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Wied, Martina

H.A.M. 0

Martina Wied (eigtl. Alexandrine Martina Augusta Schnabl)
Schriftstellerin und Autorin


Geb. 10. 12. 1882 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 25. 1. 1957 in Wien/ Österreich


Ihre Mutter Jenny Schnabl ist ebenfalls Schriftstellerin, der Vater Jurist. Bereits als Schülerin wählt Martina den Namen Wied für ihre ersten veröffentlichten Texte. Nach absolvierter Lehramtprüfung studiert sie, ohne allerdings das Studium zu beenden. Sie heiratet und bekommt 1911 ihren Sohn Hanno.


Martina Wied ist Mitarbeiterin bei einer Innsbrucker Literaturzeitschrift, veröffentlicht einen Lyrikband und folgt ihrem Mann, Siegmund Weisl, der in einem Textilunternehmen arbeitet, nach Lodz. 1929 druckt die Wiener Arbeiter Zeitung ihre Novelle Das unruhige Herz. Ein Jahr später stirbt ihr Mann und Martina Wied muß nun sich und den Sohn allein durchbringen. Sie schreibt Rezensionen, Feuilletons und Erzählungen. 1931 erscheint – ebenfalls in der Arbeiter Zeitung – Der Türkis Ring und 1933 Zwei Frauen und das Meer in der Neuen Freien Presse.


Obgleich sie mehr schlecht als recht finanziell zurechtkommt, weigert sich Martina Wied, für nationalsozialistische Blätter zu schreiben. Das entsprechende Angebot eines deutschen Freundes, dahingehend sich für sie zu verwenden, schlägt sie – noch vor der Machtergreifung 1933 – rundweg ab. Ihr über viele Jahre entstandener Roman Das Asyl zum obdachlosen Geist wird von mehreren Verlagen zurückgewiesen und schließlich 1934 in der Wiener Zeitung in Fortsetzungen veröffentlicht. 1936 erscheint Rauch über Sanct Florian als erster von Wieds Romanen in Buchform..


1939 geht die fast 60jährige jüdische Autorin ins Exil nach Großbritannien. Ihr Sohn hat ein Visum für Brasilien. Die völlig Mittellose arbeitet als Lehrerin und schreibt daneben vier Romane. Die Isolation im Exil, die Trennung von ihrem im fernen Südamerika lebenden Sohn, das Fehlen ihrer Freunde und dazu die gesundheitlichen und finanziellen Probleme machen ihr schwer zu schaffen.


1947 kehrt Wied nach Wien zurück und schreibt fortan Kritiken, Hörspiele, Prosatexte, kann jedoch nur unter Schwierigkeiten Verleger für ihre Romane finden. Ihr über fast anderthalb Jahrzehnte entstandenes Buch Die Geschichte des reichen Jünglings erscheint erstmals 1948, wird in den fünfziger Jahren von vielen Verlagen abgelehnt und erst 1964, lange nach Martina Wieds Tod, wiederaufgelegt.

1952 erhält sie als erste Frau denÖsterreichischen Staatspreis für Literatur.


Quelle:

http://www.literaturepochen.at/exil/a5556.html


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