Marlene Dietrich (eigtl. Marie Magdalene Dietrich)
Schauspielerin
Geb. 27.12.1901 in Berlin
Gest. 6.5.1992 in Paris/ Frankreich
Mehrere verlockende Angebote des NS-Propagandachefs Goebbels lehnt die Hollywood-Schauspielerin ab. Statt-dessen wird sie amerikanische Staatsbürgerin und unterstützt im Zweiten Weltkrieg die alliierten Truppen. Das vergessen ihr die Deutschen auch nach dem Krieg nicht: Marlene Dietrich wird (nicht nur) in ihrer Geburtsstadt Berlin als „Landesverräterin“ beschimpft.
Marie Dietrich wird als zweite Tochter des Königlichen Polizeileutnants Louis Erich Otto Dietrich in Schöneberg bei Berlin geboren. Im streng reglementierten Elternhaus erhält sie eine standesgemässe Erziehung, bei der auch und vor allem Wert auf ihre musikalische Ausbildung gelegt wird.
1918-21 Internatsauftenthalt in Weimar, Ausbildung zur Konzertgeigerin
1921/22 Fortsetzung ihrer Studien an der Berliner Hochschule für Musik, die sie wegen einer Sehnenentzündung allerdings abbrechen muß.
1922 erste Theaterrolle in der Max-Reinhardt-Inszenierung von „Der Widerspenstigen Zähmung“
1923 erste kleine Filmrollen und Heirat mit dem Regieassist-enten Rudolf Sieber.
1924 wird die Tochter Maria Elisabeth Sieber geboren.
1930 folgt Marlene Dietrichs Durchbruch mit der Hauptrolle „Lola Lola“ in Joseph von Sternbergs Film Der blaue Engel, nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann. Aus einer bis dahin kaum bekannten Berliner Schauspielerin wird in kürzester Zeit der Weltstar Marlene Dietrich: unmittelbar nach der deutschen Premiere am 1. April 1930 im Berliner Gloria-Palast unterschreibt sie einen Siebenjahres-Vertrag bei Paramount und geht nach Hollywood. Und während der Blaue Engel 1930 in Deutschland ein riesiger Erfolg wird, dreht Marlene Dietrich bereits mit Gary Cooper. Am 14. November 1930 hat ihr erster us-amerikanischer Film Morocco Premiere.
Bis 1935 dreht sie mit J.v.Sternberg insgesamt sieben Filme, darunter Shanghai Express und The devil is a woman.
1936 Ablehnung eines Angebots von Goebbels: 200 000 Reichsmark pro Film und freie Wahl des Stoffs.
Dreharbeiten mit den Regisseuren Alfred Hitchcock, Orson Welles sowie (den Emigranten) Ernst Lubitsch und Billy Wilder.
1937 Erneute Angebote der Nazi-Machthaber während eines Deutschlandaufenthalts. Marlene Dietrich lehnt wiederum ab und wird noch im selben Jahr amerikanische Staatsbürgerin.
1943/44 Truppenbesuche mit Auftritten vor amerikanischen Soldaten in Nordafrika, Italien und Frankreich.
Die Deutschen verzeihen ihr dieses Engagement nicht: Nach dem Krieg wird sie als „Landesverräterin“ beschimpft und während einer Deutschlandtournee 1960 mit Ablehnung empfangen.
1974 hat Marlene Dietrich ihren letzten Bühnenauftritt, zieht sich von nun ab gänzlich ins Privatleben zurück und lebt bis zu ihrem Tode 1992 zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung.
Marlene Dietrich wird in ihrer Geburtsstadt Berlin beigesetzt.
Ihr Nachlaß geht als Schenkung an das Land Berlin und die Stiftung Deutsche Kinemathek.
Filme:
1922: SO SIND DIE MANNER
Deutschland
Regie: Georg Jacoby
1922 – 1923: TRAGODIE DER LIEBE
Deutscbland
Regie: Joe May
1923: DER MENSCH AM WEGE
Deutschland
Regie: Wilhelm Dieterle
DER SPRUNG INS LEBEN
Deutschland
Regie: Johannes Guter
1925 – 1926: MANON LESCAUT
Deutschland
Regie: Arthur Robison
1926: EINE DUBARRY VON HEUTE
Deutschland
Regie: Alexander Korda
KOPF HOCH, CHARLY!
