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Bunin, Iwan Alexejewitsch

H.A.M. 0

Iwan Alexejewitsch Bunin
Schriftsteller


Geb. 22. 9. 1870 in Woronesch/ Rußland
Gest. 8.11. 1953 in Paris/ Frankreich


Iwan Alexejewitsch Bunin„All die Blumen und Hummeln an sonnigen Tagen,
und des blauenden Himmels Gezelt …
Und der Herr wird den Sohn, den verlorenen, fragen:
»Hast du glücklich gelebt auf der Welt?«

Dann vergesse ich alles, seh‘ nur noch den Reigen
meiner Wiesen, erinnerungsfern –
und die Tränen, die süßen, sie lassen mich schweigen,
ich umfasse die Füße des Herrn.“

(Iwan Bunin, 1918)(1)


Der Sohn eines Gutsbesitzers studiert nach dem Abitur in Moskau, arbeitet ab 1889 als Redakteur der Zeitung Bote von Orjol in Charkow, später als Bibliothekar in Poltawa. In diesen Jahren beginnt Bunin zu schreiben. 1891 erscheint eine erste Gedichtsammlung, 1897 der erste Prosaband. 1899 geht Iwan Bunin nach Moskau und schließt sich dort dem Kreis der realistisch schreibenden Autoren um den Verlag Snanie an, die den avantgardistischen Strömungen der russischen Literatur jener Jahre – Symbolismus, Akmeismus, Futurismus – ablehnend gegenüberstehen.

Ab 1900 unternimmt Bunin ausgedehnte Reisen nach Griechenland, in die Türkei, nach Palästina, Ägypten und Indien. Sein schriftstellerisches Schaffen konzentriert sich jedoch weiterhin auf Rußland mit seiner landschaftlichen Schönheit auf der einen und seinen sozialen Problemen auf der anderen Seite. Im Jahre 1903 wird Iwan Alexejewitsch Bunin für seine Übersetzungen des amerikanischen Dichters Henry Wadsworth Longfellow sowie der englischen Dichter Lord Byron und Lord Alfred Tennyson mit dem Puschkin-Preis der russischen Akademie geehrt, der er ab 1909 auch angehört.


Vor dem kommunistischen System in der Sowjetuinion flieht der Schriftsteller Bunin 1918 nach Odessa und emigriert Anfang 1920 über Konstantinopel nach Frankreich. Auch im Exil führt er die Tradition der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts fort.


Bekannt wird Bunin vor allem durch seine realistische Prosa, deren Hauptthema das Leben im ländlichen und provinziellen Russland vor der Oktoberrevolution ist. 1933 erhält er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur „für die strenge Künstlerschaft, mit der er die klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt“. Die Auszeichnung ist nicht zuletzt auch eine bewußte Ehrung der russischen Emigrationsliteratur, deren bedeutendster Vertreter, Iwan Aleksejewitsch Bunin, im Alter von 83 Jahren in Paris stirbt.

Erst in den 60er-Jahren erscheint in der Sowjetunion eine Gesamtausgabe seiner Werke.


(1) Übersetzt von Kay Borowsky.
Quelle: Russische Lyrik. Gedichte aus drei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Efim Etkind; Serie Piper 1987
http://members.aol.com/maxstasch/bunin7.htm


Literatur:

Iwan Alexejewitsch Bunin Iwan A. Bunin: Das Dorf (Roman, 1910)
ders.: Die Grammatik der Liebe (Erzählungen, 1915)
ders.: Der Herr aus San Francisco (Novelle, 1916)
ders.: Ein unbekannter Freund.
ders.: Mitjas Liebe (1925)
ders.: Im Anbruch der Tage. Arsenjews Leben.
(Roman in zwei Bänden 1930-1939)
ders.: Cechov – Erinnerungen eines Zeitgenossen (1955)
ders.: Dunkle Alleen (Ausgewählte Meistererzählungen, 1959)

Iwan Bunin: Ein unbekannter Freund
Zwei Erzählungen
Deutsch von Swetlana Geier
Dörlemann-Verlag Zürich 2003
4. Auflage, ISBN 3-908777-01-1


Links (deutsch):

http://de.wikipedia.org/wiki/Iwan_Bunin

http://www.nobelpreis.org/Literatur/bunin.htm

http://www.litlinks.it/bx/bunin.htm

http://www.rezensionen.ch/buchbesprechungen/ein_unbekannter_freund.php

http://www.perlentaucher.de/autoren/5761.html

http://www.zeit.de/archiv/2001/19/200119_l-bunin_kurz.xml

http://www.freitag.de/2003/13/03133501.php

http://lili.avmz.uni-siegen.de/ausgaben/lili205.html

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/1009/feuilleton/0037/index.html

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