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Michaelis, Karin

H.A.M. 0
Karin (Katharina)Michaelis
Journalistin und Schriftstellerin
 
Geb. 20.3. 1872 in Randers/ Dänemark
Gest. 11.1. 1950 in Kopenhagen/ Dänemark

Aus der nördlich von Århus gelegenen Hafenstadt übersiedelt die Tochter eines Telegraphenbeamten 1892 von Ostjütland nach Kopenhagen, wo sie Musik und Literatur studiert. Hier lernt sie auch den sieben Jahre älteren Schriftsteller Sophus Michaelis kennen, den sie 1895 heiratet. Das Paar verdient seinen Lebensunterhalt vorwiegend mit Theaterrezensionen. 1911 wird die Ehe geschieden, und Karin Michaelis heiratet den amerikanischen Diplomaten Charles Emil Stangeland, der allerdings das literarische, journalistische und vor allem frauenpolitische Engagement seiner Frau weder gut heisst noch unterstützt.

Vor allem mit ihrem bereits 1910 erschienen Buch “Das gefährliche Alter“ erlebt sie in diesen Jahren ihren Durchbruch als Autorin. “Karin Michaelis, die selbst schon an der Schwelle zum Alter stand, denn mit 40 hatte eine ordentliche Frau um die Jahrhundertwende ohne Ausbrüche und sexuelle Bedürfnisse zu leben, prägte für eine ganze Generation den Begriff des “gefährlichen Alters” und setzte die Diskussion um weibliche Sexualität und Alter in Gang. Eine Million Exemplare des Buchs wurden verkauft.“ (Zitiert aus: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/karin-michaelis). 1917 scheitert auch ihre zweite Ehe. 

Bereits frühzeitig warnt Michaelis vor den Gefahren des aufkeimenden Faschismus in Italien und Deutschland, beteiligt sich 1932 am Antikriegs-Kongress in Amsterdam und gewährt nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in ihrem Haus auf der dänischen Insel Thurø in den 30er Jahren deutschen Emigranten Zuflucht, unter ihnen Bertolt Brecht und Helene Weigel, die über Michaelis‘ Vermittlung schließlich ein altes Fischerhaus in Skovsbostrand bei Svendborg auf der Insel Fünen erwerben. Hier entstehen in den folgenden sechs Jahren seines Exils in Dänemark einige von Brechts bedeutendsten Theaterstücken, darunter der “Dreigroschenroman“, “Furcht und Elend des Dritten Reiches“ “Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“, “Die Gewehre der Frau Carrar“, die erste Fassung des “Galilei“  sowie seine “Svendborger Gedichte“.

Am 9. April 1940 überfallen die Truppen Nazi-Deutschlands Dänemark und Norwegen. Brecht ist zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Lande, sondern im finnischen Helsinki. Auch Karin Michaelis kann Dänemark noch verlassen und ins US-amerikanische Exil fliehen, aus dem sie  1946, von Heimweh getrieben, wieder zurückkehrt.  

Quellen:

Links (deutsch):

International:
 

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