Deutschland
Regie: Willi Wolff
MADAME WÜNSCHT KEINE KINDER
Deutschland
Regie: Alexander Korda
DER JUXBARON
Deutschland
Regie: Willi Wolff
1927: SEIN GROSSTER BLUFF
Deutschland
Regie: Harry Piel
CAFE ELECTRIC
Osterreich
Regie: Gustav Ucicky
1928: PRINZESSIN OLALA
Deutschland
Regie: Robert Land
ICH KÜSSE IHRE HAND, MADAME
Deutschland
Regie: Robert Land
1928 – 29: GEFAHREN DER BRAUTZEIT
Deutschland
Regie: Fred Sauer
1929: DIE FRAU, NACH DER MAN SICH SEHNT
Deutschland
Regie: Kurt Bernhardt
DAS SCHIFF DER VERLORENEN MENSCHEN
Deutschland
Regie: Maurice Tourneur
1929 – 1930: DER BLAUE ENGEL
Deutschland
Regie: Josef von Sternberg
1930: MOROCCO
USA
Regie: Josef von Sternberg
DISHONORED
USA
Regie: Josef von Sternberg
1931: SHANGHAI EXPRESS
USA
Regie: Josef von Sternberg
1932: BLONDE VENUS
USA
Regie: Josef von Sternberg
1933: SONG OF SONGS
USA
Regie: Rouben Mamoulian
1934: THE SCARLET EMPRESS
USA
Regie: Josef von Sternberg
1934 – 1935: THE DEVIL IS A WOMAN
USA
Regie: Josef von Sternberg
1935: THE FASHION SIDE OF HOLLYWOOD
USA
Kostim-Szenen zum Film: THE DEVIL IS A WOMAN
(Regie: Josef von Sternberg)
1935 – 1936: DESIRE
USA
Regie: Ernst Lubitsch und Ernst Borzage
1936: GARDEN OF ALLAH
USA
Regie: Richard Boleslawsl:i
KNIGHT WITHOUT ARMOUR
Grossbritannien
Regie: Jacques Feyder
1937: ANGEL
USA
Regie: Ernst Lubitsch
1939: DESTRY RIDES AGAIN
USA
Regie: George Marshall
1940: SEVEN SINNERS
USA
Regie: Tay Garnett
1941: THE FLAME OF NEW ORLEANS
USA
Regie: Rene Clair
MANPOWER
USA
Regie:Raoul Walsh
THE LADY IS WILLING
USA
Regie: Mitchell Leisen
1942: THE SPOILERS
USA
Regie: Ray Enright
PITTSBURGH
USA
Regie: Lewis Seiler
1943 – 1944: KISMET
USA
Regie: William Dieterle
1944: FOLLOW THE BOYS
USA
Regie: Edward A. Sutherland
1946: MARTIN ROUMAGNAC
Frankreich Regie: Georges Lacombe
GOLDEN EARRINGS
USA
Regie: Mitchell Leisen
1947 – 1948: A FOREIGN AFFAIR
USA
Regie: Billy Wilder
1948 – 1949: JIGSAW
USA
Regie: Fletcher Markle
1950: STAGE FRIGHT
Grossbritannien
Regie: Alfred Hitchcock
1951: NO HIGHWAY/NO HIGHWAY IN THE SKY
Grossbritannien
Regie: Henry Koster
RANCHO NOTORIUS
USA
Regie: Fritz Lang
1956: AROUND THE WORLD IN 80 DAYS
USA
Regie: Michael Anderson
1956 – 1957: THE MONTE CARLO STORY
USA/Italien
Regie: Samuel A. Taylor and Gulio Macchi
1957: WITNESS FOR THE PROSECUTION
USA
Regie: Billy Wilder
1957 – 1958: TOUCH OF EVIL
USA
Regie: Orson Welles
1961: JUDGMENT AT NUREMBERG
USA
Regie: Stanley Kramer
1962: THE BLACK FOX. THE TRUE STORY OF ADOLF HITLER
USA
Regie: Louis Clyde Stoumen
1963: PARIS WHEN IT SIZZELS
USA
Regie: Richard Quine
1972: I WISH YOU LOVE
Grossbritannien/USA
Regie: Clark Jones
1978: SCHONER GIGOLO, ARMER GIGOLO
Deutschland
Regie: David Hemmings
1982 – 1983: MARLENE
Bundesrepublik Deutschland/USA
Regie: Maximilian Schell
Literatur (Auswahl):
Marlene Dietrich:
Nehmt nur mein Leben
Reflexionen
Henschel-Verlag 1984
W.Fuld / Th. F. Schneider
E.M. Remarque – Marlene Dietrich:
Sag mir, dass du mich liebst
Kiepenheuer&Witsch Verlag 2001
Maria Riva:
Meine Mutter Marlene
Originaltitel: Marlene Dietrich by her Daughter
Originalverlag: Alfred A. Knopf
Aus dem Amerikanischen von Andrea Galler,
Julia Beise, Reinhard Tiffert, Wolfram Ströle
Goldmann TB 2000
ISBN: 3-442-72653-0
Werner Sudendorf:
Marlene Dietrich
Deutscher Taschenbuch Verlag
München 2001
ISBN: 3423310537
Links (deutsch):
http://home.snafu.de/fright.night/marlene-dietrich-page-de.html
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DietrichMarlene
http://www.calsky.com/lexikon/de/txt/m/ma/marlene_dietrich.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Marlene_Dietrich
http://www.hco.hagen.de/ausstellung/marlene/index.html
http://www.nmz.de/nmz/nmz2001/nmz12/feature-marlene.shtml
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/langenacht_alt/011222.html
http://www.zvab.com/angebote/marlene-dietrich.html
International:
http://www.imdb.com/name/nm0000017
http://www.britannica.com/eb/article?tocId=9030401
http://www.germanhollywood.com/dietrich.html
http://www.falling-in-love-again.com/marlene-en.htm
http://www.marlene.com/quote.html
http://www.maison-de-heidelberg.org/article50.html
http://www.paroles.net/artis/1299
http://www.todocine.com/bio/00097530.htm
http://biografieonline.it/biografia.htm?BioID=752&biografia=Marlene+Dietrich
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