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Feuchtwanger, Edgar

H.A.M. 0

Edgar Feuchtwanger

Historiker

Geb. 28.09. 1924 in München


Sein Vater ist der Verleger Ludwig Feuchtwanger, sein Onkel der weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannte Schriftsteller Lion Feuchtwanger, dessen Bücher 1933 auf den Scheiterhaufen der Nazis landen werden. Als Edgar Feuchtwanger fünf Jahre alt ist, bezieht Adolf Hitler eine 300 qm große Wohnung am Münchner Prinzregentenplatz 16 – unweit des Feuchtwanger’schen Miethauses in der Grillparzerstraße. Für ein Jahrzehnt wird so jener Mann quasi zu seinem Nachbarn, der später als “Führer“ und Reichskanzler für den Tod von Millionen jüdischer Menschen verantwortlich zeichnen wird.


Während sein Onkel Lion, dessen Roman “Erfolg“ ihm Hitler endgültig zum Feind gemacht hat, bereits im französischen Exil weilt, besucht Edgar die Volksschule und anschließend das Maximiliansgymnasium, wiewohl auch hier sehr bald die Mitschüler ihn aufgrund seiner jüdischen Herkunft meiden. Der Verlag des Vaters wird “arisiert“, er selber ist nun arbeitslos. Und spätestens im Gefolge der Reichspogromnacht 1938, als überall im Deutschen Reich die Synagogen brennen, verhaftet die Gestapo auch Ludwig Feuchtwanger und deportiert ihn ins nahe München gelegene KZ Dachau, aus dem er nach sechs Wochen allerdings wie durch ein Wunder wieder freikommt. Spätestens jetzt beschließt die Familie, Nazi-Deutschland zu verlassen. Im Februar 1939 wird der 14Jährige Sohn vorausgeschickt, kurz darauf folgen auch die Eltern. Großbritannien wird ihnen, wie vielen anderen Nazi-Verfolgten, zur lebensrettenden Exil-Heimat.


Edgar besucht in England das Winchester College, leistet 1943/ 44 Wehrdienst und studiert anschließend am Magdalene College in Cambridge, wo er 1947 dann auch promoviert wird. Ab 1948 lehrt er zunächst Erwachsenenbildung, ab 1963 Geschichte an der University of Southampton und hat 1981/ 82 eine Gastprofessur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.


Unter dem Titel “Als Hitler unser Nachbar war“ erscheint im April 2014 Edgar Feuchtwangers Erinnerungsbuch über seine Kindheit im Nationalsozialismus.


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Feuchtwanger

Malte Herwig: “Ein unheimliches Märchen“, in: SZ Nr. 86 v. 12./ 13. April 2014, S.9


Links (deutsch):

http://www.feuchtwanger.de/192.html

https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=116482591

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article126929608/Als-der-Milchmann-nebenan-bei-Hitler-klingelte.html


International:

http://en.wikipedia.org/wiki/Edgar_Feuchtwanger

http://www.bbc.com/news/magazine-20210025

http://www.historytoday.com/edgar-feuchtwanger/i-was-hitlers-neighbour

http://www.historytoday.com/author/edgar-feuchtwanger

http://www.feuchtwanger.com/Family.html

http://www.timesofisrael.com/a-jewish-refugee-recalls-his-neighbor-from-hell-hitler/

http://www.haaretz.com/jewish-world/jewish-world-news/hitler-s-jewish-neighbor-co-authors-memoir-1.491733 (Video-Logo!)

http://fr.wikipedia.org/wiki/Edgar_Feuchtwanger

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