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Bienenfeld, Elsa

H.A.M. 0

Elsa Bienenfeld

Musikwissenschaftlerin/ -historikerin und Journalistin

Geb. 23.08. 1877 in Wien/ Österreich-Ungarn

Gest. 26.05. 1942 im KZ Maly Trostinez b. Minsk/ UdSSR

 

Elsa Bienenfeld ist das erste von vier Kindern ihrer aus Krakau stammenden jüdischen Eltern. Der Vater, ein k. u. k.-Advokat und gerichtlich beeideter Dolmetscher für die polnische Sprache, die Mutter stammt aus einer bekannten Rabbinerfamilie. Elsa Bienenfeld besucht die für Mädchen zu dieser Zeit erlaubten Schulen in Wien und macht ihr externes Abitur. Während dieser Zeit wird die erst Achtjährige aufgrund ihres musikalischen Talents am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenommen und beendet mit 17 Jahren ihr Musikstudium mit Auszeichnung.

 

An der Universität Wien belegt sie anschließend zunächst die Fächer Chemie und Medizin, widmet sich dann aber, angespornt durch einen Vortrag Guido Adlers, schließlich der Musikwissenschaft und promoviert 1904 als erste Frau am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien mit einer Arbeit über Wolfgang Schmeltzl. Die Privatschülerin von Alexander von Zemlinsky und {ln:Schönberg, Arnold ‚Arnold Schönberg} gibt, gemeinsam später mit ihren ehemaligen Lehrern,  an der Reformschule von Eugenie Schwarzwald (zu deren SchülerInnen u.a. auch {ln:Baum, Vicky ‚Vicky Baum}, Anna Freud, {ln:Spiel, Hilde ‚Hilde Spiel}, Helene Weigel und {ln:Pappenheim, Else ‚Else Pappenheim} zählen)  in Wien Musikkurse.

 

Daneben unterrichtet Elsa Bienenfeld an diversen Volkshochschulen sowie an der Wiener Urania, schreibt über ein Vierteljahrhundert als Kulturkritikerin vor allem für das “Neue Wiener Journal“ und die “Frankfurter Zeitung“ und ist in ihrer Geburtsstadt an der Donau zudem die erste Frau, die Kulturrezensionen unter eigenem Namen veröffentlichen kann. Ab 1904 ist sie zudem als wirkendes Mitglied an der Herausgabe der “Denkmäler der Tonkunst in Österreich“ beteiligt. Ihr vielseitiges Engagement am Wiener Musikleben führt 1927 auch zu ihrer Mitwirkung bei den Vorbereitungen für die Festivitäten zum 100. Todestag Ludwig van Beethovens.

 

Während des Austrofaschismus zu Beginn der 1930er Jahre wird Elsa Bienenfeld vom “Neuen Wiener Journal“ gekündigt. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938 wird sie wegen angeblichen Devisenvergehens angeklagt, später teilentmündigt, verhaftet und in einer Sammelwohnung untergebracht. 1942 folgt ihre Deportation ins Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk, wo Elsa Bienenfeld am 26. Mai 1942 umkommt.

 

Quellen:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Elsa_Bienenfeld }

{ln:nw:http://www.exilforschung.ac.at/pdocs/oege-frauenAG_jahresbericht_2013.pdf }

 

Links (deutsch):

{ln:nw:http://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00000822 }

{ln:nw:http://mugi.hfmt-hamburg.de/Artikel/Elsa_Bienenfeld }

{ln:nw:http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Bienenfeld_Elsa.xml }

{ln:nw:http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/ead?ead.id=DE-611-HS-560394 }

{ln:nw:http://josephjoachim.com/2014/10/10/obituary-elsa-bienenfeld-in-neues-wiener-journal/ }

{ln:nw:http://www.zeit.de/2014/34/konzentrationslager-trostenez-weissrussland }

 

International:

{ln:nw:http://mt.ccnmtl.columbia.edu/schenker_33/profile/person/bienenfeld_elsa.html }

{ln:nw:http://www.schenkerdocumentsonline.org/profiles/person/entity-000072.html }

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