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Gert, Valeska

H.A.M. 0

Valeska Gert
Tänzerin, Schauspielerin, Autorin und Kabarettistin

Geb. 11.1. 1892 in Berlin
Gest. 15.3. 1978 in Kampen/ Sylt


„Ich will leben, auch wenn ich tot bin!“

(Valeska Gert)


Valeska GertGeboren als Gertrude Samosch, nimmt sie bereits in jungen Jahren Tanzunterricht, eine Grundlage für ihre spätere Karriere. Während des Ersten Weltkrieges schliesst sie sich einer Berliner Tanzgruppe an, kreiert erste Tanzsatiren und nennt sich ab 1916 Valeska Gert. Es folgt ein Engagement an das Deutsche Theater, wo sie grossen Erfolg in exzentrischen Rollen für Avantgardestücke verzeichnen kann. Der sowjetische Regisseur Sergej Eisenstein holt sie nach Moskau, um das Agitprop-Theater zu beleben.
Neben ihrer tänzerischen Tätigkeit schreibt sie auch Artikel für die Weltbühne und die Berliner Tageszeitung.


Ab Mitte der 20er Jahre widmet sich Valeska Gert auch der Arbeit beim (Stumm-)Film und dreht 1925 Ein Sommernachtstraum, Die freudlose Gasse (mit Greta Garbo), danach Alraune (1927) und 1929: Tagebuch einer Verlorenen.

Die Jüdin Valeska Gert kann ihre Karriere in Deutschland nach 1933 nicht mehr fortsetzen. Sie tanzte fortan in Paris, Budapest und London und heiratet in zweiter Ehe einen englischen Schriftsteller. Nach ihrer Emigartion in die Vereinigten Staaten 1938 bemüht sie sich vergeblich um Arbeit, lebt von der Unterstützung eines jüdischen Flüchtlingskomitees, arbeitet als Tellerwäscherin und Aktmodell und eröffnet die Beggar Bar (einer ihrer Kellner ist der später als Dramatiker berühmt gewordene Tennesse Williams), das die Sängerin und Schauspielerin Judy Garland als „das einzige Lokal in New York, das anzusehen sich lohnt“ bezeichnet.


1947 kehrt sie nach Deutschland zurück, tritt zum ersten Mal bei Guy Walter in Baden-Baden auf und leitet in Berlin das Kabarett Hexenküche. In den 60er Jahren feiert Valeska Gert ihr Comeback beim Film. Mit der erfolgreichen italienischen Produktion Giulietta degli spiriti – Julia und die Geister (1965, mit Giulietta Masina, Regie: Federico Fellini) empfiehlt sie sich in den 70er Jahren einigen jungen deutschen Regisseuren, die ihrerseits Filmgeschichte schreiben. Sie spielt z.B. in Rainer Werner Fassbinders Serie „Acht Stunden sind kein Tag: Franz und Ernst (1972) sowie in Der Fangschuss (1976) unter der Regie von Volker Schlöndorff, der von Gerts Persönlichkeit so fasziniert ist, dass er 1977 beschliesst, einen Film von ihr zu machen. Mit einem Team fährt Schlöndorff auf die Insel Sylt, wo Valeska Gert seit über 20 Jahren in einer Kate lebt, im „Ziegenstall“: Wohnstätte – Kneipe – Kabarett. Mit Nur zum Spaß, nur zum Spiel… dreht er ein Kaleidoskop über das abenteuerlich-extravagante Leben der Valeska Gert.


Weitere Filme:

Nana (1926)
Takovy je zivot – So ist das Leben (1929)
Menschen am Sonntag (1930)
Die Dreigroschen-Oper (1931)
Pett and Pott (1934)
La bonne dame – Die gute Dame (1968)
Die Betörung der blauen Matrosen (1975)
Nur zum Spass – nur zum Spiel (1977)


Quelle:

http://www.cyranos.ch/smgert-d.htm


Literatur:

Valeska Gert :
Ich bin eine Hexe
Kaleidoskop meines Lebens
rororo 1978
ISBN 3-499-14234-1

Frank-Manuel Peter :
Valeska Gert: Tanzerin, Schauspielerin, Kabarettistin
Eine : Dokumentarische Biographie
Verlag Frölich & Kaufmann
ISBN 3-88725-196-2 / 3887251962


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