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Kaus, Gina

H.A.M. 0

Gina (Regina) Kaus (Pseudonym: Andreas Eckbrecht)
Schriftstellerin, Übersetzerin und Drehbuchautorin

Geb. 21.10. 1893 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 23.12. 1985 in Los Angeles/ USA


Nach dem Besuch einer Höheren Töchterschule in der Donau-Metropole heiratet sie 1913 den Musiker Josef Zirner, der allerdings bereits zwei Jahre später auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges fällt. Gina wohnt vorübergehend bei ihren Schwiegereltern und lernt einen Verwandten der Familie, den Bankdirketor Joseph Kranz, kennen, der zuerst ihr Geliebter und später dann ihr Adoptivvater sein wird. Unter ihrem neuen Namen  Zirner-Kranz beginnt sie zu schreiben, und bereits 1917 wird ihre Komödie Diebe im Haus am Wiener Burgtheater uraufgeführt (der Schauspieler Friedrich Joloff wird übrigens in ihrem Stück Toni am Deutschen Theater Berlin 1927 debüttieren). Im Café Herrenhof gehört Gina zum literarischen Kreis um den Literaturkritiker Franz Blei, und hier lernt sie auch den Schriftsteller und Psychologen Otto Kaus kennen, den sie 1920 heiratet.


Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit schreibt sie regelmässig Artikel für die BZ am Mittag, die Vossische Zeitung, die Wiener Arbeiter-Zeitung und Die Dame. Für ihre erste Novelle Der Aufstieg wird ihr der  renommierte Fontane-Preis verliehen (den vor ihr 1916 Alfred Döblin erhalten hat), sie bewegt sich in den Literaten- und Intellektuellen-Kreisen in Berlin und Wien, ist mit Karl Kraus befreundet und hat eine Liebesbeziehung mit dem Schriftsteller- und Journalisten-Kollegen Otto Soyka. 1928 erscheint ihr erster Roman Die Verliebten im Berliner Ullstein-Verlag.


Ende Januar 1933 kommt in Deutschland  Adolf Hitler an die Macht. Nur wenige Monate später brennen zehntausende von Büchern auf den Scheiterhaufen der Nazis. Auch die Werke von Gina Kaus sind darunter. Ihr nächster Roman Die Schwestern Kleh erscheint noch im selben Jahr im Amsterdamer Exil-Verlag Allert de Lange.  Der 1935 veröffentlichte biografische Roman von Katharina die Große steht in den Vereinigten Staaten sogar zwei Monate auf der Bestsellerliste.


Kurz nach dem sogenannten “Anschluß“ Österreichs an Hitler-Deutschland verläßt am 14. März 1938 die jüdische Schriftstellerin gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Otto und Peter und ihrem damaligen Lebensgefährten, dem Anwalt Eduard Frischauer, ihre Geburtsstadt Wien und flieht über die Schweiz und Paris nach Südfrankreich. Am Tag des Kriegsausbruchs 1939 erreicht Gina Kaus an Bord des Schiffes Ile de France New York, wo sie einige Monate verlebt, bis sie sich schließlich am 1. November 1939 im kalifornischen Hollywood niederläßt. Hier bearbeitet sie hauptsächlich eigene Erzählungen und Dramen für die Filmindustrie (ihr 1940 erschienener Roman Teufel nebenan wird 1956 mit Lilli Palmer und Curd Jürgens unter dem Titel Teufel in Seide  verfilmt) und schreibt Drehbücher.   


Drei Jahre nach Kriegsende besucht Gina Kaus zum erstenmal wieder Wien, und 1951 Berlin, kann sich jedoch nicht mehr zu einer Rückkehr nach Europa entschliessen und stirbt hochbetagt in ihrer us-amerikanischen Exil-Heimat.


Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gina_Kaus


Links (deutsch):

http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118560786

http://www.perlentaucher.de/autoren/3733.html

http://www.aktion-patenschaften.de/autoren/k04.htm

http://www.sbg.ac.at/lwm/frei/generated/a72.html

http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?sucheNach=personNr&wert=34867

http://germanistik.univie.ac.at/institut/projekte/gina-kaus-edition-und-textanalyse/


International:

http://us.imdb.com/name/nm0442456/

http://www.usc.edu/libraries/archives/arc/libraries/feuchtwanger/exiles/kaus.html

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