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Granach, Alexander

H.A.M. 0

Alexander (eigtl. Jessaja Szajko Gronach ) Granach
Schauspieler 


Geb. 18.4.1890 in Wierzbowce/ Werbiwici/ Ostgalizien
Gest. 14.3.1945 in New York/ USA


Alexander GranachDie Familie zieht kurz nach seiner Geburt in die nächstgrößere Stadt Horodenka. Als der knapp sechzehnjährige Granach in Lemberg eine Theateraufführung besucht, ist er begeistert und geht kurz darauf über Wien nach Berlin, wo er neben einer Bäckerlehre Schauspiel-unterricht nimmt. Nach einem Stipendium bei Max Reinhardt (1909) erhält er einen Vertrag am Deutschen Theater und ändert seinen Vornamen Jessaja in Alexander um.


Während des Ersten Weltkriegs kämpft er in der K.u.K-Armee und heiratet dann Martha Guttmann, die Mutter seines Sohnes Gad. Bald spielt Alexander Granach auf allen großen Bühnen Deutschlands.1920 debütiert er beim Film und spielt in den darauffolgenden Jahren in Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922), Oswalds „Lucrezia Borgia“ und Jesserers „Erdgeist“.


Im Jahre 1933 gelingt Granach mit Lotte Lieven-Stiefel – seiner Lebensgefährtin seit der Scheidung von Martha – die Flucht zu Hermann Hesse in die Schweiz und reist mit einer von ihm gegründeten jiddischen Theatertruppe durch Polen. In der Sowjetunion gehört Alexander Granach zu den Mitbegründern des Jüdischen-Akademischen Theaters in Moskau und wirkt daneben auch in zwei Filmproduktionen mit. Im Gefolge der stalinistischen Säuberungen in den dreissiger Jahren wird er verhaftet, auf Intervention Lion Feuchtwangers jedoch wieder freigelassen und kann in die Schweiz ausreisen. Nach einem Engagement in Zürich emigriert Granach in die USA, wo er ab 1942 erste Rollen in Hollywoodfilmen annimmt. 1939 spielt er, an der Seite von Greta Garbo, in „Ninotschka“ von Ernst Lubitsch und übernimmt Rollen in „Foreign Correspondent“, „Hangmen Also Die!“, „Wem die Stunde schlägt“ und „Das siebte Kreuz“ (nach der Romanvorlage von Anna Seghers).

Im Alter von nur 55 Jahreen stirbt Alexander Granach an den Folgen einer Blinddarmoperation.


…Er hatte Freunde und Feinde und einen breiten Rücken. Die ‚downs‘ in seinem Leben machten ihn nicht klein und verzagt und die ‚ups‘ nicht hoffärtig. Sein Herz brach beim Untergang einer Welt, die er liebte. Aber einmal am Ende einer langen Diskussion – nachts – sagte er zu mir: ‚Jetzt ist keine Zeit, an einem grbrochenen Herzen zu sterben. Man hat kein Recht, jetzt zu sterben – man muß kämpfen’…Ja, Alex, Du warst ein guter und starker Kämpfer: mit vorurteilslosem Gehirn, mit brennendem Herzen und mit einer starken Faust.“

(Fritz Lang, Zum Tode von Alexander Granach, in: Aufbau v. 30.3.1945, hier zitiert aus: Helmut G. Asper „Etwas Besseres als den Tod…“ Filmexil in Hollywood“ – Porträts, Filme, Dokumente, Schüren-Verlag Marburg, 2002, ISBN 3-89472-362-9, S. 275


Literatur:

Alexander Granach:
„Da geht ein Mensch“
Mit einem Vorwort von
Rachel Salamander
386 Seiten, gebunden,
ISBN 3-927217-38-7
http://www.oelbaum-verlag.de


Links deutsch): 

http://www.berliner-schauspielschule.de/granach.htm

http://www.david.juden.at/buchbesprechungen/57-60/60-Kaczek.htm

http://www.zeit.de/2004/19/L-Granach

http://www.perlentaucher.de/autoren/14258.html

http://www.cyranos.ch/smgran-d.htm

http://www.beepworld.de/members26/garbofan-filmprogramme/ninotschka.htm

http://www.mediaculture-online.de/Nosferatu.60.0.html

http://www.etk-muenchen.de/etk/etk_framemaker.php?content_id=41707&top_nav=film


International:

http://www.dartmouth.edu/~germ43/resources/biographies/granach-a.html

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