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O’Montis, Paul

H.A.M. 0

Paul O’Montis (eigtl. Paul Wendel)

Sänger, Parodist und Kabarettist

 

Geb. 03.04. 1894 in Budapest/ Österreich-Ungarn

Gest. 17.07. 1940 im KZ Sachsenhausen


In der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie erblickt er unter dem Familiennamen Wendel das Licht der Welt. Seine Kinder- und Jugendjahre verlebt er im niedersächsischen Hannover, kommt 1924 in die Kulturmetropole Berlin und sammelt auf diversen Kabarettbühnen erste Theatererfahrungen. Als er 1926 in {ln:Hollaender, Friedrich ‚Friedrich Hollaenders} Revue Laterna Magica auftritt, wird erstmal die Presse auf den damals knapp 32Jährigen aufmerksam. Ein Jahr später bereits erscheint bei Odeon die Debut-Schallplatte von Paul O’Montis mit dem Geiger Dajos Béla und seinem Tanzorchester. Von den in der Folgezeit produzierten 70 Aufnahmen werden allerdings nicht alle veröffentlicht. 1929 wechselt er zur Deutschen Grammophon. Zu O‘Montis musikalischen Begleitern zählen neben Paul Godwin mit seinem Orchester auch {ln:Spoliansky, Mischa ‚Mischa Spoliansky} und {ln:Erwin, Ralph ‚Ralph Erwin}.


Paul O’Montis‘ Spezialität ist das mondän-karikaturistische Couplet ebenso wie der Ulk- und Nonsensschlager. Zu seinen Librettisten zählt  u.a. {ln:Beda-Löhner, Fritz ‚Fritz Beda-Löhner}, und {ln:Benatzky, Ralph ‚Ralph Benatzkys} Ohrwurm aus dem Jahr 1930 “Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ aus dem “Weißen Rössl am Wolfgangsee“ ist O’Montis fast wie auf den Leib geschneidert. Über den Künstler, der neben Wortspielereien und Zweideutigkeiten auch seine offen gelebte Homosexualität in manche Stücke und Interpretationen mit einfließen lässt, schreibt der Kabarettkritiker {ln:Herrmann-Neisse, Max ‚Max Herrmann-Neisse}: “Paul O’Montis hat die Technik, die banalsten Modechansons so zu bringen, dass sie auch einem anspruchsvolleren Menschen Spaß machen, weil er, über ihnen stehend, sie schon gleich launig persifliert.“ Zu seinen Kabarett-Brettern, die für ihn die Welt bedeuten, gehört das Café Meran ebenso wie das Boulevard-Theater, Florida, Simpl, die Scala und der Wintergarten, dazu das Corso-Kabarett in Hannover und der hamburgische Trichter, und neben diversen Schallplattenproduktionen tritt er auch immer wieder (damals übrigens noch live) im Rundfunk auf.


Nach der “Machtübergabe“ an die Nationalsozialisten 1933 entweicht der Sänger und Kabarettist Ende des Jahres zunächst nach Wien, gastiert in Österreich, Holland und in der Schweiz, wird 1935 mit einem Auftrittsverbot in Deutschland belegt und muss nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 erneut fliehen. In Prag wird er 1939 festgenommen und anschließend zuerst nach Zabgreb und später nach Łódź verschleppt. Am 30. Mai 1940 kommt der homosexuelle Künstler als “Rosa-Winkel-Häftling“ ins KZ Sachsenhausen, wo er sechs Wochen später im Alter von nur 46  Jahren stirbt. Der offiziellen Aussage der Lagerleitung zu Paul O’Montis‘ “Freitod“  stehen anderslautende Zeugenaussagen über seine Ermordung durch den Blockältesten entgegen.


Quelle:

{ln:nw:https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_O%E2%80%99Montis }


Links (deutsch):

{ln:nw:http://www.hagalil.com/archiv/2004/03/omontis.htm }

{ln:nw:http://www.schellacks.at/Interpreten/montis.html }

volume_up{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=u3uJpKO2aiw }

volume_up{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=LztPyArvF48 }

volume_up{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=xrcPJwoaVYg&spfreload=10 }

volume_up{ln:nw:https://www.youtube.com/watch?v=FyW7ljQEAiY }


International:

volume_up{ln:nw:http://www.cabaret-berlin.com/?p=714 }

{ln:nw:http://andrejkoymasky.com/mem/holocaust/ha33.html }

{ln:nw:http://claude.torres1.perso.sfr.fr/GhettosCamps/MusiqueCamps2.html }

volume_up{ln:nw:http://www.classicsonline.com/catalogue/product.aspx?pid=2331425 }

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