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Hermann, Otto

H.A.M. 0

Otto Herrmann
Maler und Zeichner


Geb. 30.1.1899 in Stuttgart-Feuerbach
Gest. 19.5.1995 in Stuttgart


Otto Hermann1914 nach der Volksschule Handwerkerlehre als Chemigraph. 1917 als Kriegsfreiwilliger an der Westfront. Verwundung und Lazarettaufenthalt. 1918 nach Rückkehr aus dem Krieg arbeitslos. 1920-1928 Studium an der Kunstakademie Stuttgart (bei Speyer, Waldschmidt und Landenberger, Meisterschüler bei Heinrich Altherr). 1928 Studienaufenthalte in München, Paris und Italien. 1929-1933 in wirtschaftlicher Not als freier Maler und gesellschaftskritischer Zeichner tätig. Mitarbeiter der satirischen Zeitschriften Jugend und Simplizissimus


Seit 1934 vom Reichsverband der deutschen Presse nicht mehr als Zeichner zugelassen. Arbeitet nach 1936 als Autotypieätzer in München. Aus der Staatsgalerie Stuttgart wird ein Werk Herrmanns als entartete Kunst entfernt. 1939 Einzug zur Wehrmacht, Dienst in der Tschechoslowakei und 1940 Beurlaubung zur Industriearbeit. Nach 1945 wieder freier Maler und Zeichner. 1946 Lektüre von Pliviers Stalingrad-Roman. 1947 Beginn der Arbeit am Zyklus Die Verdammten (wird 1950 in der Galerie Valentien, Stuttgart, ausgestellt). Auslösung eines studentischen Protestes, da man Herrmanns Anliegen, »die äußerste Entwürdigung und Verlorenheit des Menschen im Kriegsgeschehen ins Bewußtsein zu bringen«, als Diffamierung von Kriegshelden, auslegt. 1953 Wiederaufnähme der Arbeit als Autotypieätzer, daneben tätig als freier Maler. Ab 1964 ausschließlich Maler und Zeichner. 1994 Ausstellung zum 95. Geburtstag im Stuttgarter Kunstverein.


Literatur: 

Zum 70. Geburtstag des Malers und Graphikers Otto Herrmann, mit einem Geleitwort von Clara Menck, Stuttgart o.J. (1969)
Otto Herrmann, Malerei und Graphik, Ausst.-Kat.Kunstkreis Marbach e.V. 1991
Otto Herrmann DieVerdammten. Szenen aus Stalingrad, hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg durch Helmut Herbst, Stuttgart/ Waiblingen 1994


Quelle:

Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider; [anlässlich der Ausstellung Verfemt, Vergessen, Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Kunstverein Südsauerland Olpe 4.7.-8.8.1999/23.7.- 20.8.2000); Museum Baden, Solingen-Gräfrath (21.11.1999-21.3.2000)] hrsg. Von Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider. Köln: Wienand 1999. ISBN 3-87909-665-1, S. 443

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