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KO Un

H.A.M. 0

KO Un (eigtl. Ko Un-t’ae)
Dichter


Geb. 1933 in Kunsan (Provinz Chollabudko)/ Korea,
damals unter japanischer Besatzung


„Tausendmal, zehntausendmal finsterste Mitternacht,
allein lamentiert sie vor sich hin —
da springt eine Blütenknospe auf.
Daneben
eine rote Blume, blüht in völliger Stummheit.“

(Ko Un: Tiefe Nacht Übersetzung: Frank Hoffmann)*

„KO Un ist ein großartiger Dichter, eine Mischung aus buddhistischem Weisen, leidenschaftlichem politischen Literaten und Naturhistoriker…“

(Allen Ginsburg)


1950 wird KO Un zum Arbeitsdienst in der kommunistischen Volksarmee gezwungen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Erlebnisse während des Koreakrieges erleidet der Schriftsteller einen Nervenzusammenbruch und versucht, sich das Leben zu nehmen. Er tritt 1952 in ein Kloster ein, durchwandert in den folgenden zehn Jahre als buddhistischer Bettel-Mönch Südkorea von Kloster zu Kloster, widmet sich der Meditation und studiert theologische Schriften.


1957 gründet er, gemeinsam mit anderen Glaubensbrüdern, die Buddhistische Zeitung, in der seine ersten Gedichte und Essays erscheinen. Auf Empfehlung des berühmten Dichters Cho Chi-hun wird ein Gedicht von KO Un in einer Zeitschrift veröffentlicht, und dies wird für ihn der Beginn seiner literarischen Karriere werden. Seinem 1960 veröffentlichten ersten Gedichtband werden in den nächsten Jahrzehnten hundert weitere folgen.


Obwohl er mittlerweile dem Zentralkomitee der Nationalen Mönchsvereinigung angehört, verläßt er 1962 den Orden und baut auf der Insel Cheju eine Schule für arme Leute auf, in der er von 1963-1967 selbst unterrichtet. In dieser Zeit entsteht – nach einer künstlerischen Schaffenspause – unter anderem die Gedichtsammlung Pian Gamsung (dt.: Jenseits der Gefühle). Noch im Erscheinungsjahr 1967 übersiedelt KO Un nach Seoul. Es folgen Jahre von persönlichem Chaos und großer schriftstellerischer Produktivität. Gequält von Selbstzweifeln, beginnt er zu trinken und unternimmt 1970 einen erneuten Selbstmordversuch.


1973 wandelt sich der Dichter zu einem radikal-demokratischen Literaten, der sich aktiv in die politische und soziale Entwicklung seines Landes einmischt. Sein Interesse und Engagement gilt dabei auch und vor allem der Demokratisierungsbewegung Koreas und den Bemühungen um Wiedervereinigung mit Nordkorea. Auf seine Ernennung zum Generalsekretär des 1974 neugegründeten Verbands koreanischer Schriftsteller für die Verwirklichung der Freiheit folgen immer wieder Gefängnisaufenthalte und Misshandlungen.

Nach dem Militärputsch von 1980 wird er zum Tode verurteilt, später begnadigt und mit Hausarrest belegt. Während seiner Haft beginnt der Dichter unter dem Titel Maninbo (dt. Zehntausend Leben) einen Gedichtzyklus, in dem er alle Menschen porträtieren will, die ihm in seinem Leben begegnet sind. Bislang (Stand: 2005) sind bereits 15 Bände erschienen.

Seit 1992 lehrt KO Un als Professor für koreanische Sprache und Literatur in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.


In den 70er und 80er Jahren wird der politische Dichter wegen seines Engagements von den Militärregierungen in Südkorea zum Tode verurteilt, anschließend begnadigt und schließlich unter Hausarrest gestellt.


Zum umfangreichen Werk von KO Un, einem der bedeutendsten asiatischen Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts, gehören neben Gedichten und Romanen, Dramen und Übersetzungen auch Biografien, Essays, wissenschaftliche Arbeiten und Aufsätze.

Auf Deutsch liegen von ihm die Gedichtbände Choguk-ui Byol (1984; dt. Die Sterne über dem Land der Väter, 1996, 2005) sowie die Auswahl Ein Tag voller Wind (2002) vor.

Auf der Frankfurter Buchmesse 2005, die schwerpunktmässig der Literatur (Süd-) Koreas gewidmet ist, gehört KO Un zu den Eröffnungsrednern.


Quelle:

Das Gedicht von KO Un wurde der folgenden web-site entnommen: http://koreaweb.ws/Ko_Un


Literatur: 

KO Un:
Die Sterne über dem Land der Väter
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 351822395X,

ders.:
Zen-Gedichte, was’n das?
Angkor-Verlag, Frankfurt/ M. 2005
ISBN: 3-936018-37-5.

ders.: Ein Tag voller Wind. Gedichte
Pendragon-Verlag, Bielefeld 2002
ISBN 3-929096-98-6


Links (deutsch):

http://www.korea-literatur.de/ko_un.htm

http://www.literaturfestival.com/bios1_1_6_272.html

http://www.perlentaucher.de/autoren/17688.html

http://www.angkor-verlag.de/html/neu_ii__ko_un.html

http://www.suhrkamp.de/buecher/hp_2005_2/22395.htm

http://www.uni-bielefeld.de/lili/organisationen/zeitung/6koun.htm

volume_up.gifhttp://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=57976&datum=20051018&playtime=1129644603&fileid=4b63bd36&sendung=57976&beitrag=429827&

http://www.frankfurter-rundschau.de/uebersicht/alle_dossiers/kultur/buchmesse_2005/ gastland_korea/?cnt=743315

http://www.matthias-kehle.de/rezensionen/un_ein_tag_voller_wind.htm

http://www.zeit.de/2005/42/L-Korean_Lyrik

http://www.buchhandel.de/index.html?http://www.buchhandel.de/content/produkt/start_22.html

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=8633


International:

http://www.koun.co.kr

http://koreaweb.ws/ks/ksr/ksr99-03.htm

http://www.sogang.ac.kr/~anthony/KoUnFull.htm

http://www.changbi.com/english/related/related1_1.asp

http://www.fas.harvard.edu/~korea/newsletter/newsletter51_001.html

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