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Krenek, Ernst

H.A.M. 0

Ernst (Heinrich) Krenek
Komponist


Geb. 23.8.1900 in Wien/ Österreich-Ungarn
Gest. 22.12.1991 in Palm Springs/ USA


Seine Oper „Johnny spielt auf“ (1927) – die erste Jazz-Oper – macht den Komponisten Ernst Krenek weltberühmt; er trifft damit den Puls der Zeit, das Werk steht innerhalb von zwei Jahren auf den Spielplänen von über einhundert Opernhäusern und gewährt ihm finanzielle Unabhängigkeit.


Erste Kompositionsversuche Kreneks datieren bereits aus dem Jahre 1906. Als Sechszehnjähriger studiert er an der Wiener Akademie bei Franz Schreker und folgt seinem Lehrer 1920 bis 1923 an die Staatliche Musikhochschule Berlin. In dieser Zeit entstehen Kreneks erste Kompositionen in freier Tonalität.

In den Jahren 1923 bis 1925 hält sich in der Schweiz auf, lernt Rainer Maria Rilke und Theodor W. Adorno kennen und arbeitet ab 1925 für drei Jahre als Assistent des Intendanten und Musiktheoretikers Paul Bekker zunächst an der Staatsoper in Kassel, später in Wiesbaden.

Ende der Zwanziger Jahre intensiviert Krenek seine literarische Tätigkeit, u.a. für die „Frankfurter Zeitung“, gründet, zusammen mit Alban Berg, Rudolph Ploderer und Willi Reich die Musikzeitschrift „Dreiundzwanzig“ und beschäftigt sich in der Folgezeit mit Musikästhetik und Zwölftontechnik. Die Aufführung der Oper „Karl V.“, ein Auftragsprojekt der Wiener Staatsoper im Jahre 1933, wird von den Nationalsozialisten verhindert, die ihn auf ihre „Schwarze Liste“ setzen und seine Oper „Johnny spielt auf“ als „Negermusik“ verunglimpfen.


1938 emigriert Ernst Krenek in die Vereinigten Staaten, wo er Gastvorlesungen an den Universitäten von Michigan und Wisconsin hält, von 1939 bis 1942 als Professor of Music am Vassar College in Poughkeepsie, N.Y. unterrichtet und bis 1947 an der Hamline University, St. Paul, Minnesota.
Mitte der vierziger Jahre erhält er die amerikanische Staatsbür-
gerschaft und hält in den Jahren 1947 bis 1949 Gastvor-lesungen an diversen Universitäten und Colleges in New Mexico, Los Angeles sowie am Chicago Musical College. Ernst Krenk läßt sich im kalifornischen Los Angeles nieder und übersiedelt von dort 1966 nach Palm Springs, wo er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet.


18. August 1942:
„Ich finde, daß ich faul, feige, knausrig und mißtrauisch bin. Wie gewöhnlich habe ich die alten Befürchtungen über mein Verhal-ten; meine Unfähigkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten, was Einsamkeit und Langeweile nach sich zieht. Ich bin auf emotionaler Ebene faul, da ich keine Anstrengung unternehmen will, mich jemandem zu nähern; feige, weil ich Angst vor Konsequenzen habe, davor, mich auf „etwas“ einzulassen, in Schwierigkeiten zu kommen; knausrig, weil ich nichts investieren will, we der emotional noch materiell, mißtrauisch, weil ich anderer Leute Meinungen , Absichten und sofort fürchte.“

(Ernst Krenek, Tagebuchnotiz vom 18.8.1942)*


Erst 1984 wird Kreneks Oper „Karl V.“ erstmals an der Wiener Staatsoper aufgeführt. Ab 1950 kommt Ernst Krenek gelegentlich zu Konzertreisen nach Europa zurück, unterrichtet als Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen und hält sich ab 1982 in den Sommermonaten im Mödlinger Arnold-Schönberg-Haus auf.

Krenek hinterläßt zahlreiche Bühnenwerke, darunter Opern, Fernsehopern, Schauspiele, Orchesterwerke, Kammer- und Vokalmusiken


Quelle:

Maurer Zenck, Claudia (Hrsg.):
„Ernst Krenek. Die amerikanischen
Tagebücher 1937-1942″
Böhlau-Verlag Wien 1992.
ISBN 3-205-05467-9
(Tagebuch 2, S. 269)

http://www.boehlau.at


Werke: (Auswahl)

Erstes Streichquartett op. 6
Zweite Symphonie op. 12
„Der Sprung über den Schatten“ op. 17 (Komische Oper
in drei Akten)
Drittes Streichquartett op. 20
„Orpheus und Eurydike“ op. 21 (Oper in drei Akten)
Erstes Violinkonzert op. 29
„Jonny spielt auf“ op. 45 (Oper in zwei Teilen)

O Lacrymosa op. 48
„Leben des Orest“ op. 60 (große Oper in fünf Akten)
Reisebuch aus den österreichischen Alpen op. 62
Durch die Nacht op. 67
„Kehraus um St. Stephan“ op. 66 (Satire mit Musik in
zwei Teilen)
„Karl V.“ op. 73 (Bühnenwerk mit Musik in zwei Teilen)
Sechstes Streichquartett op. 78
Dritte Klaviersonate op. 92/4
Lamentatio Jeremiae Prophetae op. 93
Ballade von den Eisenbahnen op. 98
Santa Fé Timetable op. 102 (für gemischten Chor)
Symphonische Elegie op. 105
„Medea“ op. 129 (Dramatischer Monolog für Mezzosopran
und Orchester)
„Pallas Athene weint“ op. 144 (Oper in einem Vorspiel
und drei Akten)
Sestina op. 161 (für Sopran und Orchester)

„Chrysomallos“ oder „Der goldene Bock“ op. 186 (Oper
in vier Akten)
Horizon Circled op. 196
„Sardakai“ op. 206 (Oper in elf Szenen)
Spätlese op. 218
„The Dissembler“ op. 229 (Monolog für Bariton und Kammerorchester)
Achtes Streichquartett op. 233
Streichtrio op. 237
Opus sine nomine op. 238 (für Solisten, gemischten Chor
und Orchester)


Links (deutsch):

http://www.klassika.info/Komponisten/Krenek

http://www.universaledition.com/bilder/120_wvz_krenek.pdf

http://www.krenek.com/deutsch/startup.htm

http://www.nmz.de/nmz/nmz2000/nmz07/rumpf/feature-krenek-duemling.shtml

http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/ekrenek/bio.html

http://www.literaturhaus.at/buch/buch/rez/ekrenek/leseprobe.html

http://www.karadar.com/Worterbuch/krenek.html

http://www.stadtbibliothek.wien.at/ma09/cgi-bin/embed-wo.pl?lang=-e&l=4&doc=http://www.stadtbibliothek.wien.at/ sammlungen/handschriften/nachlass-verzeichnis/k/krenek-ernst-de.htm

http://www.dra.de/dok_0199.htm

http://www.uni-hamburg.de/Wiss/FB/09/Musik/Dozenten/zenck.html

http://homepage2.nifty.com/tkeizo/20021226-e.html

http://www.kulturpur.de/wc.dll?KP~page~_SBD0CPJON~_SB919D2VN~&p=5

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