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Spira-Hartwig, Mela

H.A.M. 0

Mela Hartwig-Spira (AUS)
Schriftstellerin, Schauspielerin, Malerin

Geboren am 10. Oktober 1893 in Wien
Gestorben am 24. April 1967 in London


Bei einem literarischen Wettbewerb der Zeitschrift Die literarische Welt wurde die Erzählung „Das Verbrechen“ prämiert. Dadurch fiel sie Alfred Döblin und Stefan Zweig auf. Die beiden Schriftsteller, begeistert von Mela  Hartwigs Talent, öffneten ihr den Weg in die Verlage. So konnte sie 1928 ihre Novellensammlung Ekstasen veröffentlichen. 1929 erschien ihr Roman Das Weib ist ein Nichts und verursachte ebenso wie ihre Novellen einen Skandal. Dennoch erhäült sie im gleichen Jahr den Dichterpreis ihrer Geburtsstadt Wien.


Ihre Laufbahn hatte sie zunächst Schauspielerin begonnen, zuletzt war sie am renommierten Schillertheater Berlin engagiert. Sie heiratete den jüdischen Rechtsanwalt Robert Spira, mit dem sie nach Graz zog. Doch nach den ersten Erfolgen mit den oben erwähnten Büchern wird nichts mehr von ihr publiziert – erst 1936 in einem Pariser Exilverlag – denn sie ist als Jüdin und Feministin zu riskant geworden. Sie beginnt zu malen. Nach der Annektion Österreichs wird das Ehepaar 1938 enteignet. Die Nazis vernichten Mela Hartwigs Bilder. Mit ihren wenigen Habseligkeiten emigriert das Paar nach London.


Durch ihre Tätigkeit als Übersetzerin lernt Mela Virginia Woolf kennen. Die Bestsellerautorin vermittelt ihr eine Anstellung als Sprachlehrerin.
Als das Ehepaar Hartwig/Spira nach dem Ende der Nazi-Diktatur seine österreichische Heimat besucht, stößt es auf Ablehnung und anhaltenden Antisemitismus. Angewidert und enttäuscht bleibt man in London, wo Mela Spira 1967 im Alter von 73 Jahren stirbt. Im Exil sind nur noch wenige Arbeiten von ihr publiziert worden, ein Schicksal, das sie mit der Mehrheit der geflohenen Schriftsteller-Innen teilt. Erst jetzt gibt es postum eine kleine Renaissance ihrer Werke.


Autor:

Hajo Jahn


Bücher:

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Hartwig, Mela: Das Verbrechen. Novellen und Erzählungen
Droschl Verlag, Graz 2004, ISBN 3854206593, Gebunden, 302 Seiten, 19,00 EUR

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Hartwig, Mela: Das Weib ist ein Nichts. Roman
Droschl Verlag, Graz – Wien 2002, ISBN 3854206151, Gebunden, 189 Seiten, 19,00 EUR

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Hartwig, Mela: Bin ich ein überflüssiger Mensch?. Roman
Droschl Verlag, Graz 2001, ISBN 3854205740, Gebunden, 168 Seiten, 18,41 EUR
Spiegelungen. Gedichte, Gurlitt, Wien 1953 (Kleine Gurlitt-Reihe; 6)
Der verlorene Traum, 1944
Das Wunder von Ulm. Novelle, Phénix, Paris 1936


Links (deutsch):

http://dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165340

http://literaturbeilage.zeit.de/show_article?ausgabe_id=12&artikel_id=200213_Kurzkritik

http://woment.mur.at/netz/23orte/frauenstadtspaziergaenge2003.html

http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/hartwig/bio.html

http://www-gewi.kfunigraz.ac.at/droschl/hartwig.htm

http://www.perlentaucher.de/buch/7681.html

http://www.stmk.gv.at/verwaltung/lmj-ng/01/widerstand/b_spi_m.html

http://www.zeit.de/2002/47/L-Hartwig

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5374&ausgabe=200210

 

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