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Fechenbach, Hermann

H.A.M. 0

Hermann Fechenbach
Maler und Holzschneider


Geb. 11.1.1897 Bad Mergentheim
Gest. 1986 Denham, Buckinghamshire/ GB


Kunstgewerbeschule und Kunstakademie Stuttgart sowie Staatliche Akademie für Angewandte Kunst München, Zionist, engagiert in der jüdischen Jugendbewegung, 1923 Florenz, Viareggio, später Wien, es entstehen ab Okt. 1923 die ersten Holzstiche zum 1. Buch Moses, einem Zyklus von 135 Bildern, der 1931/32 abgeschlossen ist, außerdem in Italien Holzschnitte und Radierungen mit Landschaftsdarstellungen, zwischenzeitlich Rückkehr nach Stuttgart


Seit 1926 erscheinen Arbeiten u.a. im „Israelitischen Familienblatt“ (Hamburg), „Menorah“, 1927-33 Mitglied des Stuttgarter Künstlerbundes, 1930 Heirat mit der Fotografin Margarete Batzke, 1933 Ausstellungsverbot aus rassischen Gründen, 1936 Ausschluss aus der Reichskammer der Bildenden Künste, 1938 dreimonatige Reise nach Palästina, 1939 Emigration nach England, 1940 zehnmonatige Internierung auf der Isle of Man, 1941 Oxford, 1944 London, 1962 Denham, Buckinghamshire, u.a. als Porzellanrestaurator tätig, wenige, konventionell gemalte Landschaften und Stilleben


Arbeiten in Deutschland vor der Emigration

Archaisch wirkende Holzschnitte und Federzeichnungen alttestamentlichen Inhalts, typische Zeugnisse für die orthodoxe jüdische Bildkultur dieser Zeit; als Jude verfolgt


Im britischen Exil

Einmalige Folge von Anti-Nazi-Cartoons, als Künstler erfolglos


Weitere Kurzbiographien

Walter Nachtmann: Verfolgt, emigriert, interniert. Hermann Fechenbach ein jüdischer Künstler. In: Stuttgart im Dritten Reich. Anpassung, Widerstand, Verfolgung. Die Jahre von 1933 bis 1939. Ausstellungskatalog, hg. vom Projekt Zeitgeschichte im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart. Stuttgart 1984, S. 511; Künstlerschicksale im Dritten Reich in Württemberg und Baden, hg. vom Verband Bildender Künstler Württemberg e.V. Stuttgart ohne Jahr (1987), S. 72f.; Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918-1945, hg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München, New York, London, Paris 1988, S. 87; Günther Wirth: Verbotene Kunst 1933-1945. Verfolgte Künstler im deutschen Südwesten. Stuttgart 1987, S. 296; Maria Zelzer: Weg und Schicksal der Stuttgarter Juden. Ein Gedenkbuch, hg. von der Stadt Stuttgart. Stuttgart (1964), S. 487


Nachlass

Deutschordensmuseum Bad Mergentheim und Geoff Burne, Uxbridge/England


Archiv

Stadtarchiv Stuttgart


Werk- und Literaturauswahl

Fechenbach, Hermann: My Impressions as Refugee, Isle of Man, Oxford, London 1941-46, 21 Linolschnitte, 19,8 x 13,8 cm, ein Ex. im Stadtarchiv Stuttgart, Inv.Nr.: B 4759/1-21
– -: Die letzten Mergentheimer Juden und Die Geschichte der Familien Fechenbach. Mit Holzschnittillustrationen von Hermann Fechenbach. Stuttgart 1972; Nachdruck anläßlich des 100. Geburtstags des Künstlers. Bad Mergentheim 1997
Archiv Bibliographia Judaica e.V. (Hg.): Dokumentation zur jüdischen Kultur in Deutschland 1840-1940. Die Zeitungsausschnittsammlung Steininger. Teil 1: Bildende Künstler. Microfiche, 1. Lief.: A-Scharf. München 1995, Microfiche Nr. 30-41
Bittel, Christoph: Zwischen Heimat und Exil. Der Künstler Hermann Fechenbach. 1897-1986. Begleitheft zur Sonderausstellung im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim. Bad Mergentheim 1997
Fechenbach – Hermann Fechenbach. Wood Engravings and Lino Cuts. Ausstellungs- und Verkaufskatalog Blond Fine Art. London 1985
– – Hermann Fechenbach. Alice Haarburger – Zwei jüdische Künstler in Stuttgart. Eine Begleitschrift zur Ausstellung im Wilhelmpalais 1991/92, hg. vom Kulturamt-Stadtarchiv Stuttgart. Stuttgart 1991
r.g. (d.i. Hartwig Behr): Hermann Fechenbachs wiederentdeckte Lebensbeichte. „Nur in Palästina richtig begraben sein“. In: Fränkische Nachrichten, 5./6.4.1997


Autorin:

Rosa von der Schulenburg


Links (deutsch):

http://www.essencemusic.de/1417/38891.html

http://menorah.literature.at/cgi/wrapcgi.cgi?wrap_config=m_sb.cfg&nr=1353

http://www.zeichen-der-erinnerung.org/n5_1_fechenbach_hermann.htm

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