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Sussin, Mathilde

H.A.M. 0

Mathilde Sussin
Schauspielerin

Geb. 1875 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 1943 im KZ Theresienstadt


Ihr erstes Engagement hat die knapp 21Jährige 1896 am Stadttheater Innsbruck, im darauffolgenden Jahr am Aachener Stadttheater und anschließend in Preßburg. Weitere Verpflichtungen führen Mathilde Sussin über Wien, wiederum Aachen und Graz ab 1907 ans Berliner Lessing-Theater, wo sie bis 1912 spielt. 1913/14 gehört sie zu den MitbegründerInnen der Deutschen Künstler-Theater-Sozietät. Und bereits wenige Jahre später ist sie „Königliche Schauspielerin“ an den Berliner Königlichen Schauspielen, aus denen nach Ende des Ersten Weltkrieges die Staatstheater hervorgehen.


Noch in den Kriegsjahren (1916) dreht sie ihren ersten (Stumm-)Film, arbeitet in den 20er Jahren u.a. mit Regisseuren wie Lupu Pick, Ludwig Berger, Robert Wiene und Wilhelm Dieterle und dreht in den frühen 30er Jahren auch noch einige Tonfilme, darunter „Ein Tango für dich“ und „Flachsmann als Erzieher“ (1930) und „Das Blaue vom Himmel“ (1932).


Wenige Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird Sussins Staatstheater-Vertrag nach über fünfzehnjähriger Tätigkeit gekündigt. Ein Engagement am Theater in der Stresemannstraße ermöglicht ihr noch einen zeitlich begrenzten Auftritt im Spätsommer 1933, endet aber schließlich auch mit ihrer Entlassung, da sie nicht in die Reichskulturkammer aufgenommen wird.


Damit ist die Karriere der u.a. von Siegfried Jacobsohn in der Weltbühne hoch gelobten Schauspielerin nach fast vier Jahrzehnten abrupt beendet.  Im Alter von 68  Jahren kommt Mathilde Sussin im Konzentrationslager Theresienstadt ums Leben.


Quelle:

Ulrich Liebe Verehrt, Verfolgt, Vergessen. Schauspieler als Naziopfer
Beltz-Taschenbuch, 2005 Beltz-Verlag, Weinheim und Basel, ISBN
3 407 22168 1, S. 248/ 249  


Links (deutsch):

http://www.ofdb.de/view.php?page=liste&Name=Mathilde+Sussin

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