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Tarkovsky, Andrej Arsenjewitsch

H.A.M. 0

Andrej Arsenjewitsch Tarkovsky
Filmregisseur


Geb. 4.4. 1932 in Sawraschje/ UdSSR
gest. 26.12. 1986 in Paris/ Frankreich


„lch bin für eine Kunst, die dem Menschen Hoffnung und Glauben gibt. Je hoffnungsloser die Welt ist, von der ein Künstler erzählt, um so deutlicher wird er vielleicht das ihr entgegengesetzte ldeal erspüren lassen – sonst lohnt es sich nicht zu leben“ .

(Andrej Tarkovsky)


Der Sohn des Dichters Arseniy Tarkovsky wächst in der Künstlerkolonie von Peredelkino bei Moskau auf und studiert Geologie, Malerei, Musik und Bildhauerei. Während der politischen Tauwetterperiode nach Stalins Tod schreibt sich Tarkovsky an der staatlichen Filmschule VGIK ein. Nach seinem Abschluss 1960 wird er mit der Aufgabe betraut, die stockenden Dreharbeiten zu dem Film Ivanovo detstvo (Ivans Kindheit), der Geschichte eines jungen Kundschafters im Zweiten. Weltkrieg, zu Ende zu führen. Für seine Regieleistung erhält Tarkovsky 1962 bei den Filmfestspieln von Venedig den Goldenen Löwe. fortan gilt er als Leitfigur einer neuen Generation sowjetischer und internationaler Filmemacher.


Andrej Arsenjewitsch TarkovskyTarkovskys nächstes großes Projekt, Andrei Rublëv, erzählt die Lebensgeschichte des gleichnamigen Ikonenmalers und entwirft ein monumentales Panorama des mittelalterlichen Russlands. Tendenz und Inszenierungsstil stoßen allerdings auf negative Resonanz bei den offiziellen Stellen. Der zwischen 1964 und 1966 entstandene Film wird erst 1971 zur Aufführung freigegeben. Sein Sciencefictionfilm Solaris, gedreht 1972 nach dem Roman von Stanislaw Lem) ist stilistisch ähnlich konzipiert wie Solaris, stößt jedoch auf geringeren Widerstand als sein Vorgänger und setzte neue Maßstäbe für dieses Genre. In Zerkalo (Der Spiegel, 1975) verknüpft Andrej Tarkovsky bruchstückhafte Erinnerungen aus seiner Kindheit mit Gedichten seines Vaters zu einer poetischen Autobiographie, die zugleich den Werdegang einer ganzen Generation wiederspiegelt. Mit dem 1979 gedrehten Sciencefictionfilm Stalker (Der Stalker) nach einem Roman der Brüder Strugacky, einem eigenwilligen Werk von großer visueller Kraft, kreiert er eine religiöse Allegorie, die den Konflikt mit der sowjetischen Staatsmacht wiederum verschärft.


Nach Beendigung der Dreharbeiten für Nostalghia (1983) in Italien, der am Beispiel eines russischen Komponisten des 18. Jahrhunderts die Exilproblematik thematisiert, läßt der Regisseur öffentlich verlauten, nicht wieder in die Sowjetunion zurückkehren zu wollen. 1986 drehte Tarkovsky in Schweden mit der politisch-religiösen Parabel Offret (Opfer) seinen letzten Film, in dem er ein düsteres Bild der Welt nach einem vernichtenden Atomschlag zeichnete.

Tarkovskys Tod im Exil ist ein schwere Schlag für die sowjetischen Filmschaffenden und trotz der unter Michail Gorbatschow einsetzenden kulturellen Aufbruchbewegung hat Russland bislang keinen Regisseur dieses Formats mehr hervorgebracht. Seine Ansichten über Film, Kultur und Politik faßt Andrej Tarkovsky 1985 in dem Essayband Die versiegelte Zeit zusammen.

Für einige der Filme ist das Copyright bereits abgelaufen; diese können von www.archive.org kostenlos (und legal!) heruntergeladen werden.


Links (deutsch):

http://alenos.piranho.de/erbe/tarkovsky.htm

http://home.t-online.de/home/nor.lin/kino/tarkowskij.html

http://www.interment.de/kairosundkaos/Archiv_L/andrej.htm

http://www.fachinformation-filmwissenschaft.de/person/t/tarkowskij.html

http://www.uni-klu.ac.at/projects/fai/short.php3?ID=2858

http://skywalking.com/tarkovskyold/memor.html


International:

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