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Moravia, Alberto

H.A.M. 0

Alberto Moravia (eigl. Alberto Pincherle)
Schriftsteller und Journalist


Geb. 28.11. 1907 in Rom/ Italien
Gest. 26.9. 1990 in Rom/ Italien


Alberto Moravia gehört mittlerweile zu den Klassikern des Zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Romane und Erzählungen wurden in 30 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt.


Moravia, Sohn einer wohlhabenden Architektenfamilie jüdisch- katholischer Herkunft, verbringt den Großteil seiner Kindheit im Kampf gegen eine Knochenturberkulose in Sanatorien. Erst 1927 beginnt er, literarisch tätig zu werden, kann aber bereits 1929 mit seinem ersten Roman Gli Indifferenti (Die Gleichgültigen) – einer existentialistisch-psychologisch scharfen Ausleuchtung des zeitgenössischen Bürgertums – in und außerhalb Italiens als Schriftsteller reüssieren (erst 27 Jahre später wird Moravias Roman auch in Deutschland erscheinen).

Dem Machtbereich des italienischen Faschismus versucht er sich zunächst durch Auslandsreisen und Korrespondenten-Tätigkeiten, u.a. in den USA, Mexiko und China, zu entziehen, gerät aber Ende der 30er Jahre immer deutlicher in Opposition zum Duce Benito Mussolini.


Ab 1941 wird Alberto Moravia zunehmend von der faschistischen Zensur behindert und erhält Schreibverbot. Einzelne Werke können ab jetzt nicht mehr oder nur unter großen Schwierigkeiten erscheinen, darunter die Romane La mascherata (Die Maskerade, 1941) sowie Agostino (1943). Der seit 1936 mit der Schriftstellerin Elsa Morante zusammenlebende Schriftsteller wird 1943 auf eine Liste von zu verhaftenden Intellektuellen gesetzt und geht daraufhin für neun Monate in den Untergrund. Diese Zeit in den Bergen von Ciociaria ist später Grundlage und Rahmen für La Ciociara (Cesira, 1957), einen seiner erfolgreichsten Nachkriegsromane.


Nach Kriegsende nimmt er seine journalistische Tätigkeit wieder auf und schreibt vor allem Kinokritiken. Politisch nähert sich Moravia der Linken an (und kandidiert 1983 für das Europa-Parlament). 1952 werden seine mittlerweile äußerst erfolgreichen und teilweise verfilmten Bücher auf den Index der römischen Kurie gesetzt. Der Schriftsteller in der Tradition des italienischen Realismus erneuert diesen nach 1945 durch einerseits betont politische, andererseits psychologische Akzentsetzungen, etwa über die männliche Identitätskrise in La Romana (Die Römerin, 1948) oder durch Il conformista (Der Konformist, 1960), der das Psychogramm eines faschistischen Mitläufers zeichnet.

Daneben gehört Alberto Moravia zu den Mitbegründern der Zeitschrift Nuovi Argomenti, zu deren Autoren u.a. auch sein Freund, der Regisseur und Schriftsteller Pier Paolo Pasolini, zählt.

Moravias Gesamtwerk umfaßt an die zwanzig Romane, mehrere Erzählbände, Essays und Reiseprosa (u. a. über Reisen in die UdSSR, Indien und China) sowie Texte zu Theater und Film.


Quelle: http://www.literaturepochen.at/exil/a5295.html


Werk-Auswahl:

– Die Gleichgültigen (Gli indifferenti, 1929)
– La mascherata (1941)
– Agostino (1944)
– Die Römerin (La Romana, 1947)
– Die Verachtung (Il disprezzo, Die Mädchen vom Tiber und
– Geschichten aus Rom (Racconti romani, 1954)
– Cesira (La ciociara, 1957)
– Römische Erzählungen (Nuovi racconti romani, 1957)
– La noia (La noia, 1960)
– Il conformista, Das Paradies (Il paradiso) (1970)
– Ein anderes Leben (Un`altra vita, 1974)
– Desideria (La vita interiore, 1978)
– 1934 oder Die Melancholie (1934) (1982)
– Der Zuschauer (L`uomo che guarda, 1985)
– Die Frau im schwarzen Cape (La Cosa, 1986)
– Die Reise nach Rom (Il viaggio a Roma, 1988)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Alberto_Moravia


Links (deutsch): 

http://www.jf-archiv.de/archiv00/390yy39.htm

http://www.perlentaucher.de/autoren/10211.html

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165538

http://www.filmstarts.de/kritiken/Die%20Verachtung.html


International:

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