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Jahnn, Hans Henny

H.A.M. 0

Hans Henny Jahnn
Schriftsteller


Geb. 17.12.1894 in Stellingen b. Hamburg
Gest. 29.11.1959 in Hamburg


„Ich war ein Schatten der Sehnsucht. Ein Sterbender, der noch auf Genesung hofft. Ein Gelangweilter, der in den Abgrund der ausgebrannten Hölle starrt.“

(Hans Henny Jahnn: Fluß ohne Ufer)


Dieser deutsche Schriftsteller, Dramatiker und Essayist, war ein Widerständiger gegen jedwede Form von Absolutismus. Konsequent ging er gleich zweimal ins Exil: 1933 verließ er auch Nazideutschland, nachdem der überzeugte Pazifist bereits 1915 aus dem Kaiserreich nach Norwegen geflohen war, um 1918, also direkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, zu remigrieren. Die zweite Emigration dauerte länger. Zögernd und offenbar kritisch gegenüber Deutschland kehrte er erst 1950 in seine Geburtsstadt Hamburg zurück. Schon früh hatte der gelernte Orgelbauer und spätere Musikverleger erste dichterische Versuche unternommen. Doch ein erster Erfolg gelang erst dem 26jährigen im Jahre 1919 mit dem Drama „Pastor Ephraim Magnus“.

Seine Werke, beeinflusst von der damals noch jungen Psychoanalyse, dem Expressionismus und dem Naturalismus, waren für Publikum und Kritiker schwer deutbar, gelegentlich sehr umstritten. Sie erregten Anstoß und Theaterskandale. Heute würde man sagen, er war ein „junger Wilder“ oder ein Vorläufer der 68er: Hans Henny Jahnn protestierte gegen Konventionen, gegen die Zivilisation und gegen mechanistisches Denken. Dagegen propagierte er einen heidnischen Vitalismus, entwarf die Utopie eines neuheidnischen Reiches und stiftete 1920 die „Glaubensgemeinde Ugrino“. Überaus drastisch für jene Zeit schilderte er die Liebe, die für ihn ein rein biologischer Vorgang war.
Als Hauptwerk von Hans Henny Jahnn gilt der 1929 erschienene und von James Joyce beeinflusste Roman „Perudja“, in dem er seine überragende dichterische Qualität, seinen Reichtum an einzigartigen Impressionen und Visionen ebenso entfalten konnte wie seine eigenwillige Formensprache.


Weitere Werke: „Die Krönung Richards III“, Tragödie, 1921; „Der gestohlene Gott“, Tragödie“, 1924; „Medea“, Tragödie, 1926; die Romantrlogie „Fluß ohne Ufer“ (1949-1961); „Thomas Chatterton“, Tragödie, 1955; „Die Nacht aus Blei“, Roman,; „Die Trümmer des Gewissens“, Drama, Uraufführung 1961 unter dem Titel „Der staubige Regenbogen“. Ausgabe „Hans Henny Jahnn – Dramen“ mit einem Nachwort von W. Muschg, Frankfurt/Main, zwei Bände.


Autor:

Hajo Jahn


Links (deutsch):

http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/fb07/LitS/ASJahnn.html

http://www.dla-marbach.de/kallias/hyperkuss/j-4.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Henny_Jahnn

http://www.tierrechte.de/p10002000x1013x4.html

http://www.uni-giessen.de/germanistik/ascl/gldv2001/proceedings/pdf/GLDV2001-bernhart.pdf

http://www.luise-berlin.de/Lesezei/Blz99_05/text04.htm

http://www.reinhard-doehl.de/jahnn.htm

http://autorenverzeichnis.de/content/buch/j/t_jahnn_hans_henny_fluss_ohne_ufer_herr_k_4035.html

http://www.hh.schule.de/hhs/jb1996/96-orgel.pdf

http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cn9/Autoren/jahnn.html


International:

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