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Wegner, Bettina

H.A.M. 0

Bettina Wegner
Liedermacherin

Geb. 4.11. 1947 in (West-)Berlin


„Sind so kleine Hände, winz’ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann.
Sind so kleine Füße mit so kleinen Zeh’n.
Darf man nie drauf treten, könn‘ sie sonst nicht geh’n…“

(Bettina Wegner: Kinder)*


Nach der Gründung der DDR übersiedeln Wegners Eltern, ihres Zeichens überzeugte Kommunisten, mit der Tochter nach Ost-Berlin. Die gelernte Bibliothekarin Bettina Wegner nimmt 1966 ein Studium an der Schauspielschule Berlin auf und gehört 1966 zu den MitbegründerInnen des Hootenanny-Clubs, jenem Vorläufer des legendären Oktoberklubs, in dem ab 1967 Folk- und Protestsongs aus den USA mit Inhalten aus der Lebenswelt junger Menschen in der DDR verknüpft werden. Aus der Oktoberklub-Bewegung entsteht später das jährlich im Februar als offizielle Veranstaltung der FDJ in Berlin staffindende Festival des politischen Liedes, bei dem zwischen 1970 und 1990 u.a. so namhafte Künstler wie Mikis Theodorakis, Miriam Makeba, Silvio Rodríguez, Mercedes Sosa und Pete Seeger auftreten.


Mit Flugblättern protestiert Bettina Wegner 1968 gegen die Intervention der Staaten des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und der damit verbundenen Niederschlagung des Prager Frühlings. Daraufhin wird sie exmatrikuliert, verhaftet und unter der Anklage „staatsfeindlicher Hetze“ auf Bewährung verurteilt.


Nach „Bewährung in der Produktion“ besucht sie die Abendschule, holt das Abitur nach, absolviert von 1971/72 eine Ausbildung zur Sängerin am Zentralen Studio für Unterhaltungskunst (mit dem Abschluß-Diplom einer “staatlich geprüften Schlagersängerin” und der Berechtigung, in der Öffentlichkeit zu singen) und verdient sich ihren Lebensunterhalt fortan als freiberufliche Künstlerin. Sehr bald jedoch gerät sie erneut mit den staatlichen Instanzen in Konflikt: ihre Veranstaltungsreihen Eintopp und Kramladen, die Wegner zusammen mit ihrem damaligen Ehemann, dem Schriftsteller und Journalisten Klaus Schlesinger auf die Bühne bringt, werden kurzerhand verboten.


Sie schließt sich 1976 dem öffentlichen Portest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns an, wird in ihren Auftrittsmöglichkeiten zunehmend eingeschränkt und erhält schließlich Auftrittsverbot. 1983 fordert man sie offiziell zur Übersiedlung in die Bundesrepublik auf, und das Kulturministerium leitet ein Ermittlungsverfahren wegen „Verdachts auf Zoll- und Devisenvergehen“ gegen sie ein. Kurz darauf verläßt Bettina Wegner mit ihren beiden Kindern die DDR und geht in den Westteil Berlins.


Anfang Dezember 1989 tritt sie, gemeinsam mit anderen ausgebürgerten Liedermachern, zum ersten Mal nach dem Fall der Mauer im Ost-Berliner Haus der Jungen Talente auf, gehört 1992 zu den Mitunterzeichnern des Appells zur Gründung von Komitees für Gerechtigkeit und organisiert ab 1993 für vier Jahre die Reihe Lieder der Welt – Konzerte in Flüchtlingslagern. Die überzeugte Antifaschistin und Gegnerin der Todesstrafe ist immer wieder bei Initiativen gegen Rechts und antifaschistischen Veranstaltungen zu Gast und tritt gemeinsam mit international renommierten Kollegen auf, darunter Joan Baez, Konstantin Wecker und Angelo Branduardi. 

Am 22. Januar 2005 feiert Bettina Wegner in der Berliner Passionskirche vor ausverkauftem Haus ihr 35jähriges Bühnenjubiläum.


Quellen:

http://bettina-wegner.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Bettina_Wegner

*) entnommen aus:
http://www.germanistik.uni-freiburg.de/dafphil/internetprojekte/CFU98/DtMusik/wegner.html


Links (deutsch):

http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=118004034

http://www.jerrymusic.de/Portrats/Bettina_Wegner/bettina_wegner.html

http://www.germanistik.uni-freiburg.de/dafphil/internetprojekte/CFU98/DtMusik/wegner.html

volume_up.gifhttp://www.songtext.net/B/Bettina_Wegner/

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