama.fr/series-tv/agnieszka-holland-cineaste-qui-embrasse-le-monde,110202.php }

{ln:nw:http://www.telerama.fr/series-tv/series-mania-agnieszka-holland-cineaste-infiltree-dans-les-series,96414.php }

{ln:nw:http://television.telerama.fr/television/c-est-perilleux-pour-le-present-de-vouloir-evacuer-le-passe-agnieszka-holland-cineaste-en-series,110362.php }

{ln:nw:http://www.dailymotion.com/video/xzuxv8_rencontre-avec-agnieszka-holland-creatrice-de-burning-bush_tv}

{ln:nw:http://www.filmstarts.de/kritiken/102249-Hitlerjunge-Salomon/trailer/19351562.html }

{ln:nw:http://www.polska.pl/en/culture-and-art/cultural-figures/agnieszka-holland/ }

{ln:nw:http://www.bretagne-actuelle.com/sous-la-ville-d-agnieszka-holland/films/drame/254-2-24 }

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