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Ries, Henry

H.A.M. 0

Henry (Heinz) Ries
Fotograf


Geb. 22.9.1917 in Berlin
Gest. 24.5.2004 New York/ USA


Sein Bild wird zum Jahrhundertfoto: Kinder auf einem Schutthaufen winken einem jener legendären amerikanischen „Rosinenbomber“ zu, die 1948 Hilfsgüter ins belagerte Berlin fliegen. Tausendfach abgedruckt in Zeitungen, Bildbänden und Schulbüchern, wird das Foto des New-York-Times-Reporters damit zum bekanntesten Dokument der Berliner Luftbrücke und 1998, zum 50-jährigen Jubiläum, als Motiv für eine amerikanische Briefmarke ausgewählt.


Der in Berlin-Wilmersdorf geborene und einer jüdischen Familie entstammende Heinz Ries emigriert 1938 vor den Nazis in die Vereinigten Staaten, die Kamera im Gepäck. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitet er als Fotograf bei der amerika-nischen Armee in Asien und kehrt Ende August 1945 als Henry Ries nach Berlin zurück. Seine Geburtsstadt liegt in Trümmern und die meisten der in Deutschland zurückgebliebenen Angehörigen sind in nationalsozialistischen Konzerntrations-lagern ums Leben gekommen.

Im Februar 1946 scheidet Ries aus der US Army aus und arbeitet als Bildreporter des „OMGUS-Observer“, einer Illustrierten der amerikanischen Militärregierung, sowie als Fotoreporter und Korrespondent der „New York Times“ für Westeuropa mit Sitz in Berlin. Er dokumentiert das Kriegsende, die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und die Berlin-Blockade und wird zu einem der begehrtesten Fotojournalisten seiner Zeit. Ries‘ Bildreportagen aus Italien, Spanien und Großbritannien sind eindrucksvolle Zeitporträts über Sieger und Besiegte im Nachkriegs-Europa.


1949 übersiedelt Henry Ries nach Paris und kehrt 1951 als Cheffotograf der „New York Times“ zurück nach New York..

Im Anschluß an seine journalistische Tätigkeit eröffnet er Mitte der fünfziger Jahre in Manhattan ein eigenes Studio und wendet sich nunmehr als „künstlerischer Fotograf“ der visuellen Werbung zu. Die von ihm entwickelte „Helioptix“-Technik beeinflußt die Bildsprache der gesamten Branche.

Henry Ries stirbt im Alter von 86 Jahren in seinem Haus im
US-Bundesstaat New York.


Literatur:

Henry Ries:
„Ich war ein Berliner.
Erinnerungen eines New Yorker
Fotojournalisten“
Parthas Verlag, Berlin 2001.
220 Seiten, 35,00 EUR.
ISBN 3932529316


Links (deutsch):

http://www.zeit.de/2004/22/Ries_nachruf

http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2004/05/25/20538/index.html

http://www.berlin.de/rbmskzl/rathausaktuell/archiv/16260/index.html

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5401&ausgabe=200211

http://www.wdr.de/tv/gottunddiewelt/vorschau/sendungen/abschied_von_grossmutter_200902.phtml

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