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Seger, Gerhart

H.A.M. 0

Gerhart Seger

Politiker und Publizist

Geb. 16.11. 1896 in Leipzig

Gest. 21.01. 1967 in New York City/ USA


Der Sohn des langjährigen SPD-Funktionärs und Reichtags-Abgeordneten Friedrich Seger macht in seiner Geburtsstadt eine Steindrucker-Lehre und tritt bereits in jungen Jahren in die Sozialistische Arbeiterjugend ein, 1917 wird er Mitglied der USPD. Nach Ende des Ersten Weltkrieges (an dem er als Frontsoldat teilnimmt) hört er ab 1919 an der Universität Leipzig Vorlesungen in Publizistik und Kunstgeschichte, arbeitet 1920/21 als Dozent an der Volkshochschule in Kiel und wird 1921 Redakteur der USPD-Zeitung “Die Freiheit“ in Berlin.


Nach der Vereinigung von USPD und MSPD im Jahre 1922 schließt Gerhart Seger sich der SPD an und arbeitet als Redakteur der “Volkszeitung für Südwestsachsen“ in Plauen, eine Stelle, die er schon im darauffolgenden Jahr  zugunsten einer hauptamtlichen Position als Generalsekretär der Deutschen Friedensgesellschaft wieder aufgibt. 1928 wird er Redakteur des “Volksblattes für Anhalt“ in Dessau, bis er 1930 für den Wahlkreis 10 (Magdeburg) in den Deutschen Reichstag gewählt wird. Kaum drei Jahre später, nach der Machtübergabe an Hitler, gehört der Sozialdemokrat zu den ersten Reichstagsabgeordneten, die von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen werden. Vom Gerichtsgefängnis in Dessau wird er dann am 14. Juni 1933 mit anderen politischen Gefangenen ins KZ Oranienburg (wo u.a. auch {ln:Küster, Fritz ‚Fritz Küster}, {ln:Hiller, Kurt ‚Kurt Hiller}, {ln:Welk, Ehm ‚Ehm Welk} und {ln:Mühsam, Erich ‚Erich Mühsam} inhaftiert sind) überführt.


Als einem von zwei Häftlingen gelingt ihm im Dezember 1933 die Flucht aus dem Konzentrationslager. Sein im Prager Exil verfasster Report “Oranienburg. Erster authentischer Bericht eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten“, versehen mit einem Geleitwort von {ln:Mann, Heinrich ‚Heinrich Mann}, erregt internationale Aufmerksamkeit und bewirkt letztlich, dass das KZ Oranienburg 1934 zum Synonym für das NS-Terrorregime wird. Als Vergeltung nimmt die Gestapo Anfang 1934 Segers Ehefrau sowie die 17 Monate alte Tochter in Geiselhaft. Erst Proteste aus dem Ausland führen zu ihrer Haftentlassung. Im Oktober desselben Jahres noch emigriert Gerhart Seger mit seiner Familie in die USA


Im US-amerikanischen Exil beteiligt er sich an der Gründung der German Labour Delegation und arbeitet für deren in New York erscheinendes Organ “Neue Volkszeitung“ als Redakteur. Daneben schreibt er für andere deutschsprachige Zeitungen und hält Vorträge über das nationalsozialistische Regime. Auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt der radikale Pazifist Seger in den Vereinigten Staaten, arbeitet ab 1950 als freier Journalist und hält in den folgenden Jahrzehnten mehr als 11 Tausend Vorträge.


Quellen:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhart_Seger }

{ln:nw:http://www.stiftung-bg.de/kz-oranienburg/index.php?id=453 }

{ln:nw:http://www.diesseits.de/aktuelles-heft/fall-seger-sozialdemokrat-fokus-ausw%C3%A4rtigen-amtes }


Links (deutsch):

{ln:nw:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11744717X }

{ln:nw:http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=11744717X&recherche=ja }

{ln:nw:http://zhsf.gesis.org/ParlamentarierPortal/biorabwr_db/biorabwr_db.php?id=14230 }

{ln:nw:http://lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/xsrec/current/1/sn/edb?q=YToxOntzOjQ6InplaXQiO3M6OToiNC4xMi4xOTMzIjt9 }

{ln:nw:http://library.fes.de/library/netzquelle/rechtsextremismus/quelle25.html }

{ln:nw:http://library.fes.de/library/netzquelle/rechtsextremismus/pdf/oranienburg.pdf }


International:

{ln:nw:https://www.reseau-canope.fr/cnrd/selection/nojs/5586 }

{ln:nw:http://www.camps.bbk.ac.uk/documents/1.4.pdf }

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