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Sojka Baum, Gertrud Herta

H.A.M. 0

Gertrud (Trude) Herta Sojka Baum

(Gertrud Herta Sojková Baum)

Malerin und Bildhauerin

Geb. 09.12. 1909 in Berlin

Gest. 18.03. 2007 in Quito/ Ecuador

 

Die Tochter, eines von drei Geschwistern aus einem ursprünglich tschechisch-jüdischen Elternhaus, soll auf Wunsch des Vaters nach dem Schulabschluss Wirtschaft studieren, aber statt sich den Vorlesungen zu widmen, karikiert sie  ihre Dozenten und wechselt schließlich eigenmächtig an die Berliner Akademie der schönen Künste, um dort ab 1928 Malerei und Bildhauerei zu studieren. Ihr malerisches Talent bringt Trude Sojka schließlich sogar eine Ausstellung im Märkischen Museum ein.

 

Drei Jahre nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten verlässt die Familie Deutschland und übersiedelt nach Prag. Aber auch hier sind sie nicht sicher. Trude, ihre Schwester Edit, deren beider Ehemänner und Trudes Mutter werden im Gefolge der Okkupation der Tschechoslowakei durch die Hitler-Truppen im August 1939 zuerst nach Theresienstadt, später ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Hier kommt auch Trude Tochter Gabriele zur Welt, stirbt allerdings kurz nach der Geburt. Trude Sojka überlebt als einzige der im KZ inhaftierten Familienmitglieder die Nazi-Gräuel, kehrt vorübergehend nach Prag zurück und emigriert 1946  ins lateinamerikanische Ecuador, wohin bereits ihr Vater, ein Ingenieur, geschäftliche Verbindungen gepflegt hat und ihr älterer Bruder seit mehreren Jahren lebt und als Universitätsdozent arbeitet. 1948 heiratet  sie den Holocaust-Überlebenden Hans Steinitz, mit dem sie drei Kinder hat, von denen Tochter Anita später die Direktorin des Trude-Sojka-Kulturzentrums ist.

 

Erst in den sechziger Jahren wendet sich die Künstlerin wieder verstärkt ihrer Arbeit zu, beschäftigt sich vor allem mit Malerei, Textilkunst und Plastiken. Ab 1969 werden Sojkas Werke regelmäßig ausgestellt, zuerst in Ecuador, später auch in den USA und in Frankreich. In Quito bewahrt seit 2003 die “Casa Cultural Trude Sojka“ das Œuvre der Malerin und Bildhauerin und dient gleichzeitig als Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust sowie als Zentrum für Frieden und Toleranz.

 

Renate Steinitz: Eine deutsche jüdische Familie wird zerstreut, S. 141, books on demand, 2008 im Internet als pdf unter: {ln:nw:http://www.renate.steinitz.net/ }

Weitere Informationen zur Casa Cultural Trude Sojka: {ln:nw:http://www.trude-sojka.com/ }

 

Quellen:

{ln:nw:https://www.ila-web.de/ausgaben/338/emigrierte-k%C3%BCnstlerinnen-in-lateinamerika }

{ln:nw:https://en.wikipedia.org/wiki/Trude_Sojka }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:https://books.google.de/books?id=TnHRDAAAQBAJ&pg=PA270&lpg=PA270&dq=Die+Malerin+Gertrud+Sojka&source=bl&ots=_7HumgE2XD&sig=KzujzRj_NBjz6EQq9D4oYPBKGQs&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjKgvPYrZTQAhULiRoKHez_CPkQ6AEIMDAD#v=onepage&q=Die%20Malerin%20Gertrud%20Sojka&f=false }

 

International:

{ln:nw:http://repositorio.uasb.edu.ec/handle/10644/4374 }

{ln:nw:https://es.wikipedia.org/wiki/Trude_Sojka }

{ln:nw:http://www.wow.com/wiki/Trude_Sojka }

{ln:nw:http://www.claimscon.org/what-we-do/allocations/red/education/south-america-ed/ }

film{ln:nw:http://alchetron.com/Trude-Sojka-1041242-W}

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