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Goicoechea, Agustín Ibarrola

H.A.M. 0

Agustín Ibarrola Goicoechea
Maler und Bildhauer

Geb. 18.08. 1930 in Basauri (b. Bilbao)/ Spanien

Bei Daniel Vázques Díaz in Madrid studiert er von 1948 bis 1955 Malerei, hat in dieser Zeit bereits seine erste Einzelausstellung, geht 1956 nach Paris und gehört hier mit José und Ángel Duarte sowie José Serrano zu den Begründern der experimentellen Künstlergruppe Equipo 57. Vom faschistischen Franco-Regime wird der gebürtige Baske und überzeugte Kommunist Ibarrola für mehrere Jahre inhaftiert. Auch und gerade in dieser Zeit ist die Kunst für ihn Überlebens-Mittel im wahrsten Sinne des Wortes: heimlich dokumentiert der Maler mit winzigen Kohlestücken auf zusammengeklebten Zigarettenpapieren das Grauen von Folter und Unterdrückung. Freunde schmuggeln seine kleinen Bilder aus dem Gefängnis.

Aber auch als freier Mann ist  Agustín Ibarrola immer wieder Zielscheibe politischer  Anfeindungen, denn wie kaum ein anderer spanischer Künstler steht er im Fadenkreuz der baskischen Separatisten-Bewegung ETA, die den Mitbegründer der Bürgerbewegung und Friedensinitiative Basta Ya!  (Es reicht!)  sogar öffentlich zum Tode verurteilt. In den Augen der ETA ist er ein Verräter an der baskischen Sache. Und ihre Rache richtet sich immer wieder auch gegen Ibarrolas Lebenswerk: seinen Zauberwald Bosque de Oma, den er seit Anfang der 80er Jahre in der Nähe seines Hauses an das Biskaya angelegt hat und der die in Ibarrolas Œuvre intendierte  Wechselbeziehung zwischen Natur und Kunst auf einzigartige Weise repräsentiert: tausend Bäume, von ihm bemalt und mit Augen und Namen versehen. Mehr als hundert von ihnen sind bei  Aktionen der baskischen Separatisten mittlerweile gefällt worden. „Das ist schrecklich, einfach schrecklich. Ich kann das gar nicht beschreiben, weil sich die Aggression nicht nur gegen das Kunstwerk richtet, sondern auch gegen mich als Person und gegen alles, was ich der Kultur meines Volkes geben möchte“ (zitiert aus: http://www.daserste.de/ttt/beitrag_dyn~uid,x9l077oa2udpkab6~cm.asp

Zu Agustín Ibarrolas bekanntesten Werken zählen neben seinem Zauberwald Bosque de Oma die Betonquader Los Cubos de la Memoria in der asturischen Hafenstadt Llanes an der Costa Verde sowie die  Totems auf dem Areal der Kohlehalde Prosper Haniel bei Bottrop: eine 2002 geschaffene Installation des baskischen Künstlers, bestehend aus mehr 105 ausgedienten Eisenbahnschwellen, mit Säge und Farbe bearbeitet und anschließend senkrecht in den Boden eingelassen.   

Quellen:

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