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Atabek, Aron

H.A.M. 0

Aron Atabek

Schriftsteller und Publizist

Geb. 31.01. 1953 in Kasachstan/ UdSSR


Bis 2025 wird er noch in Haft verbringen müssen, seit die kasachischen Machthaber ihn 2006 unter der Anklage der Aufwiegelung von Demonstranten gegen die Zerstörung einer Elendssiedlung und der Mitverantwortung am Tod eines Polizisten festgenommen und 2007 zu 18 Jahren Haft verurteilt haben. Ein Akt, hinter dem allerdings Atabeks Freunde und Wegbegleiter auch und vor allem politische Beweggründe eines Regimes vermuten, dem der Autor, Journalist und Menschenrechtsaktivist schon lange unbequem ist.


Denn der Gründer zweier Tageszeitungen und Autor zahlreicher Bücher scheut seit jeher nicht vor Kritik am eigenen Regime zurück, insbesondere am kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, gegen den er Korruptionsvorwürfe erhebt, nicht zuletzt in seinem Buch “The Heart of Eurasia“, in dem er das politische System Kasachstans heftig kritisiert. Da sitzt er bereits zum wiederholten Male in Haft. Dennoch gelingt es dem Schriftsteller 2012, das Buch-Manuskript aus dem Gefängnis zu schmuggeln und übers Internet zu verbreiten. Die Konsequenz der kasachischen Behörden folgt unmittelbar: der unbequeme Autor wird in ein über 1600 Kilometer von seiner Familie entferntes Hochsicherheitsgefängnis verbracht, wo er in Isolationshaft kommt. Das kennt er, das hat er alles schon einmal erlebt, und zwar wenige Jahre zuvor im Zusammenhang mit der Online-Verbreitung seines Prosa- und Lyrikbandes “Nazarbaev’s Regime and Revolution“.


Die Hofgänge absolviert er in Handschellen und mit vermummtem Kopf. Jeder Kontakt mit der Außenwelt bleibt ihm verwehrt. Es ist ihm untersagt, zu telefonieren, er wird ständig mit Videokameras überwacht, darf nicht schreiben und lediglich ein Schachbuch lesen. Zumindest körperliche Misshandlungen bleiben Aron Atabek, im Gegensatz zu vielen seiner Mithäftlinge, erspart. Dennoch führen die Haftbedingungen und die damit verbundenen psychischen Belastungen bald auch zu behandlungsbedürftigen körperlichen Symptomen. Auf Intervention seines Sohnes setzen sich Schriftstellerverbände weltweit für Atabek ein und erreichen schließlich im Dezember 2013 seine Rück-Verlegung in den Normalverzug im Gefängnis Qaraschal, wo er medizinisch betreut und von seiner Familie besucht werden kann. Aber auch nach sieben Jahren Haft steht  für Aron Atabek eines fest: Aufgeben will er nicht, sondern ganz im Gegenteil: Auch und gerade  aus dem Gefängnis heraus wird der Schriftsteller und Journalist sein politisches Engagement fortsetzen (ähnlich dem türkisch-kurdischen Regisseur Yilmaz Güney) und für ein demokratisches Kasachstan kämpfen.


Quellen:

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/hochschule/isoliert-im-gefaengnis-im-gefaengnis_14030848.htm

http://www.pen-deutschland.de/de/2013/11/12/kasachstan-aron-atabek-wieder-im-gefaengnis-in-qaraschal-qaragand

http://www.pen-international.org/newsitems/good-news-aron-atabek-moved-to-low-security-jail-near-his-family/

http://www.rferl.org/content/kazakhstan-aron-atabek-dissident-poet/24887000.html


International:

http://www.rferl.org/content/Jailed_Kazakh_Activists_Relatives_Concerned_For_His_Life/1859450.html

http://www.sampsoniaway.org/literary-voices/2012/10/12/re-zona-nce-by-kazakh-poet-aron-atabek/

http://internationaltimes.it/re-zona-nce/

http://www.pen-international.org/newsitems/kazakhstan-where-is-the-imprisoned-poet-aron-atabek/

http://www.huffingtonpost.co.uk/cathal-sheerin/a-prison-within-a-prison_b_3491209.html

http://penquebec.org/2013/09/03/le-fils-du-poete-aron-atabek-ecrit-aux-membres-du-pen/

http://www.youtube.com/watch?v=MPE4H3RPXxI (Video-Logo!)

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