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Bruse, Hermann

H.A.M. 0

Hermann Bruse

Maler und Grafiker

 

Geb. 05.04. 1904 in Hamm/ Westf.

Gest. 25.05. 1953 in Ost-Berlin/ DDR


Die Familie übersiedelt 1917 nach Magdeburg. Hermann Bruse beginnt zuerst ein  Lehramtsstudium, bricht es aus finanziellen Gründen allerdings wieder ab und macht statt dessen eine kaufmännische Lehre. Im Abendstudium absolviert er 1925/1926 zwei Semester an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, wo erste gebrauchsgraphische Arbeiten entstehen. 1932 lässt sich Hermann Bruse als freischaffender Künstler nieder, dessen anfängliches Schaffen auch und vor allem vom Kubismus geprägt wird.


1932 tritt er der KPD bei, setzt nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten seine politische Arbeit in der Illegalität fort, gehört im Untergrund der KPD-Leitung in Magdeburg an und erstellt Illustrationen für die verbotene Partei-Zeitung „Tribüne“. 1934 wird er zum ersten Mal festgenommen und nach einem Gerichtsverfahren im Zuchthaus Luckau inhaftiert. Trotz des ihm auferlegten Mal- und Ausstellungsverbotes setzt Bruse auch hier seine künstlerische Arbeit fort und zeichnet Portraits von Mitgefangenen.


Nach seiner Haftentlassung im Jahre 1937 betätigt er sich in der ‘Roten Hilfe‘,  arbeitet im Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit Martin Schwantes, Hermann Danz, Hubert Materlik, Friedrich Rödel und Johann Schellheimer zusammen und hält, als Mitglied der illegalen örtlichen KPD-Leitung, Kontakt zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow in Berlin und Georg Schumann in Leipzig.


Der Künstler des ästhetischen Widerstands, dessen “Knastzeichnungen“ aus den 30er Jahren und die späteren Holzschnitte seine starke politische Prägung widerspiegeln, pflegt in diesen Jahren nicht nur Kontakte zum Widerstand, sondern auch und vor allem zu anderen von den Nazis verfemten Künstlerkollegen wie der Bildhauerin Käthe Kollwitz.


Im November 1944 wird er erneut verhaftet und unter dem Vorwurf der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens zum Tode verurteilt. Am 10. April 1945 verlässt die Gestapo vor den von Westen heranrückenden US-amerikanischen Truppen Magdeburg. Entgegen der Anordnung zur offenen Hinrichtung von 29 politischen Gefangenen (unter ihnen Hermann Bruse) werden die Deliquenten von der Gefängnisverwaltung am 13. April auf freien Fuß gesetzt.


Nach Kriegsende setzt sich Bruse für den Aufbau eines sozialistischen Staates ein und engagierte sich weiter für die KPD, die in der damaligen sowjetischen Besatzungszone 1946 mit der SPD zur SED vereinigt wird. Das Gründungsmitglied des ‘Kulturbundes‘ (wo er u.a. mit Bruno Beye zusammenarbeitet) wird 1947 an die Humboldt-Universität zu Berlin als Lehrbeauftragter und Dozent am Institut für Kunsterziehung berufen. Seine  letzte Schaffensphase von 1949 an wird von einer realistischen Gestaltung bestimmt, stark beeinflusst von der bildenden Kunst der Sowjetunion. Im Alter von nur 49 Jahren erliegt Hermann Bruse einem Herzleiden.


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Bruse


Links (deutsch):

https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D123743613&method=simpleSearch

http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/person/193

http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/0376.htm

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