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Fénelon, Fania

H.A.M. 0

Fania Fénelon (eigtl. Fania Goldstein)
Chansonsängerin

Geb. 2.9. 1922 in Paris/ Frankreich
Gest. 19.9. 1983 in Paris/ Frankreich


Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns besucht die Musikhochschule und arbeitet nebenbei nachts als Sängerin unter dem Pseudonym Fania Fénelon in Pariser Bars.

Im Mai 1940 wird Frankreich von der deutschen Wehrmacht besetzt – Fania schließt sich dem Widerstand gegen Nazi-Deutschland an und wird im Mai 1943 von der Gestapo verhaftet.


Um der Folter zu entgehen, gibt sie sich als Volljüdin aus, kommt zuerst ins Sammellager Drancy und von dort1944 ins Konzentrationslager Auschwitz. Hier spielt sie mit anderen Musikerinnen, darunter der Akkordeonspielerin Esther Bejarano, unter Leitung der Geigerin Alma Maria Rosé im Mädchenorchester von Auschwitz, bevor man sie weiter nach Bergen-Belsen deportiert. 1945 wird Fénelon hier von britischen Truppen befreit.


Unter ihrem Künstlernamen wird sie in der Folgezeit zu einer über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannten Chanson- Sängerin. 1966 übersiedelt Fania Fénelon mit ihrem farbigen Lebensgefährten nach Ost-Berlin, kommt aber nach dessen Tod wieder nach Frankreich zurück. In den Jahren 1973 bis 1975 widmet sie sich den Arbeiten an ihrem (unter Überlebenden allerdings umstrittenen) autobiografischen Buch Das Mädchenorchester in Auschwitz, dem eigene Tagebuchnotizen aus ihrer Lagerzeit zugrunde liegen.

Der us-amerikanische Dramatiker Arthur Miller adaptiert 1980 Fénelons Erinnerungen für sein Fernsehspiel Playing for Time (mit Vanessa Regrave als Fania Fénelon und Jane Alexander als Alma Rosé).

Im Alter von 61 Jahren stirbt die Sängerin in einem Pariser Krankenhaus.


Literatur:

Fania Fénelon: Das Mädchenorchester in Auschwitz, dtb, München, 1991, ISBN 3-423-01706-6

Esther Bejarano/ Birgit Gärtner: Wir leben trotzdem, Esther Bejarano – vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden, ISBN 3891443536

Richard Newman/ Karen Kirtley: Alma Rosé, Wien 1906 – Auschwitz 1944

Anita Lasker-Wallfisch: Ihr sollt die Wahrheit erben – Die Cellistin von Auschwitz – Erinnerungen, ISBN 3499226707

Gabriele Knapp: Das Frauenorchester in Auschwitz – Musikalische Zwangsarbeit und ihre Bewältigung (Dissertation), von Bockel Verlag, Hamburg 1996.

Milan Kuna: Musik an der Grenze des Lebens. Musikerinnen und Musiker aus böhmischen Ländern in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Gefängnissen, Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M. 1993.


Quelle:
 
http://de.wikipedia.org/wiki/ Fania_F%C3%A9nelon


Links (deutsch): 

http://www.tu-berlin.de/presse/tui/96okt/musik.htm

http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/musik/auschwitz_kinderlieder/index.html


International:

http://en.wikipedia.org/wiki/Fania_F%C3%A9nelon

http://en.wikipedia.org/wiki/Girl_orchestra_of_Auschwitz

http://www.imdb.com/name/nm0299666/

http://www.andante.com/article/article.cfm?id=26184


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