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Siemsen, Anna

H.A.M. 0
Anna Siemsen
Pädagogin

Geb. 18.01.1882 in Mark (Hamm in Westfalen)
Gest. 22.01.1951 in Hamburg) war eine Pädagogin und Politikerin.

Anna Siemsen stammmt aus einer Pastorenfamilie, aus der auch ihre Brüder Hans und August als bedeutende Persönlichkeiten hervorgingen. 1901 legte sie  in Münster das Lehrerinnenexamen ab. Von 1905 bis 1911 studierte sie Germanistik, Philosophie und Latein in München, Münster und Bonn. Im Jahr 1909 promovierte sie zum Dr. phil.; 1910 legte sie das Staatsexamen für den Unterricht an höheren Schulen ab. Es folgte in ihrer pädagogischen Ausbildung 1912 die Ergänzungsprüfung im Fach Evangelische Religion an der Universität Göttingen, woraufhin sie als Gymnasiallehrerin arbeitete. Als Pädagogin ging es ihr immer auch um Erziehung zum Frieden und im Gemeinschaftsgeist. Dazu verlöffentlichte sie zahlreiche Schriften.

Anna Siemens setzte ihre Karriere als Beigeordnete in Düsseldorf, als Oberschulrätin in Berlin, Oberstudienrätin in Jena/Weimar bis zur Ernennung als Honorarprofessorin fort: Eine erfolgreiche Frau, politisch linksorientiert und Pazifistin, Vorstandsmitglied in der Deutschen Liga für Menschenrechte. Unbd damit ein Dorn im Auge der Nazis, die längst vor der „Machtergreifung“  tiefe braune Schatten warfen. Bereits 1932 wurde ihr die Professur durch den nationalsozialistischen Volksbildungsminister Fritz Wächtler entzogen, weil sie eine Petition zugunsten von Emil Julius Gumbel unterzeichnet hatte.

1933 emigrierte Anna Siemens in die Schweiz. Um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, ging sie 1934 eine Scheinehe mit Walter Vollenweider ein, der Sekretär der Schweizer Arbeiterjugend war. Nach der Befreiung kehrte Anna Siemsen 1946 nach Deutschland zurück und übernahm einen Lehrauftrag für neuere Literatur an der Universität Hamburg inne. In den Folgejahren von 1949 bis 1951 lehrte sie am Pädagogischen Institut der Universität Hamburg.

Während ihrer Emigrationszeit in der Schweiz arbeitete Anna Siemsen von 1933 bis 1946 in der SPS mit und redigierte deren frauenpolitische Zeitschrift Die Frau in Leben und Arbeit. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie Mitglied in der SPD. Dort betrieb sie Bildungs- und Jugendarbeit und engagierte sich für die europäische Einigung, so in der Sozialistischen Bewegung für die Vereinigten Staaten von Europa, deren deutsche Sektion nach ihrem Tod ihr zu Ehren in Anna Siemsen-Kreis umbenannt wurde.

Bearbeitung:
Hajo Jahn

Quelle:
Wikipedia

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