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Jolles, Henry

H.A.M. 0

Henry (eigtl. Heinz) Jolles
Pianist


Geb. 28.11. 1902 in Berlin
Gest. 16.7. 1965 in Sao Paulo/ Brasilien


Jolles studiert in Berlin Klavier bei Edwin Fischer und Artur Schnabel sowie Komposition bei Paul Juon. Daneben nimmt er Privatunterricht bei Kurt Weill. Als Pianist klassischer und zeitgenössischer Werke erarbeitet er sich sehr bald einen hervorragenden Ruf in Fachkreisen und erhält 1928 eine Professur für Klavier an der Kölner Musikhochschule.


1933 wird Heinz Jolles von den Nationalsozialisten aus allen Ämtern entlassen und emigriert nach Frankreich, wo es ihm in Paris gelingt, sich – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Exilanten – relativ erfolgreich im Musikleben zu etablieren. Unter anderem leitet Jolles von 1935 bis 1939 die Konzertgesellschaft La Sonate. Nach dem Überfall deutscher Truppen auf Frankreich muß er 1940 jedoch abermals fliehen. Es gelingt ihm, eine Einreisegenehmigung für Brasilien zu erhalten, wo er seinen Vornamen Heinz in Henry umändert.


1952 beruft ihn Hans-Joachim Koellreutter an die Escola Livre de Música in Sao Paulo. Nach Kriegsende unternimmt Henry Jolles ab 1946 Konzertreisen nach Europa und gastiert 1950 auch erstmals wieder in Deutschland. An die Erfolge der Vorkriegszeit kann er allerdings nicht mehr anknüpfen.

Von seinen Kompositionen vor 1933 ist nur ein Fragment eines mit Kurt Weill gemeinsam komponierten vierhändigen Klavierstücks erhalten. In Brasilien entsteht das Ballett Carmen, des weiteren eine Sonate für Violine und Klavier, Henry Jolles komponiert das Lied Ultimo poema de Stefan Zweig und diverse Klavierstücke.


Quelle:

http://www.musica-reanimata.de/komponisten.html


Download:

Ein Artikel über Heinz Jolles ist auch in dem Buch: Berthold Lehmann „Musikwärts auf vielerlei Wegen“ enthalten. Der Dirigent Berthold Lehmann war in den 20er Jahren des letzten Jhdts. Privatstudent bei Jolles in Berlin. Der nachfolgende Text wurde dem EXIL-ARCHIV vom Herausgeber des Buches, Michael Lehmann, freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

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