Ebinger, Blandine

Blandine Ebinger (eigtl. Blandine Hassenpflug-Ebinger)

Schauspielerin, Chansonsängerin und Liedermacherin

Geb. 04.11. 1899 in Berlin

Gest. 25.12. 1993 in Berlin

Das künstlerische Talent haben ihr die Eltern mit in die Wiege gelegt: der Vater ist Pianist, die Mutter Schauspielerin. Und in ihre Fußstapfen tritt die Tochter dann bereits auch als Achtjährige am Leipziger Schauspielhaus, wo sie den “Klein Eyolf“ im gleichnamigen Stück von Henrik Ibsen verkörpert. Danach folgen regelmäßig Kinderrollen am Theater. Bereits die junge Blandine Loeser, die unter dem Nachnamen ihres Stiefvaters, des Arztes Dr. Ernst Ebinger, bekannt werden wird, singt in Berliner Cabarets wie ‘Schall und Rauch‘ und ‘Größenwahn‘ und gibt ihr Debut als 17-Jährige im deutschen (noch Stumm-) Film. Damit beginnt eine Karriere, die schlussendlich sieben Jahrzehnte dauern wird. In den 1920er Jahren zählt die Ehefrau des Komponisten Friedrich Hollaender (verheiratet seit 1919, 1926 wieder geschieden. Die gemeinsame Tochter Philine ist von 1941-1946 die Ehefrau des ebenfalls in die USA emigrierten Georg Kreisler) zu den großen Stars der Berliner Cabaret- und Chansonszene. Hollaender schreibt für sie den Zyklus “Lieder eines armen Mädchens“, und Lieder von Klabund gehören ebenso zu Ebingers umfangreichen Repertoire wie Balladen von Walter Mehring , die sie u.a. im ‘Kabarett der Komiker‘ intoniert und damit eindrücklich dem sozialen Elend im Berlin am Ende der Weimarer Republik eine Stimme gibt. 1933 übernimmt die Schauspieler-Sängerin die Leitung des ‘Tingel-Tangel-Theaters‘ und weiterhin kleinere Rollen in Filmen, ehe sie 1937 in die USA emigriert, wo ihr allerdings beruflich keine weiteren Erfolge beschieden sind, sie sich mit diversen Jobs durchschlagen muss und Hollywood nur wenige Kleinrollen für sie hat.

1946 kehrt Blandine Ebinger nach Europa und 1947 endgültig nach Berlin zurück, wo sie am Hebbel-Theater und am Schillertheater auf der Bühne steht. Bis Anfang der 1950er Jahre bleibt die Künstlerin in der DDR und spielt in diversen DEFA-Filmen (u.a. “Affäre Blum“/ 1948, “Das Beil von Wandsbek“ und “Der Untertan“ – nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann/ beide 1951) wie auch in zahlreichen westdeutschen Kinoproduktionen (darunter “Mädchen in Uniform“ aus dem Jahr 1958 an der Seite von Romy Schneider, Lilli Palmer und Therese Giehse). Zu ihren Künstler-Kollegen zählen im Laufe der Jahrzehnte Emil Jannings und Heinrich George ebenso wie Hardy Krüger, Maria Cebotari und Rudolf Schock, Karl Valentin, Grete Weiser und Heinz Rühmann, Louis Trenker und Erwin Geschonneck.

Ebingers Hauptaugenmerk gilt jedoch zeit ihres Lebens immer wieder auch der Theaterarbeit und vor allem ihren Chanson-Abenden, die die Erinnerung an das deutsche Kabarettlied der 1920er Jahre wach halten sollen. Bis ins hohe Alter steht die in zweiter Ehe seit 1965 mit dem Verleger Helwig Hassenpflug verheiratete Sängerin auf der Bühne und übernimmt daneben auch kleine Rollen in Film und Fernsehen.

Ein Stern im ‘Walk of Fame des Kabaretts‘ erinnert an das Leben und Wirken von Blandine Ebinger, deren Kunst der Regisseur Horst Königstein mit seiner vierteiligen Fernsehproduktion “Blandine – eine Lebensmusik“ im Jahr 1988 ein Andenken gesetzt hat. Das nachgelassene Œuvre der auf dem Waldfriedhof Berlin-Dahlem in einem Ehrengrab beigesetzten Künstlerin befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blandine_Ebinger

http://www.blandine-ebinger.de/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Itemid=26

Links (deutsch):

http://www.blandine-ebinger.de/

https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe%3D118850806&method=simpleSearch

http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id=ebin1899

http://www.cyranos.ch/smebin-d.htm

http://www.berlin.de/2013/portraets/ausgewaehlte-portraets/ebinger-blandine/

http://www.defa-sternstunden.de/index.php?option=com_content&view=article&id=245&Itemid=4

http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/darstellende-kunst/index.htm?hg=darstell&we_objectID=1038

http://www.youtube.com/watch?v=QqBfKi4sGLc