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Krása, Hans

H.A.M. 0

Hans (eigentl. Johann-Karl, Jan-Karel) Krása
Komponist


Geb. 30.11. 1899 in Prag/ Österreich-Ungarn
Gest. 17.10. 1944 im KZ Auschwitz


„Ihr müsst auf Freundschaft bau´n, den Weg gemeinsam geh´n,
auf eure Kraft vertrau´n und zueinandersteh’n.
Dann wird man auf euch schau´n, schlau euch und klug nennen,
denn euch kann nichts trennen.
Wir schlugen Brundibár und jetzt ist allen klar,
uns kann man nicht trennen, …
Freundschaft alle Zeit hilft euch in jedem Streit
und schafft Gerechtigkeit.
Nehmt euch bei der Hand
und knüpft das Freundschaftsband!“

(Finale aus Krásas Kinderoper Brundibár)


Der Sohn eines wohlhabenden tschechischen Anwaltes und einer deutschen Mutter erhält bereits im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht bei der bekannten Pädagogin Therese Wallerstein. Mit zehn beginnt Krasa mit dem Geigenunterricht und bekommt von seinen Eltern eine wertvolle Amati Geige. Die Sommerurlaube verlebt die Familie Krása im Schweizer St. Moritz, wo der Vater die frühen Kompositionen seines Sohnes durch das örtliche Orchester aufführen läßt.


1920 erhält der knapp 21Jährige die Stelle eines Repetitors am Neuen Deutschen Theater in Prag, dessen musikalischer Leiter, Alexander von Zemlinsky, Schüler von Brahms und Lehrer von Schönberg, als Lehrer und Mentor großen Einfluß auf Krása hat. Im Mai 1921 führt Zemlinsky – neben einer eigenen Komposition – in einem Philharmonischen Konzert auch die Abschlußarbeit seines Schülers Hans Krása auf: Orchestergrotesken nach Christian Morgensterns Galgenliedern.


Nach diesen ersten Erfolgen geht Krása zum Studium bei Albert Roussel nach Paris und unterzeichnet im Juli 1925 einen Vertrag mit der Universal Edition Wien. International bekannt wird er 1926 durch die Uraufführung seiner Symphonie mit dem Boston Symphony Orchestra unter Serge Koussevitzky in Zürich. Nach seiner Rückkehr in die tschechische Hauptstadt wird Krása Assistent von George Szell – Nachfolger Alexander von Zemlinskys und später Musikdirektor des Cleveland Orchestra -, der auch seine Oper Verlobung im Traum, auf der Vorlage einer Novelle von Dostojewski, herausbringt und dem Komponisten Krása 1933 den Tschechischen Staatspreis einträgt.

Bevor er eine große internationale Karriere beginnen kann, wird der jüdische Komponist Hans Krása jedoch am 10. August 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Hier wird seine bereits 1938 (im Rahmen eines Wettbewerbs des Ministeriums für Schulwesen und Volksbildung) enstandene und – nach dem deutschen Überfall auf Polen 1941/42 heimlich im Jüdischen Waisenhaus uraufgeführte – Kinderoper Brundibár über 55 mal auf die Bühne des Ghettos gebracht – und auch von den Nazis für ihren Propagandafilm Theresienstadt – Der Führer schenkt den Juden eine Stadt mißbraucht.

Die Hauptrolle der Aninka spielt die ebenfalls in Theresienstadt inhaftierte Greta Klingsberg, eine der wenigen Überlebenden des Konzentrationslagers.


In der Nacht zum 16. Oktober 1944 wird der Komponist Hans Krása, ebenso wie die ebenfalls in Theresienstadt inhaftierten Musiker Gideon Klein, Pavel Haas, Viktor Ullmann, Bernard Kaff, Egon Ledec, Rafael Schächter und Karel Ancerl, zusammen mit den Ghetto Swingers, einem Kammerorchester und Hunderten anderen Häftlingen mit dem Transport Er 949 nach Auschwitz verlegt. Als älterer Mann wird der damals Mittvierziger Hans Krása direkt nach seiner Ankunft in der Gaskammer ermordet.


Werkauswahl: 

4 Orchesterlieder über Texte von Morgenstern,
op.1 Orchestergrotesken (1920)
Streichquartett (1921)
Streichquartett op.2 (1923)
Symphonie für kleines Orchester (1923) Mit Altsolo im 3. Satz
Der Schläfer im Tal (nach Rimbaud) für tiefere Stimme
und Kammerorchester (vor 1925)
Fünf Lieder für Stimme und Klavier, op.4 (1925)
Verlobung im Traum (Oper) (1928-30)
Die Erde ist des Herrn (Kantate) (1931)
Youth at Play, Musik für das Schauspiel von Adolf Hoffmeister (1935)
Kammermusik für Harfe und sieben Instrumente (1936)
Thema und Variationen für Streichquartett (1936)
Brundibár (Kinderoper) (1938)
Passacaglia und Fuge für Streichtrio (1943)
Drei Lieder nach Rimbaud für Bariton, Klarinette,
Viola und Violoncello (1943)
Tanz für Streichtrio (1943)
Ouvertüre für kleines Orchester (1943-44)*


Quelle:

*) http://www.drmk.ch/komponisten/kkrasa.html


Links (deutsch):

http://www.musica-reanimata.de/werke_krasa.html

http://www.operone.de/opern/brundibar.html

volume_up.gifhttp://www.radio.cz/de/artikel/59864

http://www.nmz.de/nmz/nmz2000/nmz02/rumpf/doss-brundibar-wuerriehausen.shtml

http://www.brundibar.de

http://www.tschechien-portal.info/modules.php?file=article&name=News&op=modload&sid=1035

http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?efw00fbw000812.gd

http://www.orpheustrust.at/noten.php?l=g&von=91&notensearch=


International:

http://www.hagalil.com/jidish/brundibar/brundibar-trans.htm

http://www.tallersonoro.com/espaciosonoro/06/Articulo1.htm

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