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Panahi, Jafar

H.A.M. 0

Jafar Panahi
Filmregisseur

Geb. 11. 6. 1960 in Mianeh/ Iran


In den 80er Jahren studiert Panahi in der iranischen Haupstadt Film- und Fernsehregie und wird nach einigen Fernseharbeiten und Kurzfilmen Assistent bei einem der bekanntesten und renommiertesten Filmregisseure des Landes, Abbas Kiarostami. Panahis Debutfilm Der weiße Ballon gewinnt bei den Filmfestspielen von Cannes 1995 die Goldene Kamera, und auch sein Folgewerk Der Spiegel wird ausgezeichnet, 1997 auf dem Filmfestival von Locarno. Zu Panahis größtem Erfolg gehört im Jahre 2000 der Gewinn des Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Streifen Der Kreis: ein Tag im Leben von sechs jungen Frauen aus Teheran und ihre Versuche, den frauendiskriminierenden Vorschriften zu entkommen. Im Iran wird der Film auf den Index gesetzt und darf – außer in zwei Privatvorführungen – nicht öffentlich gezeigt werden.  2003 erhält Crimson Gold den Hauptpreis auf der Semana Internacional de Cine im nordwestspanischen Valladolid. Jafar Panahis Film Offside erzählt die Geschichte  von einigen fußballbegeisterten Frauen und Mädchen, die – gegen alle Verbote – das Qualifikationsspiel der iranischen Nationalmannschaft zur Fußballweltweisterschaft 2006 live im Stadion miterleben wollen. Am 17. Februar 2006 wird der Film auf der Berlinale welturaufgeführt und einen Tag später mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. 


Auch 2010 wird der Regisseur wieder nach Berlin eingeladen, diesmal als Ehrengast und Teilnehmer an einer Diskussion über Gegenwart und Zukunft des iranischen Kinos. Die Ausreise wird ihm jedoch von den Behörden verweigert. Womöglich als Reaktion auf seine Mitwirkung an einem regime-kritischen Dokumentarfilm, der ebenfalls im Rahmen der Berlinale gezeigt wird. Am 1. März 2010 wird der international renommierte Filmemacher, zusammen mit seiner Frau, seiner Tochter und weiteren Oppositionellen, festgenommen und ins berüchtigte Teheraner Evin-Gefängnis verbracht. 


Am 18.  Dezember 2010 erhält der Filmemacher das Urteil aus der ‚Zweigstelle 26 des Gerichts der islamischen Revolution‘, mit dem er wegen „Propaganda gegen das Sytem“  zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wird. Gleichzeitig belegt man ihn  mit einem Berufsverbot von 20 Jahren: Jafar Panahi darf keine Filme mehr machen, keine Drehbücher schreiben, keine Interviews geben, sich nicht öffentlich zur Wehr setzen und nicht ins Ausland reisen. Die Leitung der Internationalen Filmfestspiele von Berlin solidarisiert sich daraufhin mit  dem iranischen Filmemacher, und auch die Deutsche Filmakademie “ protestiert energisch gegen diese drakonische Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Freiheit der Kunst und ermutigt alle Mitglieder und Freunde der Filmakademie, sich diesem Protest mit einer Mail an die iranische Botschaft in Berlin anzuschließen“ (Quelle: http://www.deutsche-filmakademie.de/start/aktuelles/meldung/article/regisseur-jafar-panahi-im-hungerstreik.html?tx_ttnews[backPid]=196&cHash=be0783d517 ).


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jafar_Panahi


Links (deutsch):

http://www.tagesspiegel.de/kultur/Iran-Jafar-Panahi;art772,3047317

http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/iran-der-filmemacher-als-staatsfeind/1711634.html

http://www.imdb.de/name/nm0070159/

http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-543/_nr-19/_p-1/i.html


International:

http://www.imdb.com/name/nm0070159/

film.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=Xy8mj4EjHjw

film.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=taZg-NT8b4U

film.gifhttp://www.youtube.com/watch?v=6DRHGkqY7xc

http://www.wsws.org/articles/2000/oct2000/pan-o02.shtml

http://news.bbc.co.uk/2/hi/8545505.stm

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/middle_east/article7047488.ece

http://archive.sensesofcinema.com/contents/01/15/panahi_interview.html

http://www.offscreen.com/index.php/pages/essays/interview_panahi/

http://www.wsws.org/articles/2003/sep2003/pana-s17.shtml

http://www.mediamonitors.net/jafarpanahi1.htm

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