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Parra, Violeta Isabel Cereceda

H.A.M. 0

Violeta Isabel Cereceda Parra

Musikerin, Sängerin, Komponistin und Autorin

Geb. 29.09. 1939 in Santiago de Chile/ Chile

 

Die Tochter der chilenischen Plastikerin, Malerin und Liedermacherin Violeta Parra beginnt bereits in jungen Jahren zu singen, tritt noch im Kindesalter mit ihrer Mutter in Varietés und im Zirkus auf und trägt so auch zum Lebensunterhalt der Familie bei. 1961 reisen die Parras nach Europa, erst zu den Weltfestspielen der Jugend und Studenten im finnischen Helsinki, anschließend in die Sowjetunion, nach Polen, in die DDR, in die Schweiz und nach Frankreich, wo sie dann auch einige Jahre in Paris leben und dort in diversen Klubs im Quartier Latin auftreten. Für Isabel ist dies der Beginn ihrer Profi-Karriere als Musikerin, und in dieser Zeit formiert sich auch das Duo mit ihrem jüngeren Bruder Angel.

 

Nach 1964 und ihrer Rückkehr nach Chile avancieren die Geschwister sehr bald zu einem der besten Gesangsduos Lateinamerikas, wo sie auch und vor allem in den Nachtclubs der Hauptstadt auftreten. Um den immer wieder obwaltenden konservativen (Bekleidungs-)Vorschriften zu entgehen gründen die Geschwister schließlich mit der “ Peña de los Parra“ in Santiago de Chile ihren eigenen Musikclub (zu dessen Mitbetreibern später auch {ln:Jara, Victor ‚Victor Jara} gehören wird), wo – und das ist ein Novum für jene Zeit – die Künstler in Alltagskleidung auftreten können (Peña bedeutet “Fels“, aber auch “Stammtisch“ und steht in ganz Chile für kulturell-politische Gemeindefeiern, bei denen Gesangswettbewerbe aller Generationen solo und als Chor, mit und ohne instrumentale Begleitung häufig im Mittelpunkt stehen). Sehr schnell wird der Klub zu einem Insider-Tipp und Treffpunkt von Liedermachern und Musikgruppen aus Chile und ganz Lateinamerika.

 

Isabel Parra, die sich anfänglich sehr schwer tut, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter herauszutreten, beginnt hier in der Peña mit ihren ersten solistischen Arbeiten als Musikerin. “Bis heute ist die Arbeit ihrer Mutter ein fester Bezugspunkt in Isabel Parras Schaffen: Violetas Lieder sind Bestandteil ihres Repertoires, sie brachte eine Gesamtausgabe ihrer Lieder und Briefe heraus (El libro mayor de Violeta Parra) und sie leitet die 1991 gegründete Fundación Violeta Parra.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/chile/hommage-an-isabel-parra-zum-70-geburtstag-der-sangerin-wann-immer-der-auch-war-19093.html}). 1966 erscheint ihr erstes Solo-Album, weitere siebzehn werden folgen. “Hinzu kommen fünf Platten mit ihrem Bruder, zwei Aufnahmen der Kantate “Canto para una semilla“ mit Inti-Illimani sowie mehrere Zusammenstellungen und spezielle Aufnahmen in verschiedenen Ländern, alles in allem gut 30 Veröffentlichungen. Zu den Aufnahmen im Ausland zählt auch die Langspielplatte Lieder aus Chile, die sie 1971 mit Musikern der Gruppe Quilapayún in der DDR aufnahm und die 1972 erschien.“ (Hier zitiert aus: {ln:nw:http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/chile/hommage-an-isabel-parra-zum-70-geburtstag-der-sangerin-wann-immer-der-auch-war-19093.html})

 

Wie auch andere Künstler, unterstützt die Musikerin Isabel Parra die sozialistische Regierung von Salvador Allende und engagiert sich in der Kommunistischen Partei Chiles. Am 11. September 1973 putscht das Militär unter Augusto Pinochet, Tausende Regimegegner werden verhaftet, verfolgt und ermordet. Isabel Parra kann über die venezolanische Botschaft das Land noch verlassen (wie sie gehen zahlreiche andere Intellektuelle ins Exil, darunter die Dichter {ln:Skármeta, Antonio ‚Antonio Skármeta}, {ln:Bolaño, Roberto ‚Roberto Bolaño} und {ln:Sepúlveda, Luis ‚Luis Sepúlveda}, der Regisseur {ln:Ruiz Pino, Raoúl Ernesto ‚Raoúl Ruiz}, der Bühnenbildner {ln:Deisler, Guillermo ‚Guillermo Deisler} sowie der Tänzer und Choreograf {ln:Bunster, Patricio ‚Patricio Bunster}).

 

Isabel Parras Bruder Angel ist zum Zeitpunkt ihrer Flucht bereits im Atacama-Wüstenlager Chacabuco im Norden Chiles inhaftiert, und der gemeinsame Freund Víctor Jara lebt schon nicht mehr. Über die kubanische Hauptstadt Havanna und Berlin kommt sie schließlich im November 1974 nach Paris. Im französischen Exil setzt die Musikerin ihre musikalische Arbeit fort und tourt um die Welt. Ihre eigentliche Sehnsucht aber gilt immer der chilenischen Heimat, in die sie 1987 – drei Jahre vor dem Ende der Militärherrschaft – erstmals wieder einreisen darf. Sie arbeitet weiter, bereist Chile, Europa, Australien, Nordamerika, nimmt an diversen Festivals teil und gehört einer Künstler-Delegation an, die zu Beginn des Jahres 2009 die chilenische Präsidentin {ln:Bachelet-Jeria, Verónica Michelle ‚Michelle Bachelet} nach Kuba begleitet. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen für ihr musikalisches Schaffen, ist Violeta Parra, eine der Protagonistinnen des “Neuen chilenischen Liedes“, (“La Nueva Canción Chilena“)  Ehrenmitglied des “Foro Iberoamericano de las Artes“, Trägerin des “Premio Presidenta de la Republica de Chile“ und “Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“.

 

Quellen:

{ln:nw:http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/chile/hommage-an-isabel-parra-zum-70-geburtstag-der-sangerin-wann-immer-der-auch-war-19093.html }

{ln:nw:https://en.wikipedia.org/wiki/Isabel_Parra }

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Violeta_Parra }

{ln:nw:http://www.isabelparra.cl/mi_trabajo.htm }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=zGcZq-KxtCM }

 

International:

{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=zGcZq-KxtCM }

{ln:nw:http://radio.uchile.cl/2016/09/05/vuelan-las-plumas-vivian-lavin-conversa-con-isabel-parra/ }

{ln:nw:http://www.cancioneros.com/aa/96/0/canciones-de-isabel-parra }

{ln:nw:http://www.memoriachilena.cl/602/w3-article-97566.html }

{ln:nw:http://www.latercera.com/noticia/isabel-parra-el-museo-de-violeta-lleva-20-anos-esperando/ }

{ln:nw:https://es.wikipedia.org/wiki/Isabel_Parra }

{ln:nw:https://teatro-nescafe-delasartes.cl/isabel-parra-la-musica-es-fundamental-para-estar-viva/ }

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