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Zarian, Gostan

H.A.M. 0

Gostan (auch: Kostan, Constant) Zarian

Schriftsteller, Dichter und Maler

Geb. 02.02. 1885 in Schemacha (Şamaxı)/ Russisches Reich

Gest. 11.12. 1969 in Jerewan/ UdSSR


Sein Vater, ein General der russischen Armee, stirbt, als Gostan vier Jahre alt ist. Nach Absolvierung des russischen Gymnasiums in Baku geht der hochintelligente Knabe mit Unterstützung seiner Familie zum Studium an das unweit von Paris gelegene College Saint Germain in Asnieres. Später übersiedelt er nach Belgien, promoviert an der Universität von Brüssel und veröffentlicht in dieser Zeit eine Reihe von französischen und russischen Schriften. Zahlreiche Schriftsteller, Dichter und Künstler gehören damals zu Zarians Freundeskreis, und einer von ihnen wird ihn besonders prägen: Der bekannte belgische Dichter und Literaturkritiker Emile Verhaeren rät dem jungen armenischen Nachwuchstalent, seine eigene Sprache zu lernen, um literarisch authentischer sein zu können. Zarian folgt diesem Rat, lernt während seines Aufenthaltes bei den Mechitaristen auf der Insel San Lazzaro, unweit von Venedig, in den Jahren 1910 bis 1913 intensiv Armenisch bzw. Grabar (Altarmenisch) und veröffentlicht sogleich eine Sammlung seiner Gedichte unter dem Titel “Drei Lieder“ in italienischer Sprache. Ein Gedicht aus dieser Sammlung wird später übrigens von Ottorino Respighi, einem der führenden Vertreter der neueren italienischen Instrumentalmusik, vertont.


In Konstantinopel gründet er, gemeinsam mit Daniel Vroujan, Hagop Oshagan und Kegham Parseghian, die literarische Zeitschrift “Mehian“. Im April 1915 gehören die Literaten und Gesellschaftskritiker der “Mehian-Gruppe“ mit zu den ersten, die im Zuge des Völkermordes an den Armeniern inhaftiert und später ermordet werden, wie mit ihnen anderthalb Millionen Leidensgenossen. Gostan Zarian gehört zu den wenigen, die ins nahegelegene Bulgarien fliehen und überleben können. Kurz darauf lässt er sich in Rom nieder.


1919 wird er als Korrespondent für eine italienische Zeitung nach Armenien und in den Mittleren Osten geschickt. 1920 kehrt Zarian nach Konstantinopel zurück, wo es zu einem Treffen mit Vahan Tekeyan und einigen anderen überlebenden Schriftstellern kommt, und zur Gründung einer neuen literarischen Zeitschrift namens “Partsravank“, was auf Armenisch so viel wie “Kloster auf einem Hügel“ bedeutet. Zeitgleich erscheint sein zweiter Gedichtband “The Crown of Days“.


Später kehrt der Dichter ins nun zur UdSSR gehörende Armenien zurück und lehrt an der Universität der Hauptstadt Jerewan vergleichende Literaturwissenschaften. Getrieben von seiner Enttäuschung über das sowjetische Regime, verlässt er 1925 Jerewan allerdings wieder, führt ein schriftstellerisch-nomadisches Leben zwischen Paris, Rom, Florenz, Insel Korfu, Insel Ischia und New York – und gründet in dieser Zeit in Paris wiederum eine Zeitschrift, diesmal mit dem vielsagenden Namen: “Le Tour de Babel“.


Von 1944 bis 1946 lehrt Gostan Zarian an der Columbia University New York armenische Kultur. Seiner Zeitschrift “The Armenian Quarterly“, in der Autoren wie Sirarpie, Der Nersessian, Henri Grégoire, und Marietta Shaginian schreiben, sind allerdings nur zwei Ausgaben beschieden. Von 1952 bis 1954 doziert er Kunstgeschichte an der ‘American University of Beirut‘. Schließlich, nach einem Zwischenaufenthalt in Los Angeles kehrt der Dichter 1961 wieder nach Sowjetarmenien zurück und arbeitet am ‘Charents Museum für Kunst und Literatur‘. Sein Roman “The Ship on the Mountain“ (“Das Schiff auf dem Berg“), erstmals erschienen 1943 in Boston, wird in zensierter Form in 1963 in Jerewan herausgegeben.


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gostan_Zarian

http://en.wikipedia.org/wiki/Gostan_Zarian


International:

http://www.umd.umich.edu/dept/armenian/literatu/index.html

http://encyclopedia.thefreedictionary.com/Gostan+Zarian

http://web.archive.org/web/20090428162958/http://www.mekhitar.org/ITA/Index.aspx

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