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Feldberg-Eber, Lore

H.A.M. 0

Lore Feldberg-Eber

Malerin

Geb. 04.05. 1895 in Hamburg

Gest. 27.09. 1966 in London/ GB

 

Die 19Jährige beginnt ihre Ausbildung in Hamburg an der Malschule von {ln:Koppel, Gerda ‚Gerda Koppel}. Zu ihren Lehrern gehören der Maler Paul Kayser, der Expressionist Franz Nölken und Friedrich Ahlers-Hestermann, seines Zeichens nach Kriegsende Mitbegründer der Hamburgischen Sezession. Letztere sind, inspiriert von der modernen französischen Kunstszene während ihres Paris-Aufenthaltes, für ihre Schüler wichtige Impulsgeber. Paul Cézanne und Pierre-Auguste Renoir beeinflussen auch das malerische Schaffen der jungen  junge Lore Feldberg. 1917 wechselt sie nach München an die Schule für freie und angewandte Kunst zu Karl Caspar und Hans Hofmann, geht danach für zwei weitere Jahre nach Berlin an die Malschule von Dora Hitz und arbeitet ab 1919/ 20 als freischaffende Malerin in ihrer norddeutschen Geburtsstadt.

 

Im Gründungsjahr der Hamburgischen Sezession 1919 tritt Lore Feldberg der Künstlervereinigung bei (der u.a. {ln:Bargheer, Eduard ‚Eduard Bargheer}, {ln:Hamann, Hilde ‚Hilde Hamann}, {ln:Wüsten, Johannes ‚Johannes Wüsten}, {ln:Wohlwill, Gretchen ‚Gretchen Wohlwill},  {ln:Rée, Anita Clara ‚Anita  Rée}, {ln:Nesch, Rolf ‚Rolf Nesch} angehören), wird Mitglied im Deutschen Künstlerbund und der Hamburgischen Künstlerschaft, gehört seit Ende der 1920er Jahre dem Altonaer Künstlerverein und der von Ida Dehmel gegründeten GEDOK (Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen) an.

 

Die seit 1921 mit dem Hamburger Kaufmann Moritz Eber verheiratete Künstlerin genießt mit ihrem vom Spätimpressionismus geprägten malerischen Schaffen (Landschaftsbilder, Stillleben und Porträts), das sich mit einem sehr eigenen Stil konsequent aktuellen Trends verschließt, zunehmend Anerkennung in der Hamburger Kunstszene. Lore Feldberg-Eber ist auf zahlreichen Ausstellungen in Berlin und Hamburg vertreten, und hier nicht zuletzt immer wieder auch in der Hamburgischen Sezession, die nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 aufgelöst werden wird. Fortan wird das einst auf Initiative von Moritz Eber für seine Frau erbaute eigene Atelierhaus zum Mittelpunkt der Künstlerkolleginnen und -freunde werden, und hier treffen sich – neben Feldberg-Ebers ehemaligen Lehrern Ahlers-Hestermann und Paul Kayser – auch {ln:del Banco, Alma ‚Alma del Banco}, Willem Grimm, Kurt Löwengard, Erich Hartmann und Ivo Hauptmann zum gemeinsamen Aktzeichnen.

 

Als die Familie 1938 ihren Wohnsitz in Hamburg-Blankenese verlässt und ins britische Exil flüchtet, muss die jüdische Künstlerin ihr gesamtes Werk in Nazi-Deutschland zurück lassen und steht, da man auch sämtlichen sonstigen Besitz verloren hat, völlig mittellos da. Lore Feldberg-Eber und ihre drei Töchter gehen nach Cambridge, wo ihr Bruder als Professor an der dortigen Universität lehrt.  Hier lebt man in einer kleinen Wohnung und nimmt auch noch ein anderes deutsch-jüdisches Flüchtlingskind auf, das zuvor aus London evakuiert worden ist und sich nun das Schlafzimmer mit Tochter Antonie teilt. Mit Unterrichts-Stunden und kleinen Auftragsmalereien finanziert Lore Feldberg-Eber den Familienunterhalt, derweil ihr Mann als „feindlicher Ausländer“ für drei Jahre in einem Internierungslager auf der Isle of Man festgehalten wird. Nach seiner Freilassung arbeitet Moritz Eber in einer Munitions-Fabrik bei Welwyn Garden City, zwischen Cambridge und London. Seine Familie sieht er in dieser Zeit nur am Wochenende.

 

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übersiedelt die Familie von Cambridge nach  London und bezieht ein geräumiges Haus in Highgate. Lore Feldberg-Eber setzt auch hier ihre künstlerische Tätigkeit fort, pflegt Kontakt mit anderen geflüchteten Hamburger Kunstschaffenden (unter ihnen {ln:Kahn, Erich ‚Erich Kahn}, Maria Wolff und die ehemaligen Sezessionisten Paul Henle sowie Paul und {ln:Hamann, Hilde ‚Hilde Hamann}), schließt sich aber keiner Berufsorganisation mehr an. Im Alter von 71 Jahren stirbt die Malerin in London. Werke von ihr sind im Altonaer Museum, Hamburg, in Schloss Gottorf sowie im Jüdischen Museum Rendsburg zu sehen.

 

Quellen:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Lore_Feldberg-Eber }

{ln:nw:http://www.viermalleben.de/4xleben/a_feldberg-eber.htm }

{ln:nw:http://www.jumbliestheatre.org/newsroom/wp-content/uploads/2012/10/BiographyInfo_LFE.pdf }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:http://www.dasjuedischehamburg.de/inhalt/kunst-und-kultur }

{ln:nw:https://books.google.de/books?id=efR2Lhzk6jAC&pg=PA93&lpg=PA93&dq=Lore+Feldberg-Eber%2BExil&source=bl&ots=uZAKNxDM3N&sig=rodk-4IR9nzfigRKF2BvahdFr3s&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwigubSklt3QAhXDBcAKHcvHBioQ6AEIIjAB#v=onepage&q=Lore%20Feldberg-Eber%2BExil&f=false }

{ln:nw:http://kuenste-im-exil.de/KIE/Content/DE/Themen/grossbritannien.html }

 

International:

{ln:nw:http://www.academia.edu/12409315/Identity_and_Image._Refugee_Artists_from_Nazi_Germany_in_Britain_1933-1945_Kromsdorf_Weimar_VDG_Verlag_2006_Schriften_der_Guernica-Gesellschaft_16_ }

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